Samstag, 25. Mai 2013

Olympus Has Fallen - Die Welt in Gefahr


  • Genre: Action Thriller
  • Regie: Antoine Fuqua
  • Laufzeit: 120 min.
  • FSK: noch unbekannt
  • Verleih: Universum Film (Walt Disney)



In Zeiten von Bombenanschlägen in Boston und Kriegsdrohungen aus Nordkorea dreht Hollywood zwei Actionfilme, die sich mit dem Angriff auf das weiße Haus beschäftigen. Einer der zwei Filme startet nun im Juni und dürfte der düstere und vielleicht sogar bessere Streifen sein




Nachdem die Gattin des US-Präsidenten bei einem Autounfall ums Leben kommt, macht sich Leibwächter Mike Banning Vorwürfe und wird in Folge zu einem Schreibtischjob verdonnert. Dann wird das Weiße Haus von einer Bande nordkoreanischer Terroristen überfallen und die zur Hilfe eilenden Soldaten werden von den Terroristen ausgeschaltet. Letztlich gelingt es nur Banning lebend ins Weiße Haus zu gelangen. Sein Special Forces Training kommt ihm nun gelegen und es gelingt ihm die Terroristen mit seiner Ein-Mann-Kriegstaktik in die Knie zu zwingen.




Antoine Fuqua, der sogar selbst mal angeschoßen wurde, war nie ein Mann großer Ausschweifungen. Seine Actionfilme, sei es Replacement Killers, der oscargeadelte Training Day oder Shooter, waren immer lupenrein und boten dass, was man von einem Actionfilm erwartete. Allerdings immer mit einem nötigen Inhalt und einer Portion Realismus. Besonders bei Training Day oder Shooter waren es realistische Figuren, die vom Staat enttäuscht waren und sich ihre eigenen Regeln aufbauten. Entweder zum Schlechten oder zum Guten. In Olympus has fallen, was übrigens ein Begriff in der Sprache des Secret Service ist, wird nun das Herzstück Amerikas angegriffen und in einem ziemlich realistischen und harten Szenario lahmgelegt. Fuqua vermeidet weitesgehend Klischees und auch der Patriotismus hält sich in Grenzen. Er bietet handgemachte Action wofür er den richtigen Mann mit an Bord hat: Gerald Butler. Gott sei Dank, denn in letzter Zeit war dieser eher in seichten Dramen oder Komödien zu sehen. Hier ist er nun wieder in seinem Element und trotzdem kann er der Figur leben einhauchen. Genauso sind auch die anderen Darsteller nicht nur Beiwerk sondern ein wichtiger Teil des Films. Aaron Eckhart gibt souverän den Präsidenten, Morgan Freeman den passenden Ersatzmann, gerade passend zur Obama Legislaturperiode und Rick Yune, der schon in einem Bondfilm Bösewicht sein durfte, spielt durchaus beängstigend. Amerika hat einen neuen Feind, mit dem man rechnen muss und nicht unterschätzen sollte. Schade ist nur, dass Ashley Judd zu kurz auftritt und auch Radha Mitchell kann kaum zeigen, was sie schauspielerisch drauf hat. Dafür Angela Bassett und Melissa Leo. Im Sommer legt Roland Emmerich nach mit einem ähnlichen Film, wobei man davon ausgehen kann, dass mehr zu Bruch geht und dass sich der Film in Nebenhandlungen verlieren könnte. Ganz zu schweigen des Pathos. Mit den Problemen schien Fuqua sehr gut zurecht gekommen zu sein und somit ist ihm ein guter, realistischer und spannender Actionfilm ohne Mickey Mousing gelungen.




Cast:




Trailer:
Olympus has fallen

Freitag, 24. Mai 2013

Saiten des Lebens


  • Genre: Drama
  • Regie: Yaron Zilberman
  • Laufzeit: 106 min.
  • FSK: ab 6 Jahre
  • Verleih: Senator


Auch in der Klassik kann es zu Tumult und Unruhe kommen, wenn es nicht mehr so läuft wie es soll. Ein Starensemble spielt ein Streichquartett.




Das New Yorker Fugue String Quartet steht kurz vor seinem 25. Jubiläum, als der Cellist und Gründer der Gruppe von seiner Parkinson-Krankheit erfährt. Durch die Ankündigung seines Rückzugs geraten die festen Strukturen und Positionen in Gefahr, das fragile Beziehungsgeflecht droht auseinanderzubrechen. Neben Eifersucht und Konkurrenzdenken gefährden auch Liebesaffären das Fortbestehen der Gruppe. Es dauert lange bis die vier individuellen Persönlichkeiten wieder eine gemeinsame Stimme finden.




