Mittwoch, 29. September 2010

The Town


Thriller/Drama - USA 2010
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren - 124 Min.

Regie: Ben Affleck




 Wer hätte das gedacht, dass Ben Affleck unter eigener Regie seinen bisher besten Film abliefert. Schon vor zwei Jahren konnte er die Kritiker mit Gone Baby Gone überzeugen, dass er zu mehr taugt. Affleck kann getrost jedem einen Stinkefinger zeigen, welcher immer noch auf Filmen wie Armageddon, Pearl Habour oder Wild Christmas herumreitet. 12 Jahre später beweist Affleck ein Gespür für großes Kino.




Doug, Jem und die zwei anderen Mitglieder ihrer Bande sind Jugendfreunde, leben wie ihre Väter vom Verbrechen. Ihr jüngstes stellt alte Loyalitäten auf die Probe, als Doug sich nach einem Banküberfall in die Filialleiterin verliebt. Claire ahnt nicht, dass sich hinter dem neuen netten Mann an ihrer Seite der Anführer der maskierten Gangster verbirgt, die ihr den größten Albtraum bescherten. Kann es für diese Beziehung eine Zukunft geben, wenn die nächsten Coups bereits in Planung sind und das FBI nur auf den Zugriff wartet?





Perfektes Timing in jeder Szene. Die Darsteller bestens ausgesucht und exzellent besetzt. Die Action dient zum Zweck und drängt sich nicht in den Vordergrund. Ganz im Stil von Michael Mann's Heat mit einem Touch aus Gefährliche Brandung. Nur wesntlich realistischer und ohne die Träumereien. Man kann The Town fast als Gesellschaftstudie ansehen. Denn den Personen die hier eine Rolle spielen, leben in der untersten Schicht. Der Film spielt in Boston , wo angeblich 300 Banküberfälle im jahr passieren. Mehr als woanders. Der Cast ist erste Güte. Rebecca Hall kennen wir aus Vicky Christina Barcelona und liefert ihr ebenso eine tolle Performance ab wie bei Altmeister Woody Allen. Zu Jeremy Renner braucht man seit Tödliches Kommando nichts sagen. Er gehört zu den Besten. Kann man nur hoffen, dass es so bleibt. Jon Hamm brilliert sonst als Werbefachmann in der Serie Mad Men und weiß aber auch außerhalb der Werbebranche zu überzeugen. Und Affleck selbst beherrscht alles in einem. Schauspielern, Regie und Drehbuch. Er hat das Potenzial eines Clint Eastwoods, der als Regisseur seine Besten Filme ablieferte. Definitiv ist The town in den Top 5 des Jahres. 






Cast
Doug MacRay  Ben Affleck
Claire  Rebecca Hall
Agent Frawley  Jon Hamm
Jem  Jeremy Renner
Krista  Blake Lively
Gloansy  Slaine




Trailer:
The Town 

The American


Drama/Thriller - USA 2010
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren - 105 Min.

Regie:Anton Corbijn

Während das Jahr sich nun dem letzten viertel neigt und der Sommer nun entgültig vorbei ist, macht sich diese Stimmung nun auch auf der Leinwand breit. Die Sommerblockbuster sind gelaufen und wir wenden uns wieder mehr der Melancholie zu.
Vor 3 Jahren lieferte Musikregisseur Anton Corbijn mit „Controll“, seiner Biographie über Joy Division Sänger Ian Curtis, sein Filmdebüt ab und wurde groß gefeiert. Nun versucht er sich an einem Thriller im Neo-Western Gewand.




Auftragsmörder Jack hat viele Feinde und nach Jahren professioneller Distanz eine romantische Sehnsucht entwickelt, die zu seiner größten Schwäche wird. Einer unschuldigen Frau kostet sie das Leben und bald vielleicht auch das seine, als er sich in ein italienisches Bergdorf zurückzieht, eine Beziehung zu einer Prostituierten zulässt, während er für eine junge ambitionierte Killerin eine Waffe nach Wunsch anfertigt. Wen sie töten soll, weiß er nicht, ob er ihr und anderen Fremden trauen kann, auch nicht.




