Donnerstag, 29. Januar 2015

Mortdecai - Der Teilzeitgauner


Genre: Kriminalfilm Komödie

  • Regie: David Koepp
  • Laufzeit: 107 min.
  • FSK: ab 6 Jahre
  • Verleih: Studiocanal





  • Johnny Depp auf den Spuren von Pink Panther. Besser als sein Ruf, auch wenn er Depp's Erfolgscomeback weiterhin verhindert.




    Kunstsammler Charles Mortdecai genießt das Leben in vollen Zügen. Blöderweise drücken ihn aber Steuerschulden in Höhe von acht Millionen Pfund und so sieht sich der Exzentriker gezwungen, ein unter mysteriösen Umständen verschwundenes Goya-Gemälde zu finden und dieses - für eine hohe Belohnung - zurückzubringen. Auf der Jagd um den Globus bekommen er und sein schlagkräftiger Diener es unter anderem mit dem MI5, einem Top-Terrorist, chinesischen Ganoven, einem US-Milliardär und dessen nymphomanischer Tochter zu tun.




    Die letzten Filme mit Johnny Depp liefen alle miteinander nicht besonders. Ob Dark Shadows, Lone Ranger oder Trancendence. Nun läuft sein neuester Streifen Mortdecai. Ein durchaus unterhaltsame Gaunerkomödie, die ganz auf den Spuren alter Clouseau Filme sich bewegt. Und darin stört sich wahrscheinlich mancher Kritiker und lässt deswegen kein gutes Haar an dieser Komödie. Selbst der Soundtrack ist schön retro. Wer sich allerdings einmal auf den Film eingelassen hat, darf herzlich lachen und man sieht es den Schauspielern an, dass diese ihren Spass hatten. Johnny Depp variiert seine Sparrownummer, was er trotzdem nicht mehr sooft tun sollte. Doch hier passt es. Gwyneth Paltrow amüsiert als dessen Gattin. Ebenso Ewan McGregor als MI5 Agent und Paul Bettany als Mortdecai's Butler Joe Strapp, der für einige gute Running Gags zu haben ist. Leichte Retrokost, von der man keine Tiefgründigkeit erwarten darf.



    Cast:

  • Johnny Depp: Charlie Mortdecai
  • Gwyneth Paltrow: Johanna Mortdecai
  • Paul Bettany: Jock Strapp
  • Ewan McGregor: Inspector Martland
  • Jonny Pasvolsky: Emil Strago
  • Jeff Goldblum: Milton Krampf




  • Clip:
    Mortdecai - Der Teilzeitgauner

    The Gambler



    Genre: KriminalfilmThriller

  • Regie: Rupert Wyatt
  • Laufzeit: 111 min.
  • FSK: ab 12 Jahre
  • Verleih: Paramount




  • Mark Wahlberg kann auch anders und glänzt in einem Remake, dass sich um einen selbstlosen notoirschen Spieler dreht.



    Jim Bennett ist Literaturdozent, stammt aus einer reichen Familie, hat alles oder könnte alles haben, aber verachtet sich und sein Leben. Deshalb setzt er dieses kompromisslos aufs Spiel, als er das Geld mehrerer Kredithaie beim Black Jack und Roulette verliert, so mit dem Schlimmsten rechnen muss, sollte er die hohen Schulden nicht in einer Woche zurückzahlen können. Nicht einmal seine beste Studentin, mit der er sich auf eine Beziehung einlässt, scheint ihn vom Kurs der Selbstzerstörung abbringen zu können.




    James Caan spielte 1974 die Rolle des Spielsüchtigen. Die Autoren passten dem Stoff einen zeitgemäßen Look, ohne dabei den Dialogstil zu verfälschen, den das New Cinema der 70er so hervorhob. Der Film beginnt wie ein Spielerdrama und endet in einer düsteren Form eines Ocean's Film von Soderbergh. Mark Wahlberg brilliert in diesem Streifen und man freut sich ihn mal wieder in einem ernsteren Film zu sehen. An seiner Seite erscheint eine verbitterte Jessica Lange, als seine Filmutter und John Goodman als weiser aber auch skrupeloser Kredithai. Die nahezu Altstars veredeln den Streifen. Hinzu kommt ein toller Soundtrack, der sich vom üblichen abhebt. "The Gambler" ist für den Jahresanfang ein hübscher Genrefilm, der Mark WAhlberg's Schauspielkunst ehrt.