Ein Film über ein Streichquartett zu drehen, hätte leicht in Langweile aufgehen können. nicht aber wenn u.a. Christopher Walken den Bass zupft. Saiten des Lebens ist ein wundervoller Film, der zwar die ein oder andere etwas zu konstruierte Storyline hat, aber insgesamt sehr menschlich und natürlich herüberkommt. Er zeigt die Schattenseiten von 4 begabten Musikern, die auf vieles verzichtet haben, um sich ihr Leben der Musik zu widmen. Untermalt wird der Film natürlich mit feiner Klassik und einem angenhmen Score von Angelo Badalamenti, der sonst eher düstere Töne für einen David Lynch abgibt. Aber schräge Rollen oder düstere Typen sind wir von Christopher Walken ja sonst auch eher gewohnt. Lange ist es her, dass er den Bondbösewicht Zorin spielte oder in God's Army. Hier zeigt er sein schauspielerisches Talent, nuanciert und kein bisschen zu dick aufgetragen. Besonders die Musikszenen beeindrucken, weil man sich gar nicht sicher ist, ob die Schauspieler nicht sogar selbst spielen. Neben einem großartigen Christopher Walken brilliert Philip Seymour Hoffman, dem die Leidenschaft in der Musik zunehmend fehlt, Catherine Keener, als seine Ehefrau und Partnerin und Mark Ivanir, der seine Chance auf eine Beziehung nicht verspielen will. Dem einen oder anderen kommt es im ersten Moment seifenopernartig vor, aber hat man Saiten des Lebens gesehen, bekommt man sogar Lust auf ein Quartett. Eine Genrefilm, der die Aufmerksamkeit verdient.




Cast:

  • Philip Seymour Hoffman: Robert Gelbart
  • Christopher Walken: Peter Mitchell
  • Catherine Keener: Juliette Gelbart
  • Mark Ivanir: Daniel Lerner
  • Imogen Poots: Alexandra Gelbart
  • Wallace Shawn: Gideon Rosen
  • Anne Sofie von Otter: Miriam


Trailer:
 Saiten des Lebens

Fast & Furious 6


  • Genre: Action
  • Regie: Justin Lin
  • Laufzeit: 130 min.
  • FSK: 12
  • Verleih: Universal



Illegale Rennen war gestern. Inzwischen ist Fast and Furious ein Großereignis, dass zunehmend sehenswert wird, wenn auch die Story gleichbleibend dünn ist.




Nachdem sie durch ihr Abenteuer in Rio reich geworden sind, legen die Mitglieder von Torettos Streetracer-Familie, über alle Kontinente verstreut, nur noch den Müßiggang ein. Doch als Agent Hobbs, ihr bisher härtester Gegner, einen unwiderstehlichen Köder auswirft, beißt das Team zu. Für ihre Mithilfe, gemeinsam mit Hobbs dem Überbösewicht Shaw das Geschäft mit einem Chip zu verderben, der Millionen den Tod bringen könnte, stellt Hobbs Unmögliches in Aussicht: die Rückkehr von Torettos großer Liebe Letty.




Auch im 6. Teil der Autoactionreihe, darf man kein anspruchsvolles Großwerk erwarten. Und trotzdem bekam die Reihe einen ganz schönen Aufschwung und kam von Folge zu Folge in Fahrt, sodass der 1. Teile fast lachhaft ist. Zumal der Streifen sogar ab 16 ist. Inzwischen tingeln die autofreaks in der ganzen Welt herum und treten nun richtigen Bösewichtern entgegen. So nun auch im 6.Teil, wo ein Großteil in London spielt, was eine sehenswerte Verfolgungsjagd mitsichbringt. Da alles auf der anderen Straßenseite stattfindet. "Musketier" Luke Evans gibt einen soliden Bösewicht ab, der durchaus fiese Ideen am Start hat, um an sein Ziel zu kommen. Alle Schauspieler sind in ihrem Element und geben dass, was man von ihnen erwartet. Alles schön ironisch und unterhaltsam. Ein großer Gewinn ist "The Rock", der die Reihe mit seiner lockeren sympathischen Art aufwertet. Die Story ist natürlich so dünn wie eine Speisekarte und manche Sätze wirken irgendwie daneben bzw. sollen wohl ein Alibi sein, damit so mancher Kritiker milde gestimmt wird. Die Action ist dafür astrein und hält bis zum Schluss, was sie verspricht. Allerdings fehlt ein Überraschungseffekt, wie man ihn im 5.Teil hatte. Der 5. Teil bleibt immer noch der Beste, aber der 6. Teil kommt gleich dahinter. Natürlich setzt es immer voraus, dass man sich ein Bier schnappt, Popcorn isst und den Kopf ausschaltet. Und wer nicht gleich abhaut, wenn der Abspann losgeht, der bekommt noch einen Leckerbissen für die nächste Runde serviert.