George Clooney ist so gut, wie schon lange nicht mehr. Nicht das seine letzten Filme schlecht waren, aber hier bringt er eine Leistung, die seinem Auftritt in „Syriana“ gleichkommt. Die Story mag vielleicht nicht viel hergeben oder ist jetzt besonders ausgeklügelt, aber das tut nichts zur Sache. Corbijn weiß mit Bildern und Musik umzugehen. In unserer rasanten Zeit, in dem alles Hektisch und schnell gehen muss, ist „The american“ ein langsamer Film. Hier gibt es keine Verfolgungsjagden im Videoclipstil und es laufen auch keine Bikinifrauen herum, die aus einem Rap Video entschlüpft sein könnten. Hier herrscht Ruhe auf die sich der Zuschauer einlassen muss. Dann bekommt der Film ganz von alleine an Fahrt. Die typischen Elemente eines Westerns werden zitiert. Nicht ganz umsonst, gibt es eine Szene, bei der George Clooney in einem Cafe sitzt, während im Hintergrund „Spiel mir das Lied vom Tod“ gezeigt wird. Für diesen Auftragskiller kann es nur einen Weg geben und der ist unaufhaltsam.
 


Was dem Streifen einen zusätzlichen europäischen Touch gibt, ist seine übrige Besetzung. Es gibt keine großen Namen aus Hollywood. Die erotische Violante Placido aus Italien oder die kühle Thekla Reuten aus den Niederlanden. Eine wunderbare Besetzung. Auch das Poster ist ganz im Stil der 60er und 70er Jahre kreiert und verweißt auf den Spaghetti Western hin. Der, zurückhaltende, teils an Morricone erinnernde, Soundtrack stammt von Herbert Grönemeyer, der bereits in „Controll“ einen Arzt spielte. „The American“ stimmt den Herbst auf eine cineastische Form ein.

Cast
Jack  George Clooney
Clara  Violante Placido
Mathilde  Thekla Reuten
Pater Benedetto  Paolo Bonacelli
Larry  Bruce Altman
Ingrid  Irina Björklund

 Trailer:
The American

Sonntag, 12. September 2010

Daybreakers

USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2009
Länge 94 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Regie: Michael Spierig



Àlle gute dinge sind drei. Und noch ein Film, der zwar in den USA passabel gelaufen ist, aber sicherlich nicht in das Twilight Schema der deutschen Verleiher gepasst hatte und somit auch nur auf DVD erschien. Ein Vampirfilm der anderen Art.


Nachdem bis im Jahre 2019 eine mysteriöse Seuche einen Großteil der Weltbevölkerung in Vampire verwandelt hat, sind die restlichen Menschen deutlich in der Unterzahl im Vergleich zu den Vampiren. Da Vampire nur durch menschliches Blut ihre bekannte Unsterblichkeit behalten können, jagen diese nun die verbleibenden Menschen.
Der Forscher und Vampir Edward Dalton weigert sich, das Blut der Menschen zu trinken und zeigt diesen gegenüber sogar Mitleid. Stattdessen versucht er einen Blutersatz zu erforschen, so dass die Menschen nicht mehr gejagt werden müssen und so verschont bleiben. Doch die Zeit wird eng für ihn, als der Blutvorrat langsam zur Neige geht und die Vampire unruhig werden. Als Edward auf Audrey, eine der menschlichen Überlebenden, trifft und ihr Vertrauen gewinnt, stellt diese ihn kurzerhand den anderen Menschen vor. Zusammen schaffen sie eine medizinische Neuheit, welche für beide Seiten gefährliche Folgen haben könnte und jeden zum Töten bereit macht...



Die Idee ist gut, nur leider hier und da zu formelhaft umgesetzt. Trotzdem eine willkomene Abwechslung zu den ganzen Twilight Hype, der den Vampirfilm zu einer Schmonzette verkommen ließ. Hier wird Nägel mit Köpfen gemacht. Das fließt das Blut, das spritzen Gedärme und ein paar gute Schauspieler sind auch dabei. Schön war es mal wieder Sam Neill und willem Dafoe zu sehen, die in den letzten Jahren eher zu Randfiguren degradiert wurden. Wer also die Twilight Romane für gebundes Toilettenpaier hält, dem sei diese Alternative ans Herz gelegt. Vampire können richtig düster sein und nicht romantisch.


