Mittwoch, 30. Mai 2012

Moonrise Kingdom


USA 2012
Laufzeit: 98 Min.
FSK: ab 12 Jahre
Regie: Wes Anderson




Indiefilmer Wes Anderson präsentiert dieses Mal den Eröffnungsfilm in Cannes mit dem Titel Moonrise Kingdom.



Zwei Zwölfjährige büxen 1965 aus, der Pfadfinder Sam und Suzy, Töchterchen aus neurotischem Hause. Während die beiden in der Wildnis ihr Heil suchen, machen sich die Eltern, der Sheriff, das Jugendamt und ein desorientierter Oberpfadfinder samt seiner Pfadfinderschar auf die Suche nach den Ausreißern. Die gewieften Kids trotzen clever den Erziehungsberechtigten und der angedrohten Trennung, sogar ein Unwetter kann ihrer Liebe nichts anhaben.




Es ist bereits nun auch drei Jahre her, dass Wes anderson den Animationsfilm, der "Fantastische Mr. Fox" brachte. Ein klassischer Stop motion Trickfilm, der aber mehr für Erwachsene war und eher durchwachsene Kritiken erhielt, trotz seiner netten Umsetzung. Nun also wieder ein Realfilm, der zugleich als Eröffnungsfilm in Cannes diente. Herausgekommen ist ein Kinderfilm der besonderen Art, der zeigt wie erwachsen Kinder sein können und wie kindisch Erwachsene. Natürlich mit der typisch verschrobenen, kauzigen Art eines wes andersen Streifens. Das ist allerdings auch zugleich die Schwäche des Films. Wer alle Wes anderson Filme bisher gesehen hatte, dem dürfte es manchmal etwas zu langweilig sein, weil er ja den Filmstil kennt, während ein Neuling den Film mit großen Augen bestaunen wird. Trotzdem tauchen jede Menge bekannte Stars in schrägen Rollen auf und liefern eine tolle Perfoamnce ab. Bill Murray, Frances McDormand, Bruce willis, Edward Norton oder auch Harvey Keitel. doch die Stars von Morgen sind Jared Gilman und Kara Hayward als Sam und Suzy. sie geben das kultigste Liebespaar seit langem ab. Etwas mehr abwechslung im Filmstil täte Anderson auf Dauer gut, aber ansonsten weiß er immer noch, wie man sich dem Mainstream fernhält. Für Cannes der richtige Eröffnungsfilm.




Cast:
Bruce Willis als Captain Sharp
Edward Norton als Scout Master Ward
Bill Murray als Mr. Bishop
Frances McDormand als Mrs. Bishop
Tilda Swinton als Sozialarbeiterin im Jugendamt
Jared Gilman als Sam
Kara Hayward als Suzy
Jason Schwartzman als Cousin Ben
Bob Balaban als Erzähler
Larry Pine als Mr. Billingsley
Eric Anderson als Secretary McIntire
Harvey Keitel als Commander Pierce



Trailer:
Moonrise Kingdom



Men in Black 3 - MIB 3


USA 2012
Laufzeit: 106 Min.
FSK: ab 12 Jahre
Regie: Barry Sonnenfeld




Will Smith meldet sich nach längerer Leinwandabsistenz zurück an der Seite von Tommy Lee Jones und seinem jüngeren ich Josh Brolin. Die Men in Black sind zurück und das gleich mal in 3 D.



Agent J und Agent K, besser bekannt als die "Men in Black" treten wieder in Aktion nachdem "Boris, die Bestie" aus seinem Mondgefängnis ausgebrochen ist. Als K plötzlich verschwindet, erfährt J von Chefin O, dass sein Partner bereits seit 40 Jahren tot ist. Das kann J nicht so einfach hinnehmen und entschließt sich zu einer Reise zurück ins Jahr 1969. Der Apollo-11-Flug steht an, Andy Warhol arbeitet undercover in seiner Factory für die MIB. Nun gilt es, die Zukunft wieder einzurenken und dabei findet J heraus, dass sein Kumpel einige überaus gut gehütete Geheimnisse hat(te).




Sein letzter Film liegt tatsächlich schon 4 Jahre zurück. Nun kann man Will Smith in einer seiner Paraderollen als Agent J im dritten Streich der Men in Black Reihe sehen. An seiner Seite Tommy Lee Jones, der unverändert aussieht und Josh Brolin, der gekonnt ein jüngeres Ebenbild von Agent K gibt. Zumal Josh Brolin auch bereits über 40 ist. Eher bekannt aus Streifen wie "No country for old men" oder "Wall Street 2" beweist Brolin hier sein Komikertalent, mit dem selben trocknen Humor wie es Tommy Lee jones tut. Will Smith ist ganz in seinem Element und bietet abermals Komik vom Feinsten. die zwei bzw. drei tollen Schauspieler entschädigen für die manchmal zu ernste Story und das Fehlen der üblichen Sprüche zwischen Agent K und J, wie man sie in den ersten zwei Teilen hatte. Hinzu kommen die schrägsten Ideen, was z.b. Andy Warhol angeht und andere 60er Jahre Ikonen. Lassen sie sich überraschen. Trotzdem hat sich das wiedersehen gelohnt und die 3 D Effekte, besitzen auch ihren Reiz. Ein würdiger Abschluss.


