USA 2011
Laufzeit: 115 Min.
FSK: ab 12 Jahre
Regie: Alexander Payne
Nach "About Schmidt" und "Sideways" liefert Alexander Payne mit "The Descendants" sein neues Werk ab. Und auch hier schafft er gekonnt die Balance zwischen Komik und Tragik.
Der hawaiianische Geschäftsmann und Familienvater Matt King soll entscheiden, ob und an wen ein bislang unberührtes Stück Land verkauft werden soll. Allerdings hat er viel drängendere Sorgen: Seine von ihm entfremdete Frau liegt nach einem Bootsunfall im Koma, und Matt erfährt, dass sie eine Affäre hatte und ihn verlassen wollte. Als ihm die Ärzte mitteilen, dass sie nicht mehr aus dem Koma erwachen wird, macht Matt sich mit seinen beiden Töchtern auf die Suche nach dem anderen Mann.
Geoerge Clooney als hilfloser, überforderter Vater legt eine glanzleistung hin und gibt einen schonungslosen Blick hinter die Kulisse eines angeblichen Paradieses. Für alle die Hawaii bisher nur als Urlaubsdomizil kennen, werden eines besseren belehrt. Die Probleme sind überall gleich und die Wahrheit über ein geliebten Menschen kann wehtun. Der Zuschauer wird auf einen langsamen, nie übertriebenen, Leidensweg mitgenommen, bei der sich ein Familienvater mit seinen Kindern von der im komaliegenden Frau und Mutter verabschiedet. Robert Forster als stoischer alter Mann, welcher die Fehler seiner sterbenden Tochter nicht sehen möchte und sie für ihn sein ein und alles war, veredelt den Film. Doch wer neben Clooney ebenso überzeugt, sind die zwei Filmkinder. Für sie dürfte es sicher nicht leicht gewesen sein, so eine Rolle zu spielen. Ein Kind was so tut, als würde die Mutter für immer fortgehen, ist eine starke Leistung. Hut ab an die Jungstars. Trotz des traurigen Themas, gibt es genug zu lachen und auch zu entdecken. Hawaii von einer ganz neuen Seite. Einen ähnlichen Film mit dem Titel "die Zeit ohne Grace" gab es schon einmal 2007 mit John Cusack, der ebenfalls einen Familienvater spielte, dessen Frau im Irakkrieg umkam und er nun seinen Kindern beibringen muss, dass die Mutti nun nicht mehr auf der Erde weilt. Dies fällt ihm aber so schwer, dass er mit den Kindern zuvor eine große Reise unternimmt, bevor er ihnen den Tod der Mutter beichtet. Doch dem Film fehlte es an Ausgewogenheit und die Schauspieler wussten nicht alle zu überzeugen. In "The Decendents" stimmt alles von vorn bis hinten. Bewusst hat man auf einen kitschigen Filmscore verzichtet und stattdessen folklorische Gitarrenmusik von der Insel. Zurecht wurde George Clooney herfür für den Oscar nominiert, den allerdings der ebenso gut agierende Jean Dujardin die rolle in "The Artist" bekam. einer der schönsten Filme seit langem und ein weiteres Meisterwerk in der Filmographie Alexander Paynes.
Cast:
George Clooney als Matt King
Shailene Woodley als Alexandra King
Beau Bridges als Cousin Hugh
Robert Forster als Scott Thorsen
Judy Greer als Julie Speer
Matthew Lillard als Brian Speer
Nick Krause als Sid
Amara Miller als Scottie King
Trailer:
The Descandants
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