Besetzung
Ethan Hawke: Edward Dalton
Willem Dafoe: Lionel 'Elvis' Cormac
Sam Neill: Charles Bromley
Claudia Karvan: Audrey Bennett
Michael Dorman: Frankie Dalton
Isabel Lucas: Alison Bromley
Jay Laga'aia: Senator Turner
Vince Colosimo: Christopher
Christopher Kirby: Jarvis Bayom
Emma Randall: Ellie Landon
Mungo McKay: Colin Briggs

Trailer:
Daybreakers

Run for her life

(Inhale)USA 2009 - Thriller
Länge: 90 Min.
Regisseur: Baltasar Kormákur



Film Nummer zwei der es nur auf DVD geschafft hat. Nach der Jugenkriminalität ist nun das Thema Organhandel dran.





Anwalt Paul Chaney und seine Frau Diane warten in New Mexico händeringend auf einen passenden Organspender für ihre kranke Tochter Chloe. Durch Zufall erfahren sie von einem Dr. Novarro, der in der mexikanischen Grenzstadt Juarez illegal Transplantationen durchführt. Als sich Chloes Zustand dramatisch verschlechtert, macht sich der verzweifelte Paul auf die Suche nach Novarro. Nach einer wahren Odyssee in Juarez sieht sich Paul mit der grausamen Wahrheit konfrontiert: Die Organe für die Transplantationen stammen nicht von Spendern, sondern von unfreiwilligen Opfern. Wie weit wird Paul gehen, um das Leben seiner Tochter zu retten?



Vielleicht war den Verleihern das Thema zu krass und das Ende zu düster. Aber alle Darsteller liefern gute Leistungen ab und die Atmosphäre stimmt. Hier wird nicht einfach nur der moralfinger geschwungen, sondern ein Bild gezeigt, dass wir in unseren kühnsten Träumen nicht sehen wollen. Ein Land voller Armut, so dass es jedem Hartz 4 Empfänger besser geht und mal ganz leise sein sollte. Der Film nimmt die Reichen ins Visier, die meinen mit Geld läßt sich alles regeln. Fast schon etwas zu kurz für das große Thema, aber ehe mann sich in typischen Thriller-  und Actionelementen vergaloppiert, ist der Film zu Ende. Ein Film der lange Nachhallt und mit einem kühnen Ende daherkommt.


Cast
Diane Kruger - Abt
Rosanna Arquette - Dr. Rubin
Dermot Mulroney - Paul Chaney
Sam Shepard - James Harrison
Jordi Mollà - Aguilar
Vincent Perez - Dr. Martinez
Walter Perez - Arturo
David Selby - Dr. White
Cesar Ramos - Ines
Judy Herrera - Claudia
Jamie Haqqani - Arzt



Trailer:
Inhale/Run for her life

Fantasy Filmfest 2010 - Fear good movies



Wie jedes Jahr besuche ich natürlich das Fantasyfilmfest, um einige Perlen herauszufischen, die teilweise nur einen Nischenplatz in der Videothek finden. 5 Filme habe ich gesehen und irgendwo, waren sie alle mehr oder weniger gut.
1.THE EXPERIMENT



USA 2010 / 35 MM / 100 MIN / ENGLISCHE OV

REGIE Paul Scheuring
DARSTELLER Damien Leake / Adrien Brody / Forest Whitaker / Clifton Collins Jr. / Fisher Stevens / David Banner / Cam Gigandet
DREHBUCH Paul T. Scheuring / Buchvorlage: Mario Giordano
PRODUZENT Marty Adelstein / Jeanette Buerling / Bill Johnson
VERLEIH Constantin Film

