Dienstag, 27. September 2016

Bad Moms



Länge (1 Std. 41 Min.
Regie Jon Lucas, Scott Moore
Mit Mila Kunis, Kristen Bell, Kathryn Hahn
Genre Komödie
Nationalität USA




Ein Gruppe von Müttern hat die Nase voll, immer nur für die Kinder da zu sein und läßt im wahrsten Sinne des Wortes die Sau raus.




Die junge Mutter Amy Mitchell (Mila Kunis) versucht, Karriere und Familie zu balancieren. Das ist schwer und wird noch schwerer, als sie herausfindet, dass ihr Mann Mike (David Walton), ohnehin keine große Hilfe beim Hüten der frechen Kinder, sie auch noch betrügt. Amy platzt der Kragen, aus der braven Ehefrau wird eine „Bad Mom“. Sie schmeißt ihren Mann raus und bekommt zusammen mit zwei anderen Müttern, der frivolen Carla (Kathryn Hahn) und der braven Kiki (Kristen Bell), einen Geschmack davon, was Freiheit wirklich bedeutet: Das Trio hört auf, nett und perfekt zu sein, setzt fortan lieber auf Genuss – und das ziemlich unverschämt. Muster-Mama Gwendolyn James (Christina Applegate) findet den freizügigen Spaßtrip völlig daneben und versucht, mit Intrigen zu intervenieren. Amy aber sieht das nur als weiteren Kick…




Wenn schon auf dem Plakat steht von den Machern von Hangover, dann ist klar, dass es feucht fröhlich in dem Streifen zugehen wird. Doch ganz anders, als der Trailer im ersten Moment zeigt, geht es in Bad Moms nicht nur darum eine wilde Party zu feiern, sondern wie absurd es zum Teil auf den Schulen der Mittel- und Oberschicht zu geht. Kinder werden zu verhätschelt und verwöhnt, sodass sie bereits große Augen machen, wenn sie einmal alleine Frühstück machen müssen oder Zufuß unterwegs sind. Bad Moms hat durchaus satirische Seitenhiebe auf die heutige Gesellschaft mit ihren verwöhnten Gören. Trotzdem ist es in allem ein munterer Spaßfilm, der für Milas Kunis geradezu passt. Aber auch ihre Mitstreiterinnen Kristen Bell und Kathryn Hahn amüsieren prächtig. Christina Applegate gibt gekonnt den Gegenpart. Bad Moms mag hier und da zotig sein, verliert aber niemals seine Story und die Gründe der Mütter für ihr Verhalten aus den Augen. Bevor es ins absurde abstürzt menschelt es an den richtigen Stellen. Einzig die FSK 12 ist fragwürdig bei soviel sexuellen Anspielungen und Zweideutigkeiten.




Cast:
  • Mila Kunis as Amy Mitchell
  • Kristen Bell as Kiki
  • Kathryn Hahn as Carla
  • Christina Applegate as Gwendolyn James
  • Jada Pinkett Smith as Stacy
  • Annie Mumolo as Vicky
  • Jay Hernandez as Jessie Harkness
  • Lilly Singh as Cathy
  • Oona Laurence as Jane Mitchell


Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=uLE6LnUSxJI

Snowden


Starttermin (2 Std. 15 Min.
Regie Oliver Stone
Mit Joseph Gordon-Levitt, Shailene Woodley, Melissa Leo
Genre Thriller , Biografie
Nationalität USA , Deutschland , Frankreich




Oliver Stone feiert ein großartiges Comeback als Politfilmer, indem er das Leben des Whistleblowers Edward Snowden verfilmte.




Er arbeitete im paradiesischen O’ahu, wohnte dort mit Freundin Lindsay Mills (Shailene Woodley) – und flieht wenig später nach Russland, gejagt von US-Geheimdiensten: Edward Snowden (Joseph Gordon-Levitt) tauscht seine Arbeit als IT-Spezialist, sein Privatleben und seine Freiheit gegen das Exil, weil er irgendwann nicht mehr dazu schweigen will, dass die NSA in Kooperation mit anderen Geheimdiensten das Internet zu einer Sphäre weltweiter Massenüberwachung pervertierte, unter Duldung der Politik. In Hongkong trifft Snowden sich mit den Journalisten Glen Greenwald (Zachary Quinto) und Ewen MacAskill (Tom Wilkinson) sowie der Dokumentarfilmerin Laura Poitras (Melissa Leo), um sie in die Details eines ausgeklügelten, abgeschirmten Überwachungssystems einzuweihen, das intimste Daten von Bürgern absaugt, obwohl die sich nichts haben zu Schulden kommen lassen. Snowden kann seinen Vorwurf auf hunderttausende Geheimdokumente stützen, die er von seinem Ex-Arbeitgeber kopiert hat. Aber war dem jungen Whistleblower wirklich bewusst, wie hoch der persönliche Preis seiner Enthüllungen sein würde?




