Sonntag, 31. Januar 2010

Wenn Liebe so einfach wäre

Komödie - USA 2009

FSK: Ohne Altersbeschränkung - 120 Min.



Nancy Meyers, die uns bereits zwei zauberhafte Komödien lieferte mit "Was das Herz begehrt" und "Liebe braucht keine Ferien" bringt nun eine weitere Komödie auf die Leinwand. Leichte Unterhaltung aber auf höherem Niveau. Natürlich Starbesetzt und Schauspieler in topform.



Jane Adler, Mutter dreier erwachsener Kinder und Eigentümerin einer erfolgreichen Bäckerei, pflegt nach rund einem Jahrzehnt der Trennung mit ihrem Ex-Mann Jack eine freundschaftliche Beziehung. Er, erfolgreicher Anwalt, hat inzwischen eine viel jüngere Frau geheiratet, die ein Kind von ihm will. Da landen die beiden nach einem feuchtfröhlichen Abend wieder miteinander im Bett. Plötzlich ist Jane die "andere Frau". Erschwert wird die heikle Situation durch den liebenswerten Architekten Adam, der ihr gerade den Hof macht.



Streep, Baldwin und auch Martin spielen kongenial und leben geradezu in der Rolle der reiferen Menschen. Selten ist es so schön mitanzusehen wenn sich ältere Menschen mit all ihren Wehwechen und Altererscheinungen beschäftigen. Vor noch nicht allzulanger Zeit wäre sowas undenkbar gewesen. Gerade in Hollywood wo alles so makkelos erscheinen muss, ist das Thema Liebe im Alter eher gediegen. Nancy Meyers zeigte bereits in "Was das Herz begehrt" dass es sich nicht immer nur um junge Liebespaare drehen muss um zu unterhalten. Alec Baldwin zeigt sein komödinatisches Talent und wurde nicht umsonst schon mehrmals für seine sitcom 30 Rocks ausgezeichnet. Und das wiedersehen mit urkomiker Steve Martin ist ebenfalls sehr erfreulich, nachdem er seit einigen Jahren mehr und mehr von der Bildfläche verschwand. john Krasinski ist eine komödiantische Neuentdeckung und hoffentlich gibt es noch mehr von ihm zu sehen. Zur Streep muss man eigentlich nichts schreiben. auf sie ist immer Verlaß und kann spielen was sie will. Danke für diesen schönen Komödienabend der reiferen Form.



Cast:
Jane - Meryl Streep

Adam - Steve Martin
Jake - Alec Baldwin
Harley - John Krasinski
Lauren - Caitlin Fitzgerald
Gabby - Zoe Kazan
Luke - Hunter Parrish
Trisha - Rita Wilson
Joanne - Mary Kay Place
Diane - Alexandra Wentworth
Sally - Nora Dunn
Agness - Lake Bell



Trailer:
Wenn Liebe so einfach wäre

Surrogates - Mein zweites ich

Sci-fi-Action - USA 2009

FSK: Freigegeben ab 12 Jahren - 88 Min.
Regie:Jonathan Mostow
 
 
 
Eine künstliche Welt und ein künstliches Profil, das scheint gerade das Thema in Hollywood zusein. Etwa in Gamer oder dem rekordriesen Avatar. Nun folgt Surrogates mit Bruce Willis und der Film ist gar nicht mal so schlecht, wie man es zuerst vermutet.



Die Zukunft findet jetzt statt: Die Menschen verlassen ihre Häuser nicht mehr, sondern schicken stattdessen ihre besser aussehenden Roboter-Avatare auf die Straßen. Verbrechen ist seither quasi nicht mehr existent. Als zwei Roboter und mit ihnen ihre menschlichen Vorbilder getötet werden, wird der FBI-Agent Greer mit seiner Kollegin Peters auf den Plan gerufen - oder besser gesagt: ihre Surrogate. Doch erst als sie auf eigene Faust aus Fleisch und Blut zu ermitteln beginnen, kommen sie weiter und stoßen auf eine weit reichende Verschwörung.



T3-Regisseur Jonathan Mostow hat einen soliden Sci-Fi Actionfilm geschaffen, der allerdings zum Teil sehr an Minority Report und I Robot erinnert und aufgrund seiner länge von gerade mal 88 minuten seinen Schauspielern nicht sehr viel Zeit gibt sich zu entfalten. Alle miteinander spielen gut. Nur sollte die Rollenverteilung sich nicht so ähnln. Bestes Beispiel James Cromwell, der in I Robot bereits den Erfinder spielte und nun wieder der Erfinder ist. Sowas wirkt dann natürlich nicht besonders originell. Ving Rhames als sogeannter bob Marley Verschnitt ist auch etwas gewöhnungsbedürftig. Aber wir haben ja unseren Bruce und der ist wieder top. Viele gute Ansätze die leider dann zu kurz kommen. Ihr wäre mehr tatsächlich gut gewesen. Trotzdem ist man für 90 Minuten gut versorgt und die Schlusssequenz ist ziemlich gut gemacht. Sci-Fi Häppchen für Zwischendurch.

