Donnerstag, 27. Juli 2017

Das Pubertier



Länge: (1 Std. 31 Min.)
Von Leander Haußmann
Mit Jan Josef Liefers, Harriet Herbig-Matten, Heike Makatsch mehr
Genre Komödie
Produktionsland Deutschland









Hübsche, aber auch belanglose Verfilmung des Bestellers von Jan Weiler.







Kinder – warum nur müssen sie so schnell so groß werden und dabei die Pubertät durchlaufen? Dem Journalisten Hannes Wenger (Jan Josef Liefers) steht jedenfalls die wohl schwerste Aufgabe seines Lebens ins Haus: Seine Tochter Carla (Harriet Herbig-Matten) in Schach zu halten, denn kurz vor ihrem 14. Geburtstag verwandelt sie sich in ein rebellisches Pubertier. Fortan hat Hannes alle Hände voll zu tun, sie vor Alkohol, Jungs und anderen Versuchungen zu beschützen, was ihn immer mehr überfordert. Von seiner Frau Sara (Heike Makatsch) kann er jedenfalls keine Hilfe erwarten, die geht nämlich wieder arbeiten und schon bald tritt Hannes in jedes Fettnäpfchen, das es gibt. Zum Glück ist er mit seinem Leid nicht allein. Sein bester Freund Holger (Detlev Buck) ist ein harter Kriegsreporter und lässt sich lieber beschießen, als sein pubertierendes Kind zu ertragen…









2014 fand der Autor die richtigen Worte über pubertäre Jugendliche und ihre Eltern. Das Pubertier wurde ein Bestellers und so wie es aussieht avanciert Leander Haußmann's Verfilmung zu einem Filmhit. Der Film selbst ist eine nette Komödie, die mehr Anarchohumor vertragen hätte. Irgendwann verkommt der Film zu einem plumben Klamauk. Hinzu kommt, dass Leander Haußmann nun mal ein Theaterregisseur ist und so auch teilweise seine Filme inszeniert. Dadurch wirken seine Filme immer etwas dröge und prüde. Die Darsteller spielen gut. Harriet Herbig-Matten ist großartig. Passend dazu ihre Filmeltern Jan Josef Liefers und Heike Makatsch. Hinzu amüsieren Detlev Buck und Monika Gruber als schräges Elternpaar. Die Gags sind durchaus gut gelegt. Leider kann der Film die Qualität nicht immer hoch halten. Aber für 90 Minuten Film reicht es aus. Ein harmloser Spaß aus dem man hätte mehr machen können.







Cast:
  • Jan Josef Liefers: Hannes Wenger
  • Heike Makatsch: Sara Wenger
  • Harriet Herbig-Matten: Carla Wenger
  • Detlev Buck: Holger
  • Monika Gruber: Miriam
  • Justus von Dohnányi: Ulrich Dattelmann
  • Luise Kinseher: Polizistin
  • Waldemar Kobus: Dr. Kohlbuch
  • Michael Maertens: Verkäufer
  • Leander Butz: Egon Erwin (Ewi)
  • Marlon Kaindl: Moritz
  • Philipp M. Franck: Daniel
  • Neele Marie Nickel: Jenny
  • Ava Montgomery: Leonie








  • Trailer:
    Das Pubertier

    Valerian - Die Stadt der tausend Planeten




    Länge: (2 Std. 18 Min.)
    Von Luc Besson
    Mit Dane DeHaan, Cara Delevingne, Clive Owen mehr
    Genres Sci-Fi, Abenteuer, Action
    Produktionsland Frankreich







    Luc Besson erfüllte sich einen Herzenswunsch und drehte den teuersten europäischen Film aller Zeiten.







    Im 28. Jahrhundert sorgen der Spezialagent Valerian (Dane DeHaan) und seine Kollegin Laureline (Cara Delevingne) für Recht und Ordnung in der Galaxis. Gerade haben sie ein wertvolles kleines Alien sichergestellt (einen Transmulator, der Gegenstände kopiert), da führt der Weg der ungleichen Gesetzeshüter in die gigantische Weltraum-Metropole Alpha, wo unzählige verschiedene Spezies friedlich zusammenleben. Die Bewohner haben ihr Wissen vereint und nutzen es zum Vorteil für alle. Doch auf der riesigen Weltraumstation stimmt etwas nicht. Kommandant Arun Filitt (Clive Owen) glaubt, dass sie von einem Virus zerfressen wird – Valerian und Laureline sollen herausfinden, was los ist. Als Laureline dann auf Alpha vom verrückten Diktator Boulan Bathor III (Roman Blomme) gekidnappt wird, führt die Spur für Valerian ins Rotlichtviertel Paradise Alley. Dort begegnet er der Gestaltwandlerin Bubble (Rihanna), die bei der Befreiung seiner Kollegin eine große Hilfe sein könnte…