Bei dem berühmt-berüchtigten Stanford-Prison-Experiment wurden in den 70er-Jahren zwei Dutzend Studenten willkürlich in zwei Gruppen, Wärter und Gefängnisinsassen, eingeteilt und im Keller einer Uni isoliert. Als gezielte Provokationen eine Spirale von Sadismus und Gewalt in Gang setzten und die Versuchsanordnung außer Kontrolle geriet, musste die psychologische Studie damals verfrüht abgebrochen werden. Dieser gut dokumentierte Einblick in die Abgründe der menschlichen Seele ist so plausibel wie faszinierend. Warum ticken wir bloß so berechenbar billig? Warum produziert Macht anscheinend zwingend Monster? Und warum bringen Unterdrückung und der Anreiz einer Belohnung (eine Geldprämie winkte erst nach erfolgreichem Abschluss des Versuchs) plötzlich Märtyrer hervor? Wie schon Oliver Hirschbiegels Verfilmung vor knapp zehn Jahren basiert auch das amerikanische Remake auf der Romanvorlage „Black Box“. Paul Scheurings Adaption schickt Forest Whitaker als übereifrigen Wärter, der jegliche Moral verliert, und Adrien Brody als unangepassten Häftling in den Kampf um Autorität respektive nacktes Überleben. Dabei konzentriert sich der Regisseur im Gegensatz zur deutschen Produktion stärker auf die Action und die animalischen Aspekte des Plots. Wer jetzt das Original kennt, braucht diesen Film jetzt nicht umbedingt gesehen haben. Aber trotzdem kann er mit einem guten Cast punkten und die Charaktere sind ebenfalls gut ausgeleuchtet.

Trailer:
The Experiment

2.SOLOMON KANE


F/CZ/GB 2009 / 35 MM / 104 MIN /

ENGLISCHE OV
REGIE MICHAEL J. BASSETT
DARSTELLER JAMES PUREFOY / PETE POSTLETHWAITE / RACHEL HURD-WOOD / ALICE KRIGE / JASON FLEMYNG / MACKENZIE CROOK / PATRICK HURD-WOOD / MAX VON SYDOW
DREHBUCH MICHAEL J. BASSETT (BASED ON THE CHARACTER BY ROBERT E. HOWARD)
PRODUZENT SAMUEL HADIDA / PAUL BERROW
VERLEIH Constantin Film

Solomon Kane ist ein Söldner, ein ruchloser Geselle in den finsteren Wirren des frühen 17. Jahrhunderts, der seine Klinge nur allzu gern in den Dienst des Meistbietenden stellt – bis ihm ein Dämon für seine Gewissenlosigkeit das ewige Fegefeuer in Aussicht stellt. Fortan schwört Kane der Gewalt ab. Doch in einer Zeit, in der Angst und Aberglaube die Herzen der Menschen zerfressen und das Gesetz mit Feuer und Schwert gesprochen wird, ist es nicht leicht, friedlich zu bleiben. Als ausgerechnet den ihm am engsten Vertrauten Leid widerfährt, muss Kane eine Entscheidung treffen ...

Schon 1928 erfand CONAN-Schöpfer Robert E. Howard seinen zwielichtigen Helden Kane, der als puritanischer Dämonenjäger das mittelalterliche England von allerlei schwarzmagischen Geschöpfen befreite. Nun endlich haben sich Produzent Samuel Hadida (GOOD NIGHT, AND GOOD LUCK.) und Regisseur Michael J. Bassett (WILDERNESS) des Stoffs angenommen und mit ihrer wuchtigen Interpretation der Saga einen Volltreffer gelandet. James Purefoy ist die Idealbesetzung für den ruppigen Titelhelden, Pete Postlethwaite und Max von Sydow geben sich außerdem die Ehre. Für Freunde von filmen wie Van Helsing sei dieses Werk ans Herz gelegt. Die Effekte sind zwar nicht gerade erste Sahne, aber dafür nimmt sich der film Zeit für seine figuren und hat nenebnbei einen Klassefilmscore von Klaus Badelt. Gute Fantasyaction.