    Cast:

  • Mark Wahlberg as Jim Bennett
  • John Goodman as Frank
  • Brie Larson as Amy Phillips
  • Michael K. Williams as Neville Baraka
  • Jessica Lange as Roberta
  • Anthony Kelley as Lamar Allen
  • Alvin Ing as Lee
  • Domenick Lombardozzi as Ernie
  • Emory Cohen as Dexter
  • Steve Park as Two
  • Leland Orser as Larry
  • George Kennedy as Ed




  • Trailer:
    The Gambler

    Black Sea



    Genre: AbenteuerThriller

  • Regie: Kevin Macdonald
  • Laufzeit: 115 min.
  • FSK: ab 12 Jahre
  • Verleih: Sony Pictures


  • Jude Law taucht unter in den sogenannten Abgesang des U-Bootthrillers.



    Wie viele U-Boot-Fahrer hat auch Captain Robinson seinen Job verloren. Als ihm ein Investor anbietet, im Schwarzen Meer legendenumwobenes Nazi-Gold aus einem Wrack zu bergen, wittert er die letzte Chance, ein Vermögen zu machen, stellt er eine russisch-britische Crew zusammen. Obwohl die Mission mit einer ausgemusterten russischen Schrottlaube durchgeführt werden muss, ahnt niemand, dass es wirklich ein Himmelfahrtskommando ist, dass es Intrigen, Unfälle, überraschende Enthüllungen und sogar Mord an Bord geben wird.



    So wie das U-Boot im Film, so schein auch die Karriere des Regisseurs Kevin McDonald unterzugehen. Nach "Der letzte König von Schottland" standen ihm alle Türen offen. Trotz guter Kritiken floppten vielmehr seine darauffolgenden Filme und mit black Sea dürfte es nicht anders sein. Zum einen weil es sich vielmehr um einen Abgesang des U-Bootgenre handelt. Hier geht es nicht um irgendwelche Kriegshelden, sondern Arbeiter, denen nichts geblieben ist. Zum anderen weil typische Klischees der Charakterisierung der Manschaft bestehen, so dass der Zuschauer überhaupt nicht überrascht wird. Zunehmend entwickelt sich der Film doch zum typischen U-Bootthriller. Kevin McDonald schien nicht genau zu wissen, was er am Ende wollte. Insgesamt leider nur ein durchschnittlicher Film.



    Cast:

  • Jude Law as Captain Robinson
  • Scoot McNairy as Daniels
  • Ben Mendelsohn as Fraser
  • David Threlfall
  • Karl Davies as Liam
  • Konstantin Khabensky as Blackie
  • Grigoriy Dobrygin as Morozov
  • Tobias Menzies as Lewis
  • Jodie Whittaker as Chrissy
  • Michael Smiley as Reynolds

  • Trailer:
    Black Sea

    Annie


    Genre: KinderfilmMusical

  • Regie: Will Gluck
  • Laufzeit: 119 min.
  • FSK: o.A. (ohne Altersbeschränkung)
  • Verleih: Sony Pictures





  • Remake des 1982ers Musical Annie, dass nun in die Handygeneration transferiert wurde.



    Obwohl sie bei einer Pflegemutter lebt, die sie und die anderen Pflegekinder schikaniert, ist Annie ein lebenslustiges Mädchen, das an die Erfüllung seiner Träume glaubt. Als der unnahbare Milliardär Stacks Annie vor einem schweren Unfall bewahrt, wittert sein Berater die große Chance, Stacks' Image im Wahlkampf für den New Yorker Bürgermeisterposten positiv aufzuwerten. Dass Annie in Stacks' Penthouse einzieht, ist zunächst also eine PR-Aktion, bis das Mädchen die Welt des Milliardärs nachhaltig zu verändern beginnt.