Cast:
FBI-Agent Tom Greer -  Bruce Willis

FBI-Agentin Jennifer Peters - Radha Mitchell
Maggie Greer - Rosamund Pike
FBI-Boss Andrew Stone - Boris Kodjoe
Canter, jung - James Ginty
Canter, alt - James Cromwell
der "Prophet" - Ving Rhames
Colonel Brendon - Michael Cudlitz
Miles Strickland - Jack Noseworthy

Trailer:
Surrogates Trailer

A Serious man

USA 2009
Komödie - USA 2009

FSK: Freigegeben ab 12 Jahren - 106 Min.
Regie: Joel & Ethan Coen



Die Coenbrüder haben es wieder geschafft. Nach den 2 Starbesetzten Werken "No Country for old men" und "Burn after reading" begeben sich die coen Brüder wieder zurück in ihre Heimat, wo schon einst Fargo spielte. Nur diesmal gibt es keine Leichen sondern ein Blick auf die jüdische Gemeinde.



1967. Es ist nicht das Jahr von Larry Gopnik, der als Physikprofessor an einer Uni im Mittleren Westen der USA ein einfaches Leben führt. Seine Frau verlässt ihn für einen aufgeblasenen Kollegen. Sein psychisch labiler Bruder Arthur lebt auf seiner Couch und wird mehr und mehr zum Problem. Sein Sohn Danny schwänzt die Schule und hört nicht auf den Vater. Seine Tochter bestiehlt ihn, um eine Nasenkorrektur finanzieren zu können. Anonym wird Larry bedroht und seine Zukunft an der Uni in Frage gestellt. Ein Student will ihn bestechen. Larry sucht Hilfe bei drei Rabbis. Wird einer helfen können?



Das neueste Werk kommt ohne großen Namen aus und ist bestens besetzt. Man vermißt nicht einmal die anwesenheit eines Hollywoodsuperstars und deswegen ist diese bissige Satire auch so gut gelungen. Die figuren und Handlungen wirken authentisch und plausibel. Allderdings verlangen die coen-Brüder wieder mal vom Zuschauer dass er sich seinen Teil dazu denkt. Eine komplette schlüssige Erklöärung zu manchem fehlt. Aber einer der drei Rabbis erklärt das so:"Auch wir Rabbis können nicht alles wissen"
Maseltov zu diesem Werk.



Cast:
Larry Gopnik - Michael Stuhlbarg

Onkel Arthur - Richard Kind
Sy Ableman - Fred Melamed
Judith Gopnik - Sari Lennick
Danny Gopnik - Aaron Wolff
Sarah Gopnik - Jessica McManus
Anwalt - Adam Arkin
Mr. Brandt - Peter Breitmayer
Mitch Brandt - Brent Braunschweig
Clive Park - David Kang
Rabbi Marshak - Alan Mandell
Mrs. Samsky - Amy Landecker
Rabbi Nachtner - George Wyner
Dr. Sussman - Michael Tezla
Schtetl Ehemann - Allen Lewis Rickman
Schtetl Ehefrau - Yelena Shmulenson
Dibbuk - Fyvush Finkel

Trailer:
A Serious Man

Freitag, 22. Januar 2010

Whatever works


Komödie - USA 2009

FSK: Freigegeben ab 12 Jahren - 92 Min.
Regie:Woody Allen




Seit mehr als 40 Jahren beschert uns Woody Allen ein Komödienstreich nach dem anderen und alle haben etwas gemeinsam. Sie handeln von Neurosen und sie leben von dem Dialog. Allein dass Allen immer den selben Schriftzug nimmt und ganz unspektakulär dahinter Klassik oder Jazz legt, zeigt dass Woody keine Effekte braucht. Er braucht keine Komödie, die voll ist mit Popsongs und schnelle Schnitte. Zwar hatte Allen auch so seine Durststrecke. Gerade Anfang 2000 und ging deshalb nach England wo er Matchpoint drehte. was ihm sichtlich gut tat. Wobei die folgenden 2 Filme lediglich nett waren. Dann wieder ein großer wurf Vicky Chrstina Barcelona gehört ungeschönt zu seinen besten Werken und nun ist er wieder da wo Allen am liebsten ist in New York.




Der exzentrische Quantenphysiker Boris Yellnikoff ist fertig mit dem Leben: Fast wäre er mit einem Nobelpreis ausgezeichnet worden. Fast wäre seine Ehe ideal gewesen. Fast wäre ihm sein Selbstmordversuch gelungen, nachdem er verlassen wurde. Nun verdient er sein Geld mit Schachstunden für Kinder und will nichts mehr von der Welt wissen. Bis er in einem schwachen Moment die Ausreißerin Melody bei sich aufnimmt, die sich in den deutlich älteren Mann verliebt und ihn zur Ehe überreden kann. Das beschert Boris eine unerwartet gute Zeit. Doch dann tauchen, einer nach dem anderen, Melodys getrennte Eltern aus den Südstaaten auf.




