Dänemark/Schweden/Frankreich/Deutschland 2011
Laufzeit: 130 Min.
Regie: Lars von Trier
Der aktuelle Film des Skandalregisseurs Lars von Trier ist ein zwiegespaltenes Untergangsszenario.
Justine feiert ihre Hochzeit im Landhaus ihrer älteren Schwester Claire. Kein schönes Fest: Erst bleibt die Stretch-Limo mit den Eheleuten stecken, die Mutter entpuppt sich als Furie, der Vater als Lustmolch, der Schwiegervater als korrupter Machtmensch, der stinkreiche Schwager als aufbrausendes Arschloch. Justine gibt sich auf dem Golfplatz einem Fremden hin. Claire versucht, Justine aus ihrer Depression zu befreien. Während der Planet Melancholia auf die Erde zurast und die Panik wächst, kommen die Schwestern einander näher.
War schon das in Cannes groß gewürdigte Werk "Tree of life" nicht gerade einfache Kost, so dürfte man sich mit dem zweitplatzierten Film "Melancholia" ähnlich seine Probleme haben. Im Vorfeld erlangte der Film einen Bekanntheitsgrad, da von Trier sich selbst als Nazi bezeichnete und daraufhin in Cannes rausgeschmissen wurde. Am Ende bekam Kirsten Dunst den Schauspielerpreis in Silber und sie ist es auch, die den Film trotz seiner schwere interessant macht. Das Kleinemädchenspidermanimage dürfte sie damit los sein. Aber auch Kiefer Sutherland und die tolle Charlotte Gainsbourg beweisen gute Schauspielkunst. Der Rest tritt nur vereinzelt auf. Doch diese Kurzauftrite haben es teilweise in sich. Auf diesen Film muss man sich einlassen und mit seinen Stimmungschwankungen zurecht kommen. Hier wird kein Hollywooduntergangsinferno geboten, sondern Symbolträchtige Philosophie. Sicher kein Film für Zwischendurch und auch nicht für die Ewigkeit. Aber ein Blick lohnt sich, um eine eigene Meinung zu bilden.
Cast:
Kirsten Dunst als Justine
Charlotte Gainsbourg als Claire
Kiefer Sutherland als John
Charlotte Rampling als Gaby
John Hurt als Dexter
Alexander Skarsgård als Michael
Stellan Skarsgård als Jack
Brady Corbet als Tim
Udo Kier als Hochzeitsplaner
Jesper Christensen als Little Father
Trailer:
Melancholia
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