    War das 1982 noch recht niedlich und die Songs Ohrwürmer, so ist das Remake leider  nur die typische Hollywoodkitschparade, mit der man das Weihnachtsgeschäft in den USA ankurbeln wollte. Die Story und die Songs sind gleich. Trotzdem fragt man sich, warum jemand wie Jamie Foxx in so einem Streifen landen konnte. Quvenhane Wallis überzeugt als Annie und rettet den Film vor dem kompletten Absturz. So auch Jamie Foxx und die liebenswerte Rose Byrne. Bobby Cannavale nervt. Cameron Diaz ist einfach schlecht und zurecht für eine Goldene Himbeere nominiert. Insgesamt nur ein fader Aufguss für die Kinder der Handygeneration.




    Cast:
    Jamie Foxx - Will Stacks
    Quvenzhane Wallis - Annie
    Rose Byrne - Grace
    Bobby Cannavale - Guy
    Cameron Diaz - Miss Hannigan



    Trailer:
    Annie

    Montag, 26. Januar 2015

    Unbroken




    Genre: Drama

  • Regie: Angelina Jolie
  • Laufzeit: 137 min.
  • FSK: ab 12 Jahre
  • Verleih: Universal 




  • Zum zweiten Mal steht Angelina Jolie hinter der Kamera und liefert klassisches Hollywoodkino ab. Und wie es sich gehört, nach einer wahren Begebenheit.



    Louis Zamperini, Sohn italienischer Einwanderer, schafft es als 19-Jähriger 1936 ins Olympiateam der USA für den 5000-Meter-Lauf. 1941 meldet er sich zur US-Luftwaffe. Als ein Jahr später sein Flugzeug im Meer abstürzt, kann er sich mit anderen in ein Schlauchboot retten. 47 Tage lang treiben er und seine Kameraden Phil und Mac auf dem Pazifik, nur um von den Japanern aufgeriffen und in ein Straflager gesteckt zu werden, wo sie mit den anderen Kriegsgefangenen den Launen der Wärter ausgesetzt sind. Erst im Sommer 1945 kommt Louis frei.




    Wüßte man es nicht besser könnte man den Autoren vorwerfen, ein absurdes Drehbuch geschrieben zu haben. Doch indem Fall fand alles in Wirklichkeit statt. Angelina Jolie nahm sich er Geschichte des Louis Zamperini, der hierzulande eher unbekannt sein dürfte. an und drehte einen klassichen Hollywoodfilm, um einen Einwanderer, der es zu Ruhm und Ehre geschafft hatte und sich gegen den bösen japanischen Fein behauptete. Ein besserer Stoff kann das Leben nicht schreiben. Zamperini bekam die Dreharbeiten noch mit und verstarb kurz darauf. Der Film dürfte ihm gefallen haben und uns auch.



    Cast:

  • Jack O’Connell: Louis Zamperini
  • Garrett Hedlund: John Fitzgerald
  • Domhnall Gleeson: Russell Allen „Phil“ Phillips
  • Miyavi: Mutsushiro Watanabe
  • Finn Wittrock: Francis „Mac“ McNamara
  • Jai Courtney: Hugh „Cup“ Cuppernell
  • Alex Russell: Pete Zamperini
  • Luke Treadaway: Miller
  • Jordan Patrick Smith: Cliff




  • Trailer:
    Unbroken

    Schändung



     Genre: Thriller

  • Regie: Mikkel Nørgaard  
  • Laufzeit: 120 min.
  • FSK: ab 16 Jahre
  • Verleih: NFP (Warner)





  • Zweiter Teil des dänischen Ermittlerduos. Zuerst Erbarmen, nun die Schändung.




    Vor 20 Jahren wurden Zwillingsgeschwister brutal umgebracht. Die Ermittlungen gegen die des Doppelmords verdächtigte Schüler-Clique eines Nobelinternats wurden bald eingestellt, die Zeugin, die damals panisch einen telefonischen Notruf absetzte, nie verhört. Da findet Carl Mørck bei einem Selbstmörder eine an ihn adressierte Akte, die neue Details zum Fall enthält. Er prüft die Unterlagen, entdeckt Unstimmigkeiten und beginnt sehr zum Ärger seiner Vorgesetzten mit seinem Kollegen Assad zu recherchieren.




