Großbritannien 2011
Laufzeit: 105 Min.
FSK: ab 6 Jahre
Regie: Phyllida Lloyd
Sie galt als Britaniens Hardlinerin Nr. 1 und gilt bis heute als umstritten. Meryl Streep spielt Margaret Thatcher alias die eiserne Lady.
Die Anfänge als Lokalpolitikerin in einem Bezirk Nordlondons sind für Margaret Thatcher schwer. Die männlichen Kollegen nehmen sie nicht ernst, erste politische Gehversuche scheitern. Doch dann wird sie 1961 Parlamentssekretärin, ein Posten als Ministerin folgt. 1979 avanciert sie zur ersten weiblichen Ministerpräsidentin Großbritanniens, ein Amt, das sie bis 1990 bekleidet. An ihrer Seite steht Ehemann Denis, Vater ihrer Zwillinge, Liebhaber, Berater und Stütze. Als sie 1982 Argentinien nach der Besetzung der Falklandinseln den Krieg erklärt, erhöht sich der politische Druck auf sie.
Man könnte fast sagen Streep spielt nicht, sie ist Margaret Thatcher. Mit einer fantstischen Maske, verkörpert Hollywoods erfolgreichste Schauspielerin die einstige Ministerpräsidentin Großbritanniens. Die Mimik, die Gesten und vorallem die Reden beeindrucken zum einen und zum anderen zeigen sie auch die Fragwürdigkeit. Thatcher machte keine Gefangenen und langte ordentlich hin, um dien Haushalt zu sanieren. Es wurde ihr zwar angerechnet, dass sie am Ende des kalten Krieges beteiligt war, aber ihre Strenge brachte sie am Ende zu Fall. Was im Film leider zu kurz kommt, ist die Familie. Zwar bekommt der Zuschauer ihren Mann, grandios verkörpert von Jim Broadbent, zu sehen. aber die Zwillinge, welcher aus der Beziehung entstanden, sind nur teilweise bzw. gar nicht zu sehen. Gekonnt wechselt der Film zwischen der alten Thatcher zu den einzelnen Stationen ihres Lebens hin und her. Fein vermischt mit Originalmaterial, dass die 80er Jahre nochmals aufleben läßt und manches politische Thema erneut in Erinnerung ruft. Interessant allemal. hier und da etwas zu kurz, aber solche lücken werden von Streep formidabel überspielt. In jeder minute nimmt man ihr die Rolle ab, womit sie ihren dritten Oscar ihrer Karriere zurecht erhielt, auch wenn sie wohl in der Dankesrede ein Dankeschön an Frau Thatcher vergaß, was wiederum bei den Britten für großen Tumult sorgte. Was dem Film etwas schadet ist die Hollywoodrezeptur, welches gerne Thatcher als starke selbstbewußte Frau zeigt und dabei am liebsten ihre politische Härte vergessen lassen will. Ein bisschen Pathos muss wohl sein. Zumindest ist Thatcher würdevoller aus dem Amt getreten als unser Herr Wulff. Beeindruckend und erschütternd zugleich ist der heutige Zustand der ehemaligen eisernen Lady. Alt und senil lebt sie in den Tag. Ab und zu ein paar Essen, Besuche der Tochter und dazwischen Tagträume. Erinnerungen vermischen sich mit der Realität. Auch hier läuft Meryl Streep zu Hochform auf. Die eiserne Lady ist ein interessanter Rückblick auf ein Stück englische Geschichte, welches mit einer tollen Hauptdarstellerin aufwartet und dass in manchen Dingen noch mehr hätte ins Detail gehen sollen.
Cast:
Meryl Streep als Margaret Thatcher
Jim Broadbent als Denis Thatcher
Alexandra Roach als Margaret Thatcher, jung
Olivia Colman als Carol Thatcher
Harry Lloyd als Denis Thatcher, jung
Iain Glen als Alfred Roberts
Anthony Head als Geoffrey Howe
Richard E. Grant als Michael Heseltine
Roger Allam als Gordon Reece
Julian Wadham als Francis Pym
Susan Brown als June
Nick Dunning als James Prior
Hugh Ross als Christopher Soames
Trailer:
Die eiserne Lady
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