Zwei Personen die vielen US Politikern ein Dorn im Auge sind. Politfilmer Oliver Stone, der schon immer als das schlechte Gewissen von Amerika bezeichnet wurde und der Whistleblower Edward Snowden, der nun gut 3 Jahren im Exil lebt, nachdem er Staatsgeheimnisse preisgab. Ein jeder kennt Snowsden Gesicht und die Welt war ziemlich fassungslos, als herauskam wie stark die NSA die Menscheid um den Globus herum ausspioniert hatte. Das sorgte nahezu einem Bruch zwischen den Ländern. Snowden selbst lebt seit einigen Jahren nun im russischen Exil und hofft auf eine Begnadigung, zumal die USA durch ihn in große Erklärungsnöte geraten ist. Oliver Stone, der mit Platoon und JFK-Tatort Dallas schon öfters Salz in die Wunde Amerikas gestreut hatte, feiert mit Snowden ein tolles Comeback. Stone war in den letzten Jahren etwas vom Weg abgekommen. Das World Trade Center Drama war Kitsch pur und auch WallStreet 2 hatte nicht mehr seinen Biss. Dann kam plötzlich 2012 Savages, der zumindest bewies, dass Oliver Stone noch recht gute Filme drehen kann. Mit Snowden ist Oliver Stone wieder da, wo er hingehört. Ins politische Milieu. Fein recherchiert, interessante Details und Archivaufnahmen. Dazu eine spannende Story und vorallem ein toller Cast. Wenn Joseph Gordon-Levitt nicht für einen Oscar nominiert wird, dann als rein politische Entscheidung, weil er Amerikas Verräter Nr. 1 gespielt hat. Levitt spielt bravourös den IT - Techniker, der sehr bald seinen Idealismus verliert und merkt wie naiv er an die Sache heran gegangen ist. Shailene Woodley spielt gekonnt Snowdens Freundin, die alles mitmacht und mit den Geheimnissen ihres Freundes leben muss. Aber auch der übrige Cast glänzt in seinen Rollen. Sogar Nicolas Cage ist endlich mal wieder auf der Leinwand zu sehen. Wenn auch nur kurz. Mit Snowden gelang Oliver Stone ein spannender Spionagefilm ohne reißerische Effekte oder mit erfundene Szenarien, um den Plot spannender zu machen. Den das hat die Story gar nicht nötig. Ein Film der die USA nocheinmal ins Rampenlicht schiebt und sich den unangenehmen Fragen der Welt stellen muss bzw. sollte.




Cast:
  • Joseph Gordon-Levitt as Edward Snowden
  • Shailene Woodley as Lindsay Mills
  • Melissa Leo as Laura Poitras
  • Zachary Quinto as Glenn Greenwald
  • Tom Wilkinson as Ewen MacAskill
  • Scott Eastwood as Trevor James
  • Logan Marshall-Green as Male Drone Pilot
  • Timothy Olyphant as CIA Agent Geneva
  • Ben Schnetzer as Gabriel Sol
  • LaKeith Lee Stanfield as Patrick Haynes
  • Rhys Ifans as Corbin O’Brian
  • Nicolas Cage as Hank Forrester
  • Joely Richardson as Janine Gibson
  • Edward Snowden as himself
  • Robert Firth as Dr. Stillwell


Trailer:
Snowden

Montag, 26. September 2016

The Light Between Oceans



 
Länge (2 Std. 14 Min.
Regie Derek Cianfrance
Mit Michael Fassbender, Alicia Vikander, Rachel Weisz
Genre Drama , Romanze
Nationalität USA , Großbritannien , Neuseeland








Und noch eine Romanverfilmung. Das Licht zwischen den Meeren von M.L. Stedman als großes Kinodrama.







Westaustralien, der Erste Weltkrieg ist gerade vorbei: Ex-Soldat Tom Sherbourne (Michael Fassbender) ist nun Leuchtturmwärter auf dem abgelegenen Eiland Janus Rock. Er will allein bleiben – bis er Isabel Graysmark (Alicia Vikander) trifft. Sie ist ebenfalls vom Krieg gezeichnet, hat zwei Brüder verloren. Schnell lernen Tom und Isabel sich kennen und lieben, wenig später heiraten sie und bald wird Isabel schwanger. Der Kinderwunsch aber erfüllt sich erst auf ungewöhnlichem Wege: Nach einer Fehlgeburt in tiefer Trauer, finden Tom und Isabel ein Boot mit einem toten Mann und einem schreienden Baby am Ufer. Das Paar beschließt, das kleine Mädchen aufzuziehen, als wäre es das eigene Kind. Dann, eines Tages, treffen Tom und Isabel eine Frau, die angeblich die leibliche Mutter des Kindes ist: Hannah Roennfeldt (Rachel Weisz)…