    Erbarmen war vor zwei Jahren ein routinierter Thriller, der sich vollends auf das Serienkillermotiv stützte und dabei wenig Möglichkeiten bot, den Figuren eine gewisse Räumlichkeit zu verschaffen. Damit haben die Macher aufgeräumt und den zweiten Teil wesentlich besser ausgebaut, wobei dieser demnach länger geht. Die Spannung ist gut aufgebaut und kann bis zum Schluss halten. Die Dänen kennen, wie auch die Schweden kein Pardon und sind mit ihrer Art und den Bildern wesentlich kühler, als man es in Hollywood dreht. Die Wendungen und Rückblenden sorgen für Abwechslung und geben dem Film die nötige Tiefe. Schändung ist um einiges Besser als sein Vorgänger. Unter Fortsetzungen eine Seltenheit.




    Cast:
    Johan Philip Asbæk - Ditlev Pram
    Fares Fares - Assad
    Nikolaj Lie Kaas - Carl Morck
    David Dencik - Ulrik Dybbol
    Danica Curcic - Kimmie Lassen
    Søren Pilmark - Marcus Jakobson


    Trailer:
    Schändung

    Birdman oder (die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)



    Genre: KomödieDrama

  • Regie: Alejandro González Iñárritu  
  • Laufzeit: 120 min.
  • FSK: ab 12 Jahre
  • Verleih: Fox



  •  Michael Keaton spielt quasi sich selbst und feiert damit ein großes Leinwandcomeback.




    Riggan Thomson zehrt vom vergangenen Ruhm als Darsteller des Superhelden "Birdman". Er will sich mit einem von ihm inszenierten Stück einer Raymond Carver Story am Broadway als ernsthafter Künstler beweisen. Nachdem sein Hauptdarsteller von einem Scheinwerfer getroffen wurde, findet Riggan einen populären Ersatz, der jedoch ein größeres Ego als Riggan hat und es mit dem Method Acting zu ernst nimmt. Ärger und Alpträume bescheren dem ehrgeizigen Regisseur neben den Kosten auch Ex-Frau und Geliebte, eine knallharte Kultur-Kritikerin und seine Tochter.




    Keaton feierte 1989 große Erfolge, als er in das Batmankostüm schlüpfte unter der Regie von Tim Burton. Ein zweites Mal auch. Den dritten Auftritt lehnte er ab und damit ging auch die Karriere allmählich den Bach hinab. Man sah Keaton viel mehr in irgendwelchen Kinderfilmen wie Jack Frost oder Herbie. Zuletzt war Keaton in dem durchaus sehenswerten Remake von Robocop zu sehen. Nun also bekam er die Chance auf eine Hauptrolle und spielt sich selbst. Zumindest sind die Paralelen unüberkennbar. Doch nicht nur Keaton spielt kongenial, sondern auch seine Mitspieler. Sei es Edward Norton, so gut wie schon lange nicht mehr, Emma Stone, die selbst mit Superheldenfilmen bekannt wurde oder Naomi Watts als Lisley. Doch die größte Überraschung ist Zach Galifianakis, der sich hiermit von seinem Hangover-Image löst und eine Exzellente Performance abgibt. Birdman lebt aber nicht nur von seinen tollen Schauspielern, sondern auch den etwas anderen Jazzscore von Antonio Sanchez, der herfür eine Golden Globe Nominierung erhielt. Hinzu kommt das große Kunststück, dass der Film ohne Filmschnitt auskommt. Der Film ist immer in Bewegung. Ein Meisterk, dass jetzt schon zu den Besten des Jahres gehören dürfte.




    Cast:

  • Michael Keaton: Riggan Thomson/Birdman
  • Zach Galifianakis: Jake
  • Edward Norton: Mike Shiner
  • Andrea Riseborough: Laura
  • Amy Ryan: Sylvia
  • Emma Stone: Sam Thomson
  • Naomi Watts: Lesley
  • Merritt Wever: Annie
  • Lindsay Duncan: Tabitha Dickinson




  • Trailer:
    Birdman...