Cast:
Will Smith als Agent J
Tommy Lee Jones als Agent K
Josh Brolin als Agent K, jung
Jemaine Clement als Boris
Michael Stuhlbarg als Griffin
Emma Thompson als Agent O
Alice Eve als Agentin O, jung
Rip Torn als Zed
Bill Hader als Andy Warhol
Nicole Scherzinger als Lilly



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MIB 3



Iron Sky


Finnland/Deutschland/Australien 2011
Laufzeit: 92 Min.
FSK: ab 12 Jahre
Regie: Timo Vuorensola




Gewagte Sci-Fi Posse über Nazis im Weltall. Nach einer Idee, die im Internet.



1945 ist einer Handvoll Nazis die Flucht auf den Erdtrabanten geglückt. Dort haben die Überlebenden der "großen vaterländischen Niederlage" eine geheime Basis gegründet, von der aus sie im Jahr 2012 New York mittels "Reichs-Flugscheiben" und fliegenden Untertassen namens "Haunebu" angreifen. Um die Macht im All und auf der Erde streiten sich die rivalisierenden Führer Wolfgang Korztfleisch und Klaus Adler, der US-Präsidentin kommt der Krieg mit den NS-Schurken gerade recht, muss sie doch wegen schlechter Popularitätswerte um ihre Wiederwahl bangen.




Gerade in Zeiten, wo Naziterror in Deutschland wieder sehr aktuell ist, läuft ein Film über die Leinwand, der Nazis im Weltall zeigt. Man darf entspannt sein, der Film nimmt am Ende sämtliche US Klischees eines Blockbusters auf die Schippe. Die böse Vorahnung, dass hier etwas falsch gehuldigt wird bzw. verharmlost wird, ist nicht notwendig. Ganz im Gegenteil, manchmal hat man fast schon das Gefühl, dass den Machern der nötige mut fehlte, es komplett durchzuziehen. Nichdestrotrotz ist aus einer irrwitzigen Idee im Internet, ganz solider Film geworden. Auf dem Sektor gab es schon schlechteres, trotzdem dürfte der beste Streifen in jüngster  Zeit zum Thema Nazihumor "Inglorious Basterds" sein.



Cast:
Julia Dietze als Renate Richter
Götz Otto als Klaus Adler
Udo Kier als Wolfgang Kortzfleisch
Christopher Kirby als James Washington
Tilo Prückner als Doktor Richter
Stephanie Paul als US-Präsidentin
Peta Sergeant als Vivian Wagner
Kym Jackson als Julia McLennan
Michael Cullen als Verteidigungsminister


Trailer:



Dienstag, 29. Mai 2012

Lachsfischen im Jemen


Großbritannien 2011
Laufzeit: 108 Min.
FSK: ab 6 Jahre
Regie: Lasse Hallström




Regisseur Lasse Hallström meldet endlich wieder mit einem richtig guten Film zurück.




Dr. Alfred Jones, eine internationale Größe in Sachen Fischzucht, wird von Harriet Chetwode-Talbot mit einem abstrusen Angebot konfrontiert: Ihr Auftraggeber, ein jemenitischer Scheich, möchte in seinem Wüstenstaat Lachse ansiedeln. Geld spielt dabei keine Rolle. Jones tut die Idee zunächst als Unfug ab, lässt sich dann aber ob des hartnäckigen Charmes von Ms. Chetwode-Talbot auf das Abenteuer ein. Und dann erkennt auch noch die britische Regierung in diesem verwegenen Projekt die Möglichkeit, ihr angeschlagenes Nahost-Image aufzupolieren.




Nachdem langweiligen Streifen "Das Leuchten der Stille" und den eher seichten Filmen "The Hoax" und "Hatchiko" legt der schwedische Regisseur Lasse Hallström endlich wieder einen sschönen Film vor,
der ganz klar seine Handschrift trägt. Flotte leichte unterhaltung auf hohem Niveau. Die Romanverfilmung "Lachsfischen in Jemen" hat alles was ein Hallströmfilm braucht. etwas Drama, etwas Komik, ein wenig Thriller und Politik. Ewan McGregor spielt gekonnt, den Beamten mittleren Alters, der seelisch in eine Sackgasse steckt. Die charmante Emily Blunt ist wie gewohnt, die unkoventionelle, die in diesem Fall sich zwischen zwei Männern entscheiden muss. Amr Waked gibt einen Scheichm, der für Offenheit und Vernunft steht mit bedachter Gestik. Zu guter letzt amüsiert Kristin Scott Thomas als Ministern mit bösen Witz und spitzer Zunge. Alles richtig gemacht für 2 Stunden schöne Kinounterhaltung.