Cast:

  • Vin Diesel: Dominic „Dom“ Toretto
  • Paul Walker: Brian O’Conner
  • Dwayne Johnson: Luke Hobbs
  • Michelle Rodriguez: Letty Ortiz
  • Jordana Brewster: Mia Toretto
  • Tyrese Gibson: Roman Pearce
  • Ludacris (Chris Bridges): Tej Parker
  • Sung Kang: Han Seoul-On
  • Gal Gadot: Gisele Harabo
  • Elsa Pataky: Elena Neves
  • Luke Evans: Owen Shaw
  • Gina Carano: Riley


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Fast and Furious 6

Das Leben ist nichts für Feiglinge


  • Genre: Drama Komödie
  • Regie: André Erkau
  • Laufzeit: 97 min.
  • FSK: ab 12 Jahre
  • Verleih: NFP (Warner)


Eine Perle des deutschen Kinos und erfrischend anders. Wotan Wilke Möhring als trauernder Witwer.



Der Tod von Babette wirft die komplette Familie aus der Bahn: Witwer Markus wird mit dem plötzlichen Tod seiner Frau nicht fertig und sieht hilflos mit an, wie ihm seine 15-jährige Tochter entgleitet: Kim zeigt dem Vater die kalte Schulter und zieht sich in ihre eigene Welt zurück. Einziger Halt ist die Großmutter. Die verschweigt ihre Krebskrankheit und nimmt sich eine unkonventionelle Pflegerin, die ihr Lebensmut macht. Ausgerechnet in dieser Situation brennt die Enkelin mit einem Jungen durch.




Meistens sind deutsche Filme sehr oft steril oder kupfern nur schlecht amerikanische Filme nach. Doch ab und an zeigt es sich, dass auch die Deutschen schöne Filme drehen können, wie man zuletzt auch mit Oh Boy sehen konnte. Es muss nicht immer till Schweiger sein, der am Ende auch nur eine Schiene fährt genau wie sein Kumpel Matthias Schweighöfer. Aber hier haben wir einen Schatz gefunden, der genau weiß wie man mit ernsten Themen umzugehen hat, ohne dass es zu alber oder zu ernst ist. "Das Leben ist nichts für Feiglinge" ist einfach nur menschlich und vollkommen nachvollziehbar. Keine Überteibungen, keine hektik und trotzdem spannenn und sehr bewegend. Wotan Wilke Möhring, dem die tragische Rolle schon immer gut stand, spielt bravourös den trauernden Witwer, der Angst davor hat nun auch noch seine Tochter und Mutter zu verlieren, die ebenfalls kongenial von Helen Woigk und Christine Schorn gespielt werden. Ebenfalls sehr gut ist Frederick Lau, den man noch als gefährlicher Hitzkopf aus dem Film "Die Welle" in Erinnerung hat. Die Deutschen sollten viel mehr wagen, dann kämen öfters solche tollen Filme heraus.



Cast:
Wotan Wilke MöhringMarkus Färber
 Helen Woigk  - Kim Färber
 Christine SchornGerlinde Färber
 Frederick Lau - Alex



Trailer:
 Das Leben ist nichts für Feiglinge

Mittwoch, 15. Mai 2013

Star Trek: Into Darkness


  • Genre: Science Fiction
  • Regie: J.J. Abrams
  • Laufzeit: 133 min.
  • FSK: ab 12 Jahre
  • Verleih: Paramount



Zweiter Auftritt der jungen Star Trek Crew um Captain Kirk und Mr. Spock. Auch der zweite Star Trek Films von J.J. Abrams weiß zu überzeugen, auch wenn die Story etwas arg dünn ist.




Bei einem halsbrecherischen Manöver verstößt Captain Nach einem Verstoß gegen die Oberste Direktive, die das Eingreifen in die Entwicklung außerirdischer Zivilisationen untersagt, wird Captain Kirk degradiert und seinem langjährigen Mentor unterstellt. Doch nach einer Terrorattacke auf die Zentrale der Sternenflotte erhält Kirk sein Kommando zurück und den Befehl, John Harrison, den Verantwortlichen für den Anschlag, zu töten. Harrisons Flucht ins Territorium der Klingonen ist aber nicht die einzige Überraschung, die Kirk und seine Crew bei dieser Mission erwartet.