    Mit Lucy fand Luc Besson allmählich wieder zurück zu alten Stärken, wenn auch seine Filme aus den 80er und 90er Jahre unerreicht bleiben. Valerian ist ein Comic aus den 60ern und wenn man den Film gesehen hat, findet der Zuschauer einige Elemente, die damals in den alten Star Wars Filmen Platz gefunden hatten. George Lucas ließ sich ebenfalls von den Comics von Pierre Christin inspirieren. Luc Besson hielt die Comics bisher für unverfilmbar. Bis jetzt. Besson konnte komplett europäisches Geld zusammenkratzen. Frankreich übernahm die Kosten von 200 Millionen. Bisher konnte der Film gerade mal 27 Millionen einspielen. Völlig zu unrecht. Valerian mag storymässig nicht immer ganz überzeugen, aber optisch ist er eine Wucht. So grandiose Bilder sah man in einem europäischen Film bisher nicht. Das 3 D lohnt sich in jeder Szene und ein Weltraumuniversum und Gestalten, bei der auch ein George Lucas neidisch werden könnte. Trotzdem schwächelt die Story und der Film könnte trotz aller optischen Brillanz gute 20 Minuten kürzer sein. Die Darsteller überspielen die Schwächen gekonnt weg. Dane DeHaan ist ein toller Major Valerian. Noch besser ist das Model Cara Delevingne als Laureline. Sie ist der gekonnte Gegenpart. Die beiden harmonieren auf der Leinwand. In weiteren Rollen überzeugen Clive Owen und Ethan Hawke. Die Musikszene ist auch in diesem Film vertreten. Herbie Hancock und Rihanna geben sich die ehre. Gerade der Auftritt Rihannas dürfte in Erinnerung bleiben. Valerian hätte einen Erfolg verdient, denn die Hauptdarsteller machen Lust auf mehr.







    Cast:
  • Dane DeHaan: Major Valerian
  • Cara Delevingne: Sergeant Laureline
  • Clive Owen: Commander Arün Filitt
  • Sam Spruell: General Okto Bar
  • Kris Wu: Sergeant Neza
  • Rihanna: Bubble
  • Diva Cam: Mâatri
  • Ethan Hawke: Jolly the Pimp
  • Herbie Hancock: Verteidigungsminister
  • Alain Chabat: Bob the Pirate
  • Stefan Konarske: Captain Zito
  • Sasha Luss: Prinzessin Lïhio-Minaa
  • Aymeline Valade: Kaiser Haban-Limaï
  • Pauline Hoarau: Kaiserin Aloï
  • Eric Lampaert: Thazzit






  • Trailer:
    Valerian

    Sonntag, 23. Juli 2017

    Spider-Man: Homecoming


    Länge (2 Std. 14 Min.)
    Von
    Genres Action, Abenteuer
    Produktionsland USA




    Tom Holland bekommt nun seinen ersten eigenen Spidermanfilm und kann Tobey Maguire und Andrew Garfield würdig beerben.




    Nach seinem Aufeinandertreffen mit den Avengers ist Peter Parker alias Spider-Man (Tom Holland) wieder zurück in New York, wo er bei seiner Tante May (Marisa Tomei) wohnt. Seitdem er mit bzw. gegen die anderen Helden kämpfte, fragt er sich, ob er mit seinen herausragenden Fähigkeiten nicht mehr machen sollte, als nur die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft zu sein, die den einen oder anderen Einbruch verhindert und Taschendiebe stoppt. Doch daneben muss der von seinem neuen Mentor Tony Stark (Robert Downey Jr.) geförderte Jugendliche auch noch den Alltag auf die Reihe bekommen, den Alltag als Teenager an einer Highschool, wo er sich in Liz (Laura Harrier) verguckt hat. Blöd, dass ausgerechnet in dieser Situation ein Bösewicht für Unruhe sorgt, der technisch bestens ausgestattet ist und von Rachedurst getrieben: der Vogelmann Vulture (Michael Keaton)…