Im ersten Moment klingt die Story sehr nach einem Kitschroman und hätte gut von Rosamunde Pilcher sein können, doch wenn ein Michael Fassbender und eine Rachel Weisz mitspielt, dann dürfte mehr dahinter stecken. Die Autorin M.L. Stedman schrieb 2013 ihr Debütroman und landete damit einen Besteller. Eine schöne Vorlage die sich für die Kinoleinwand eignet und alternative damit man nicht immer nur Nicholas Sparks zu sehen bekommt mit seinen Kitschromanen. Sicherlich ist die Story kein Meilenstein, aber die Schauspieler sind es. Michael Fassbender, Alicia Vikander und Rachel Weisz spielen auf höchstem Niveau und heben die Story aus dem Mittelmaß. Wobei natürlich sich die Frage stellt, wie hätte der Zuschauer reagiert, wenn sich so eine Situation bietet ? Der Film verläuft auf natürliche Weise und man hat nicht das Gefühl, dass die Geschichte zu sehr an den Haaren vorbeigezogen wirkt. Richtig kitschig ist der Film nicht, sondern ein Meer aus Gefühlen und großer liebe, dass dem Paar umgibt. Feuchte Augen sind garantiert und dass gepilchert wird.








Cast:
  • Michael Fassbender: Tom Sherbourne
  • Alicia Vikander: Isabel Graysmark
  • Rachel Weisz: Hannah Roennfeldt
  • Florence Clery: Lucy-Grace
  • Jack Thompson: Ralph Addicott
  • Thomas Unger: Bluey Smart
  • Jane Menelaus: Violet Graysmark
  • Garry McDonald: Bill Graysmark
  • Anthony Hayes: Sergeant Vernon Knuckey
  • Benedict Hardie: Constable Harry Garstone
  • Emily Barclay: Gwen Potts
  • Bryan Brown: Septimus Potts
  • Stephen Ure: Neville Whittnish
  • Peter McCauley: Sergeant Spragg
  • Leon Ford: Frank Roennfeldt





Trailer:
The light between oceans

Tschick



Länge (1 Std. 33 Min.
Regie Fatih Akın
Mit Anand Batbileg, Tristan Göbel, Nicole Mercedes Müller
Genre Drama , Komödie
Nationalität Deutschland









Der Jugendbuchbesteller Tschick von Wolfgang Herrndorf wurde nun verfilmt und heraus kam ein schönes Roadmovie von Fatih Akin.







Eigentlich kann sich der 14-jährige Maik Klingenberg (Tristan Göbel) nicht beschweren, denn dank seiner wohlhabenden Eltern verbringt er seine Tage in eine schicken Haus mit Swimmingpool. Nur leider droht ihm für die großen Ferien auch die große Langeweile, denn seine Mutter steckt in einer Entzugsklinik und sein Vater muss auf „Geschäftsreise“ mit seiner Assistentin. Doch dann kreuzt Tschick (Anand Batbileg) auf - und der Sommer scheint gerettet. Denn Tschick, der aus dem tiefsten Russland stammt und in einem der Hochhäuser in Berlin-Marzahn lebt, hat einen Kleinwagen geklaut. Prompt brechen die zwei Freunde ohne Karte, Kompass und Ziel auf und machen gemeinsam die ostdeutsche Provinz unsicher...








In sämtlichen Schulen wurde dieser Roman zur Pflichtlektüre als 2010 der Roman Tschick von Wolfgang Herrndorf bei Rowohlt erschien. Der Roman hatte etwas erfrischendes und war einfach mal was anderes zu den üblichen Pflichtlektüren. gute 6 Jahre später findet dieser Roman nun den Weg auf die große Leinwand. Verfilmt von Fatih Akin, der besonders ein gutes Händchen hat für Stoffe, bei denen Personen mit Migrationshintergrund eine Rolle spielen. Bereits 2011 wollte Akin eigentlich den Film drehen, doch wie das so ist, kam es erst 5 Jahre später dazu. Was jetzt auch etwas das Problem an diesem Film ist. Der Film selbst ist toll gedreht, kommt mit unverbrauchten jungen Gesichtern daher, besitzt einen wundervollen Soundtrack und wird nie langweilig. nur für wen wurde der Film gedreht ? Die Älteren kucken ihn weil es mal Pflichtlektüre war und in den Bestellerlisten stand, Die Jugend meidet den Film, weil der Roman ihn aufs Auge gedrückt wurde. Wäre der Streifen kurz nach Erscheinen gedreht worden, wäre die Begeisterung größer. So ist Tschick abermals ein toller deutscher Film, der leider zu Unrecht untergeht.