Cast:
Ewan McGregor als Dr. Alfred Jones
Emily Blunt als Harriet
Amr Waked als Scheich Muhammed
Kristin Scott Thomas als Patricia Maxwell
Tom Mison als Robert Mayers
Rachael Stirling als Mary Jones
Catherine Steadman als Ashley
Jill Baker als Betty Burnside
Tom Beard als Peter Maxwell



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Lachsfischen in Jemen




Der Diktator


USA 2012
Laufzeit: 84 Min.
FSK: ab 12 Jahre
Regie: Larry Charles




Borat-Darsteller Sacha Baron Cohen nimmt diesmal den Nahen Osten und sein Machtregime auf die Schippe. Ein gewagtes Experiment, dass voll aufgeht.




In der Selbstwahrnehmung vom Volk geliebt, herrscht Admiral General Aladeen allein über Wadiya. Sporadische Attentate und die Forderung der UN, sein Atomprogramm transparent zu machen, trüben die Perfektion. So entschließt sich Aladeen, in New York die Segnungen seiner Herrschaft zu erklären. Kurz nach der Ankunft aber wird der Diktator entführt, von einem Doppelgänger ersetzt. Seiner Macht und seines markanten Barts beraubt, lernt er als einfacher Mann die Demokratie und die liebenswert naive Zoe kennen.




Auch er brauchte 10 Jahre um solche Witze auf die Leinwand zu bringen. Sacha Baron Cohen, einst Ali G, Borat und Friseur Brüno, spielt diesmal einen Abklatsch aller Diktatorenklischees, die im Nahen Osten in Erscheinung treten. Das alles klingt sehr gewagt und man muss sich darauf einlassen. Die Witze sind teils sehr derbe, aber man kommt nicht umher, nicht zu lachen. Schon zu Beginn wenn man den Alltag des Diktators zu sehen bekommt oder spätestens wenn Aladeen im Hubschrauber sitzt und über New York fliegt, bleibt kein Auge trocken. Ein Diktator der die Demokratie über den American Way of life kennen lernt, ist ein echtes Komödienhighlight. Hinzu tauchen etliche Gaststars auf wie Megan Fox, die nicht zu schade sind für den einen oder anderen derben Witz. Eine mutige Komödie, die selbst das typische Happyend durch den Kakao zieht. Am Besten im Original ansehen.



Cast:
Sacha Baron Cohen als General Aladeen
Megan Fox als Megan Fox
Anna Faris
Sir Ben Kingsley
John C. Reilly
B.J. Novak
Olivia Dudley als Schwester Svetlana
J.B. Smoove als Usher
Kevin Corrigan als Slade


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Der Diktator



Donnerstag, 24. Mai 2012

21 Jump Street


USA 2012
Laufzeit: 109 Min.
FSK: ab 12 Jahre
Regie: Phil Lord




Und noch eine Serienverfilmung. Doch wie schon bei Charlie's Angel, handelt es sich eher um eine gelungene Parodie mit viel Selbstironie.




Sie haben gerade ihre Ausbildung abgeschlossen, sind ehrgeizig, hochmotiviert und bereit für ihre ersten harten Fälle. Da wird den beiden Cops Jenko und Schmidt eröffnet, dass sie wieder die Schulbank drücken dürfen - und zwar als Undercover-Ermittler. Der Grund ist ihr jugendliches Aussehen. Doch schon bald muss das ungleiche Duo feststellen, dass es in der 21 Jump Street alles andere als harmlos zugeht. Und so finden die beiden sich nicht nur inmitten von pubertären Teenie-Wirrungen, sondern auch in kriminellen Machenschaften wieder.



Allmählich dürften wir alle 80er Jahreserien durchhaben und doch findet sich immer noch etwas, womit man meint Geld machen zu können. Indem Fall er der Sprung auf die Leinwand geglückt. Der Streifen über Cops, die Undercover im Highschool Milieu ermitteln, sprudelt nur so vor Gags und nimmt sich selbst längst nicht so Ernst, wie zuletzt beim A-Team. Jede Menge Selbstironie kommt zum Vorschein und als Bonus ein Cameoauftritt von Johnny Depp, der einst in der Originalserie mitwirkte. Allerdings war die Serie wesentlich ernster und versuchte ein wenig die Jugend der 80er einzufangen, was aber aufgrund des Serienthemas eher unwahrscheinlich war. Jona Hill und Channing Tatum passen wie die Faust aufs Auge und harmonieren bestens zusammen. Allerdings muss man offen sein, für zuweilen recht derben Humor. Die Action ist fein eingestreut und stiehlt den Hauptdarstellern nicht die Show. eine unterhaltsame Actionkomödie, die zurecht in den USA erfolgreich lief. Aber trotzdem brauchen wir jetzt nicht ein Serienupdate nach dem anderen. Manches sollte man einfach ruhen lassen.




Cast:
Jonah Hill als Schmidt
Channing Tatum als Jenko
Brie Larson als Molly
Dave Franco als Eric
Rob Riggle als Mr. Walters
Ice Cube als Capt. Dickson


Trailer:
21 Jump Street