Trailer:
Solomon Kane


3. SPHINX

    OFF LIMITS

FRANKREICH 2010 / 35 MM / 105 MIN / FRANZÖSISCHE OMEU

REGIE NICOLAS BOUKHRIEF
DARSTELLER CÉCILE DE FRANCE / FRED TESTOT / JULIEN BOISSELIER / GILLES GASTON-DREYFUS / FOUED NASSAH / JEAN-MICHEL NOIREY / NICOLAS MARIE / ANTHONY DECADI / NANOU GARCIA
DREHBUCH NICOLAS BOUKHRIEF / DAN SASSON
PRODUZENT SYLVIE PIALAT
VERLEIH ATLAS FILM + MEDIEN

Was die Polizisten Simon und Julie zunächst für einen Routineeinsatz wegen Ruhestörung halten, verwandelt sich am Ort des Geschehens in einen Albtraum: Ausgerechnet den vollkommen zugeknallten Sohn eines einflussreichen Senators schießt Julie ins Koma. Daraufhin wird das Duo strafversetzt und zu Stillschweigen verdonnert, während eine interne Untersuchung eingeleitet wird. Als sich jedoch Fälle häufen, in denen die neue Designerdroge „Sphinx“ Menschen zu angriffslustigen Gewalttätern mutieren lässt, können die zwei Vollblut-Cops nicht länger Schreibtischdienst schieben. Julie und Simon beginnen auf eigene Faust zu ermitteln, und stoßen undercover auf das weit verzweigte Netz eines Dealerkartells. Immer näher kommen sie an die Bosse heran. Dabei könnte jeder Schritt auch ihr letzter sein.

Wenn Cécile de France ruft, dann folgen wir – zu tief stehen wir seit ihrer fabelhaften Performance in HIGH TENSION in der Schuld der César-Preisträgerin. Auch Regisseur Nicolas Boukhrief ist genreerprobt: Sein harter Rachethriller CASH TRUCK schickte seinerzeit Albert Dupontel auf Abwege. Gemeinsam präsentieren sie einen klassischen Polizeifilm – top-produziert, wie er nur aus Frankreich kommen kann.
Ganz im Geiste alter alain Delon und lino Ventura Filme aus den 70ern. Hart und realistisch.

Trailer:
Gardiens de l'odre

4.CLASH
Bay Rong


VIETNAM 2009 / 35 MM / 90 MIN / VIETNAMESISCHE OMEU
REGIE Le Thanh Son
DARSTELLER Johnny Tri Nguyen / Veronica Ngo / Hieu Hien / Lam Minh Thang / Hoang Phuc Nguyen
DREHBUCH Johnny Nguyen
PRODUZENT Thanh Truc Nguyen / Jimmy Pham


Trinh heißt die Kick Ass-Braut, die eine Bande kleinkalibriger Halbwelt-Schnösel mit der Handkante zusammenhält, damit sie einen Coup in Saigon ausbaldowern. Die Dame mit dem Schwarzgurt steht bei Gangsterboss Black Dragon in der Kreide, der sie nicht nur ausgebildet, sondern dafür auch ihre kleine Tochter als Faustpfand einbehalten hat. Erfüllt sie auch diese letzte Mission – französischen Nahkampf-Schränken einen Laptop abzuluchsen – erhält sie ihr Kind zurück. Dass so ziemlich alles schief läuft, sie betrogen und bestohlen wird, ist ebenso Motor der Dramatik wie ihr Herz, das noch oft gebrochen wird, auch wenn ein Mann wie Quan (Johnny Nguyen aus TOM YUM GOONG) an ihrer Seite steht. Dieser „Clash der Action-Titanen“ besiegelt Vietnams Ruf als die kommende Genre-Schmiede. Hier spuckt die AK-47 ordentlich Blei, und die Martial-Arts-Attacken fallen um einiges gröber aus als an manch anderen Ecken dieser Welt. Coolness trieft aus jeder Pore des gestylten Thrillers, der die Jahresbestmarke am heimischen Boxoffice erklomm. Die gut gewählte Mischung aus Großstadt- Gangsterballade, tragischer Romanze und knallhartem Actionreißer konserviert die Glanzzeit der Hongkong New Wave eines John Woo. Starkes Kino aus Vietnam – wir freuen uns schon auf Nachschub. Nette Action á la Transporter aus Vietnam. Zwar komplett klischeebeladen, aber die Action sorgt für Kurzweil.