Lange hielten sich Gerüchte im Umkreis, dass dies eine Vorgeschichtes des Films "Der Zorn des Khan" wäre und am Ende stellte sich dies auch so heraus, was an sich nicht falsch ist, aber auch die größte Schwäche des Films. Kenner der alten Star Trek Filme dürften die Story daher etwas dürftig finden, da sie teilweise sehr ähnlich ist und manches nur andersherum darstellt. Aber dank guter Darsteller, die baermals überzeugend die jungen Raumschiffkadetten spielen allen voran Zachary Quinto als Mr. Spock oder der geniale Simon Pegg als Scotty, ist der zweite Streifen von J.J, Abrams ein unterhaltsamer Science Fictionfilm. Hinzu kommen grandiose 3 D Effekte, die einem das Gefühl geben mit in der Enterprise zu sitzen. Benedict Cumberbatch ist weitaus ein besserer Bösewicht als zuletzt Eric Bana im vorherigen Star Trek Film. Und auch "Robocop" Peter Weller, der für seine Überzeugung über Leichen geht, ist nicht zu verachten. Darsteller und Effekte lassen die schwache Story vergessen und man kann nur hoffen, dass wir die junge Crew mindestens einmal noch zu sehen bekommen, vielleicht einfach mit einem anderen Regisseur, da Abrams wohl zu Star Wars wechselt.




Cast:
  • Chris Pine: Capt. James Tiberius „Jim“ Kirk
  • Zachary Quinto: Cmdr. Spock
  • Zoë Saldaña: Lt. Nyota Uhura
  • Karl Urban: Dr. Leonard „Pille“ McCoy
  • Anton Yelchin: Ensign Pavel Chekov
  • Alice Eve: Dr. Carol Marcus
  • John Cho: Lt. Hikaru Sulu
  • Simon Pegg: Lt. Montgomery „Scotty“ Scott
  • Benedict Cumberbatch: John Harrison/Khan
  • Bruce Greenwood: Admiral Christopher Pike
  • Peter Weller: Admiral Marcus
  • Leonard Nimoy: Botschafter Spock (alt)



Trailer:
 Star Trek - Into Darkness

Stoker


  • Genre: Thriller Drama
  • Regie: Park Chan-wook
  • Laufzeit: 99 min.
  • FSK: ab 16 Jahre
  • Verleih: Fox 



Fantastisches Hollywooddebüt des Asiaten Park Chan-Wook, der International bekannn wurde durch das Rachedrama "Old Boy" und auch hier läßt Hitchcock hübsch grüßen. Nur wieder ganz anders.




Nach dem Tod ihres Vaters hat die 18-jährige India Stoker ihren einzigen emotionalen Bezugspunkt verloren. Gegenüber ihrer Mutter verhält sie sich so distanziert wie jene zuletzt gegenüber ihrem Ehemann. Als Indias Onkel Charlie, der bisher in der Familie ein Phantom war, plötzlich auftaucht, verschärfen sich die Spannungen zwischen Mutter und Tochter. Denn Charlie wirft mit seinem provokanten Charme ein großes Netz der Verführung aus und scheint genau zu wissen, dass ihn mit India mehr als Blutsbande verbinden.




Während in Side Effects bereits am Anfang klargemacht wird, dass etwas schlimmes passiert, so baut sich Stoker langsam auf. Am Anfang bekommt man eher den Eindruck eines Dramas von einer Witwe mit ihrer Aussenseitertochter, die ihres hohen Alters noch recht verspielt wirkt und in ihrer eigenen Welt lebt. Das Verhalten ändert sich zunehmend je mehr ihr frisch aufgetauchter Onkel Charlie in ihr Leben tritt. In berauschenden Bildern und Geräuschen, die wir sonst nur bedingt im Alltag aufnehmen, enführt, ja regelrecht verführt uns Park Chan-Wook in bzw. zu der Fazsination des Tötens. Auch hier will nicht zuviel verraten werden, aber nach dem Film horchen sie schon auf, wenn das knacken von Eierschalen ertönt. Berauschende Bilder unterlegt mit der Musik von Clint Mansell, der hier einen fantastischen Klangteppich geknüpft hat. Mia Wasikowska spielt abermals nochmal Alice im Wunderland. Nur aus verletzlicher und düsterer. Matthew Goode gibt den geheimnisvollen Onkel, den man lieber nicht haben sollte und selbst nicole Kidman, die dank Botox ihre Mimik nur bedingt einsetzen kann überzeugt als hinundhergerissene Witwe. Ein Genrejuwel, dass durchaus das Zeug zum Klassiker hat.



Cast:
  • Mia Wasikowska: India Stoker
  • Matthew Goode: Charlie Stoker
  • Nicole Kidman: Evelyn Stoker
  • Dermot Mulroney: Richard Stoker
  • Jacki Weaver: Tante Gwendolyn "Gin" Stoker
  • Lucas Till: Chris Pitts
  • Alden Ehrenreich: Whip Taylor
  • Phyllis Somerville: Mrs. McGarrick
  • Ralph Brown: Sheriff Howard


Trailer:
Stoker