    Während Tobey Maguire ewig auf seine Rolle als Spiderman angesprochen wird und für viele der Spiderman bleiben wird, dürfte Andrew Garfield durch den Auftritt Tom Hollands fast in Vergessenheit geraten. Für viele war Andrew Garfield zu zahm und die x-te Erzählung der eigentlichen Spidermangeschichte hat auch niemanden mehr wirklich interessiert. Und damit kann Homecoming schon mal punkten, dass auf die Uraltgeschichte verzichtet wird, sondern dass Spiderman ein Teil der Avengers werden will und Tony Stark als seinen Mentor sieht. Die Identitätskrise, was er eigentlich sein will, ob für eine große Sache oder doch lieber die Spinne aus der Nachbarschaft wird liebevoll erzählt, wenn auch manchaml etwas zu lang. Robert Downey jr. ist wie immer der coole Tony Stark, hält sich aber im Hintergrund und stiehlt keinem die Show, wenn auch der Trailer anders aussah. Tante May ist inzwischen eine junggebliebene Frau gespielt von Marisa Tomei. Michael Keaton ist der gekonnte Gegenpart, der aber nicht einfach ein Bösewicht ist, sondern zum Bösewicht wurde, aufgrund der Schnellebigkeit unserer Zeit. Er ist fast schon ein Opfer der technischen Enwicklung. Um nicht mehr zu verraten. Es mag sicherlich nicht der beste Marvelfilm sein ,aber für Tom Holland ein guter Einstand und er macht Lust auf mehr.




    Cast:

    • Tom Holland: Peter Parker / Spider-Man
    • Michael Keaton: Adrian Toomes / The Vulture
    • Robert Downey Jr.: Tony Stark / Iron Man
    • Jon Favreau: Happy Hogan
    • Jacob Batalon: Ned Leeds
    • Marisa Tomei: Tante May
    • Laura Harrier: Liz Allan-Toomes
    • Tony Revolori: Flash Thompson
    • Zendaya Coleman: Michelle
    • Donald Glover: Aaron Davis
    • Bokeem Woodbine: Herman Shultz / Shocker I
    • Logan Marshall-Green: Jackson Brice / Shocker II
    • Tyne Daly: Anne Marie Hoag
    • Michael Chernus: Phineas Mason / The Tinkerer
    • Gwyneth Paltrow: Pepper Potts
    • Selenis Leyva: Ms. Warren
    • Angourie Rice: Betty
    • Martin Starr: Mr. Harrington
    • Garcelle Beauvais: Doris Allan-Toomes
    • Michael Mando: Mac Gargan
    • Chris Evans: Steve Rogers / Captain America


    Trailer:
    Spiderman:Homecoming

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    Nach ein Dorf sieht schwarz wagen sich die Franzosen an das nächste heiße Thema. Wenn zwei Schwarze ein weißes Baby adoptieren.




    Paul (Lucien Jean-Baptiste) und Sali (Aïssa Maïga) haben ihre Wurzeln im Senegal und wohnen in Paris, wo sie einen Blumenladen betreiben. Es gelingt ihnen dort sogar, ihre in Afrika lebenden Familien glücklich zu machen, indem sie die Traditionen der Heimat wahren. Seit Jahren bereits versuchen Paul und Sali, ein Kind zu adoptieren – die Freude ist also groß, als ihnen mit dem kleinen Benjamin vom Amt ein Baby angeboten wird. Der süße, pflegeleichte Racker hat die beiden Adoptiveltern im Nu verzückt, die sich auch schnell keine Gedanken wegen Benjamins weißer Hautfarbe machen. Im 21. Jahrhundert sollte ein schwarzes Pariser Paar keine Problem bekommen, wenn es ein weißes Kind hat, oder? Doch Madame Mallet (Zabou Breitman), die beim Amt für Familienzusammenführung arbeitet, sieht das anders. Auch beim Kinderarzt, auf dem Spielplatz und in den Augen der Großeltern Mamita (Marie-Philomène Nga) und Ousmane (Bass Dhem) ist die Farbkombination sehr wohl problematisch…




    Und wieder sind es die Franzosen, die ein politisches Thema durchaus sehenswert in einer Komödie verpacken. In Zeiten wie diesen, wo auch ein großer Rechtruck in Frankreich durch die Politikerin Le Pain streift, sind solche Filme nahezu wichtig und die Franzosen sehen zum Glück sogar hin, wenn auch das Ergebnis nicht immer so gut ist. Während "Ein Dorf sieht schwarz" richtig schönen bissigen Humor hatte und mit guten Gags punkten konnte. Fällt dieser FIlm weit ab. Zu Vorhersehbar, zu sehr im wahrsten Sinnne auf schwarz weiß zugeschnitten und ein viel zu rasches versöhnliches Ende. Der Film ist durchaus launig inszeniert und mit 90 Minuten nicht zu lang, aber kann nicht ganz halten, was er im Trailer verspricht. Hier ist diesmal der Klassiker, dass man im Trailer bereits die besten Szenen zu sehen bekam und nun nur noch den Rest dazu serviert bekommt. Die guten Darsteller retten den hübschen Klamauk vor dem Untergang. Poltischer Einsatz in Ehren, aber vielleicht sollte die Franzosen auch mal eine Pause einlegen und dafür lieber mal wieder einen guten Thriller drehen wie "Die purpurnen Flüsse". Sowas hat es schon lange nicht mehr gegeben. 