Trailer:
BẪY RỒNG / CLASH

5.OUTRAGE
Autoreiji





JAPAN 2010 / 35 MM / 109 MIN /

JAPANISCHE OMEU
REGIE Takeshi Kitano
DARSTELLER Takeshi Kitano / Eihi Shiina / Kippei Shiina / Ryo Kase / Jun Kunimura / Takashi Tsukamoto
DREHBUCH Takeshi Kitano
PRODUZENT Masayuki Mori / Takio Yoshida
KONTAKT Celluloid Dreams,

Die Welt der Yakuza stützt sich auf einen vielschichtigen Ehrenkodex – jeder kleinste Schachzug kann Leben oder Tod bedeuten. Der „Chairman“, honoriges Oberhaupt des einflussreichen Sanno-Kai-Syndikats, regiert mit eiserner Hand über ein verzweigtes Netz an Unterorganisationen, die einander spinnefeind sind. Als er Ikemoto damit beauftragt, seinem gutem Freund Murase einen Denkzettel zu verpassen, gerät der in einen Gewissenskonflikt und reicht die Aufgabe an Ôtomo weiter, den Führer einer kleineren Gruppierung innerhalb des Clans. Ôtomo ist wenig zimperlich in der Wahl seiner Mittel, und die Strafaktion gerät außer Kontrolle. Ehe Ikemoto sich versieht, tobt um ihn herum plötzlich ein blutiger Bandenkrieg, und ringsum ist seine Loyalität gefordert ... Takeshi Kitano ist zurück. Und wie! OUTRAGE ist sein erster Yakuza-Film seit zehn Jahren – und doch fühlt sich Kitanos Handschrift nach wenigen Szenen schon wieder unaufdringlich vertraut an. In penibel konstruierten Aufnahmen entwirft der japanische Ausnahmeregisseur eine komplexe hierarchische Welt, in der Konflikte auf archaische Weise ausgetragen werden. Dabei überhöht Kitano seine nihilistischen Zerstörungsorgien mit äußerster Effektivität ins Groteske: Nur wenige Zuschauer werden danach ihren Zahnarzt noch mit denselben Augen sehen.
Das highlight des Festivals und Kitano in seinem Element. War der Mann die letzte Jahre verschwunden, so ist er nun mit einem neuen Gangsterfilmmeisterwerk zurück. Brilliant, grotesk und blutig. Alles was ein Takeshi "Beat" braucht.

Trailer:
Outrage

Harry Brown

GB 2009 - Thriller
97 Min.
Regie: Daniel Barber



Hier nun die britische Antwort auf Cint Eastwoods Gan Torino. We auch hier setzt sich ein Rentner gegen die moderne gewaltätige Jugend zur Wehr. Diesmal ein andere Leinwandlegende: Michael Caine.



Harry Brown, ein Witwer und Ex-Ehemann, lebt alleine in einer verwahrlosen Nachbarschaft. Sein einziger Freund ist der alte Leonard. Als dieser von einer Gang ermordet wird und die Polizei nach Harrys Meinung nicht handelt, beschließt er das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen und die Straßen vor dem Abschaum zu befreien.



War Cint Eastwoods Werk von lakonischen Humor geprägt und ging auch auf die Kultur eines anderes Landes ein, so ist Harry Brwon ein radilaker, schonungsloser Bick auf ein Sozialviertel in London. Was sich ebenso übertragen läßt auf Berlin oder Paris. Her sind Gwalt und Drogen an der Tagesordnung. Ein Beispiel hierfür, wo Polizei und Politik versagen. Teilweise wurde mit Handkamera gedreht und kritisiert genauso die Gewaltvideos auf Handys. Michael Caine spielt kongenial. Einer der besten Beiträge zum Thema Jugendgewalt und leider von großer Aktualität geprägt. Warum dieser film nur auf Festivals lief und den Weg ins normale Kino nicht gefunden hat, ist unbegreiflich. aber vielleicht liegt es daran, dass man bei solchen Themen lieber weggucken möchte.



Cast:
Michael Caine - Harry Brown

Emily Mortimer - Frampton
Iain Glen - Childs
Jack O'Connell - Marky
Liam Cunningham - Sid
David Bradley - Leonard
Raza Jaffrey - Pater Bracken
Charlie Creed-Miles - Hickock
Joseph Gilgun - Kenny
Chris Wilson - Daniel Ladlow
Sean Harris - Stretch
Klariza Clayton - Sharon
Ben Drew - Noel
Amy Steel - Schwester
Lee Oakes - Dean

Trailer:
Harry Brown