Cast:
  • Tristan Göbel: Maik Klingenberg
  • Anand Batbileg: Andrej „Tschick“ Tschichatschow
  • Mercedes Müller: Isa Schmidt
  • Aniya Wendel: Tatjana Cosic
  • Anja Schneider: Maiks Mutter
  • Uwe Bohm: Maiks Vater
  • Udo Samel: Herr Wagenbach
  • Claudia Geisler: Mutter Risi-Pisi-Familie
  • Marc Hosemann: Dorfpolizist
  • Alexander Scheer: Jugendrichter
  • Friederike Kempter: Anwältin
  • Alfred Hartung: 2 Polizist





Trailer:
Tschick

Samstag, 24. September 2016

Die glorreichen Sieben


 
Länge (2 Std. 13 Min.
Regie Antoine Fuqua
Mit Denzel Washington, Chris Pratt, Ethan Hawke
Genre Western , Action , Abenteuer
Nationalität USA








Unterhaltsame harte Neuauflagen der glorreichen Sieben von Antoine Fuqua.







Angst, Schrecken, Tod – der fiese Geschäftsmann Bartholomew Bogue (Peter Sarsgaard) herrscht mit eiserner Kontrolle über die Stadt Rose Creek. Weil sie seine Drangsalierungen nicht länger ertragen können, engagieren die Einwohner in ihrer Verzweiflung sieben Männer mit fragwürdigen Geschäftsfeldern: den Kopfgeldjäger Sam Chisolm (Denzel Washington), den Spieler Josh Farraday (Chris Pratt), den Gesetzlosen Vasquez (Manuel Garcia-Rulfo), den Fährtenleser Jack Horne (Vincent D'Onofrio), den Scharfschützen Goodnight Robicheaux (Ethan Hawke), den Krieger Red Harvest (Martin Sensmeier) und den Auftragskiller Billy Rocks (Byung-Hun Lee). Die sieben Herren sollen Bogue ausschalten. Doch noch während sie die Stadt auf eine Schlacht einschwören, finden die Söldner heraus, dass für sie weit mehr als nur Geld auf dem Spiel steht…








Das Remake eines Remakes. Kann das gut gehen ? In den 50er Jahren drehte der japanische Regisseur Akira Korusawa den Samuraifilm "Die 7 Samurai", bei der 7 Samurai einem Dorf zur hilfe eilen. Von der recht simplen Story drehte John Sturges 1960 einen Klassiker mit Yul Brynner, Steve McQueen, James Coburn & Charles Bronson. Dazu ein Soundtrack-Evergreen von Elmer Bernstein, der bis heute bestand hat. Jetzt im Jahr 2016 kramt Hollywood alte Klassiker hervor und läßt sie neu verfilmen. Zuletzt landete Ben Hur einen Riesenflop. Den Amerikanern dürfte das Charlton Heston Werk zu Heilig gewesen, als das jemand besser drehen könnte. Nun der nächste Filmklassiker. Die glorreichen 7 reiten in Form eines farbigen Anführers, was natürlich den 60ern undenkbar gewesen wäre. Doch in Zeiten von Barack Obama hat auch das Westerngenre sich geändert. Antoine Fuqua gelang ein atmosphärischer Western mit, für ihn, typischer Härte. Dazu ein großartiger Cast geführt von Denzel Washington, der schon mit seiner Darstellung als Equalizer unter der Regie Fuquas überzeugte. Fuqua hält sich nahe an der Vorlage und mit Einsatz von Byung-hun Lee würdigt er gleichzeitig Korusawa. Clint Eastwood stand sicherlich auch Pate. Zumindest der Streifen "Hängt ihn höher" Trotzdem ist das Remake kein einziges Zitatenwerk, sondern ein eigenständiger Film, der nicht nur Westernfans das Herz höher schlagen lässt. Die Brücke für den Western ins nächste Jahrhundert ist gebaut und die glorreichen Sieben reiten darüber hinweg.







Cast:

Die glorreichen Sieben
  • Denzel Washington: Sam Chisolm
  • Chris Pratt: Josh Farraday
  • Ethan Hawke: Goodnight Robicheaux
  • Vincent D’Onofrio: Jack Horne
  • Byung-hun Lee: Billy Rocks
  • Manuel Garcia-Rulfo: Vasquez
  • Martin Sensmeier: Red Harvest
Andere Charaktere
  • Peter Sarsgaard: Bartholomew Bogue
  • Haley Bennett: Emma Cullen
  • Matt Bomer: Matthew Cullen
  • Luke Grimes: Teddy Q.
  • Sean Bridgers: Fanning
  • Billy Slaughter: Josiah
  • Cam Gigandet: McCann




Trailer:
Die glorreichen Sieben