Larry David und Evan Rachel Wood spielen kongenial und liefern sich zaberhafte Dialoge. Überhaupt lebt der Film von zynischen gemeinen aber auch klugen Weisheiten ünber unseren Alltag, Leben, Liebe. Eben alles was uns täglich begegnet. Woody ist wieder daheim und läßt Larry David das spielen was er vor Jahren noch selbst tat, aber nun dafür zu alt ist. Unterlegt mit sanfter Jazzmusik vergehen die 90 minuten wie im Flug. Keine rasanten Schnitte, Wechsel, Tote, Humor aus der untersten Schublade oder nerviger R'n'B. Sehr schön auch die Idee, das Kinopublikum mit einzubeziehen in das Gespräch. Die Weisheiten eines Genies oder für die, welche sich für klug halten, damit aber nichts anfangen können.




Cast:
Boris Yelnikoff - Larry David

Melody - Evan Rachel Wood
Marietta - Patricia Clarkson
John - Ed Begley Jr.
Leo - Conleth Hill
Joe - Michael McKean
Randy - James Henry Cavill
Perry - John Gallagher Jr.
Helena - Jessica Hecht
Jessica - Carolyn McCormick
Howard - Christopher Evan Welch

Trailer
Whatever works Trailer

Friendship


Komödie - Deutschland 2009

FSK: Freigegeben ab 6 Jahren - 108 Min.
Regie:Markus Goller



Nachdem 2009 so ziemlich alles über die Wende und 20 Jahre Mauerfall gesagt und gezeigt wurde, beginnt das Kinojahr 2010 nocheinmal mit einer Komödie um 2 Ossis, die 1989 nach Amerika fliegen.




Berlin, 1989. Kaum ist die Mauer weg, wollen die jungen Ossis Tom und Veit nach San Francisco, wo Veit seinen Vater vermutet. Leider reicht die Kohle gerade mal bis New York und mit den Englischkenntnissen hapert es auch ganz gewaltig. Doch ob Präsentation eines etwas anderen Heimatfilms, Verkauf von "zertifizierten" Berliner Mauersteinen oder einem heißen Strip in Russen-Uniform - ein paar Dollars gehen immer. Am Ende haben die zwei ihr Ziel erreicht - nur aus Veits erhoffter Familienzusammenführung wird leider nichts.




Insgesamt eine charmante unterhaltsame Komödie, die versucht zu zeigen mit was die DDR Bürger konfrontiert wurden, was sie vorher gar nicht kannten oder nur aus dem Fernsehen. Und natürlich auch die Frage was mit Flüchtlingen passiert ist, wo sie wohnen oder was aus ihnen geworden ist. Das alles wird in diesem Film in einem Beispiel reingepackt und kommt durchaus gut rüber. Hier und da nimmt man es den zwei gut spielenden Darstellern es nicht ganz ab, dass sie 2 Ossis aus der Zone sind, weil sie manchmal ein Tick zu schlau wirken um vieles nicht zu kennen. Auch der ein oder andere dramaturgische Wechsel zwischen komik und Ernst glückt nicht immer. Aber schwamm drüber. Langweilig wird es nie und immer noch besser als die x-te Beziehungskomödie.



Cast
Tom - Matthias Schweighöfer

Veit - Friedrich Mücke
Zoey - Alicja Bachleda
Dorothee - Kimberly J. Brown
Jonathan - Chris Browning
Darryl - Todd Stashwick
Marvin - Kevin Rankin
Hunter - Dwayne Adway

Trailer:
Friendship Trailer

Montag, 18. Januar 2010

Top 10 - Filme 2009

Das Filmjahr 2009 konnte durchaus überzeugen. Künstlerisch wie auch finanziell, wenn man den Zeitungen glauben schenken mag. Hier nun meine 10 Lieblingsfilme von 2009.


The Wrestler
(Mickey Rourkes grandioses Comeback)
The Wrestler Trailer


Slumdog Millionäire
(Wenn schon Bollywood dann dieses Märchen)
Slumdog Millionair Trailer


Watchmen
(Nach Dark Knight die beste Comicverfilmung)
Watchmen Trailer

Gran Torino
(Clint Eastwoods Alterswerk. Genial)
Gran Torino Trailer


Inglorious Basterds
(Tarantino in seinem Element. Ein sauberes Zitatenwerk mit einem kongenialen Christoph Waltz)
Inglorious Basterds Trailer


500 days of summer
(Bittersüße Romanze. Mal ganz andes. Eine feine Indepedentperle)
500 days of summer Trailer


Das weiße Band
(Provokantes Meisterwerk über die entwicklung der deutschen Gesellschaft)
Das weiße Band Trailer

Avatar
(3-D ist angesagt und James Cameron zieht alle Register seines könnens. Die Nr. 1 unter dem Mainstreamfilmen 2009)
Avatar Trailer

Hangover
(Origineller Spass den man nicht zu ernst nehmen darf.)
Hangover Trailer


The hurt Locker - Tödliches Kommando
 (Bester Antikriegsfilm seit Jahren, der die Sinn- und Hoffnungslosigkeit des Irakskriegs zeigt)
The hurt locker Trailer