    Cast:
    • Lucien Jean-Baptiste : Paul Aloka
    • Aïssa Maïga : Salimata Aloka
    • Zabou Breitman : Claire Mallet
    • Vincent Elbaz : Manu
    • Michel Jonasz : Monsieur Vidal
    • Naidra Ayadi : Anna (pouponnière)
    • Marie-Philomène Nga : Mamita, la mère de Sali

    Trailer:
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    Die Verführten


    Länge (1 Std. 33 Min.)
    Von Sofia Coppola
    Mit Colin Farrell, Nicole Kidman, Kirsten Dunst mehr
    Genres Thriller, Drama
    Produktionsland USA




    Nach Bling Ring drehte Sofia Coppola ein Remake des Clint Eastwoods Films Betrogen und kann mit einem tollen Frauencast punkten.




    Seit drei Jahren tobt der Amerikanische Bürgerkrieg zwischen Nordstaaten und Südstaaten und mittlerweile sind nur noch fünf Schülerinnen am Mädcheninternat von Schulleiterin Martha Farnsworth (Nicole Kidman) verblieben: Alicia (Elle Fanning), Amy (Oona Laurence), Jane (Angourie Rice), Marie (Addison Riecke) und Emily (Emma Howard). Von Miss Farnsworth und der einzigen Lehrerin Edwina Dabney (Kirsten Dunst) unterrichtet, führen die Mädchen an dem Internat in Virginia ein ruhiges Leben, bis Amy eines Tages über den verletzen Nordstaaten-Offizier John McBurney (Colin Farrell) stolpert. Zwar will Miss Farnsworth eigentlich nichts mit dem verfeindeten Soldaten zu tun haben, dennoch entscheidet sie sich nach kurzem Zögern, John erst einmal gesund zu pflegen. Doch schnell stellt sich heraus, dass sich alle Damen, egal ob jung oder alt, in John verguckt haben, und das geordnete Leben in der Schule gerät durcheinander…




    Die Verführten basiert auf einen Roman des Autors Thomas P. Cullinan. Diesen Verfilmte Don Siegel 1971 mit Clint Eastwood und landete damals einen Flop, weil die Kinobesucher Clint Eastwood als Dirty Harry oder Westernhelden sehen wollten. Während im Original Clint Eastwood der bekannteste Schauspieler im Film war, kann Sofia Coppola mit einem grandiosen Frauencast auftrumpfen und lässt den männlichen Part eher schwach aussehen. Statt eines knackigen Eastwood ist es Colin Farrell als verletzter Soldat, der gepflgt werden muss und den letzten verbliebenen Frauen und Mädchen den Kopf verdreht. Farrell spielt nicht schlecht, wirkt aber zu blass. Ihm stehen gegenüber eine tolle Nicole Kidman, die in letzter Zeit etliche gute Filme wieder gedreht hatte. Eine verliebte und zeitgleich gefühlsmässig verletzte Kirsten Dunst, die schon mehrmals mit Coppola arbeitete erfolgreich arbeitete. Elle Fanning ist die dritte im Bunde, zuletzt sehr überzeugend in Jahrhundertfrauen. Die restlichen jungen Mädchen bzw. eigentlich noch Kinder runden den Frauencast ab. Sofia Coppola ist abermals ein toller Film gelungen mit ruhigen Bildern, den Krieg immer im Hintergrund von Kanonenschlägen oder vorbeiziehenden Soldaten. Als ob es die Stimmung in der Welt wiederspiegeln würde. Die Gefahrt hört man, sieht sie aber nicht. Einen Soundtrack in diesem Sinne gibt es nur bedingt, wobei interessanterweise die Musik von der Band Phönix stammt. Ein Ambientalbum, wenn man es mal so sehen möchte. Die Verführten konnte in Cannes überzeugen und holte dort zurecht die Goldene Palme für die beste Regie.




    Cast:

  • Colin Farrell: John McBurney
  • Nicole Kidman: Martha Farnsworth
  • Kirsten Dunst: Edwina Morrow
  • Elle Fanning: Alicia
  • Oona Laurence: Amy
  • Angourie Rice: Jane
  • Addison Riecke: Marie
  • Emma Howard: Emily



  • Trailer: