Sonntag, 22. Oktober 2017

Borg/McEnroe






Aus Tennis einen guten Film zu drehen. Geht denn das ? Ja und zwar meisterhaft.




1980 ist der 24-jährige Schwede Björn Borg (Sverrir Gudnason) die Nummer eins auf der Weltrangliste im Herren-Tennis, aber auch von den Spuren seiner langen Karriere gezeichnet: Er fühlt sich ausgebrannt und müde. Das mit Spannung erwartete Finale des renommierten Tennisturniers in Wimbledon steht bevor, bei dem der besonnene Borg gegen den 20-jährigen John McEnroe (Shia LaBeouf) antreten muss, einen ebenso hitzköpfigen wie exzentrischen Newcomer aus New York. Während sich Borg mit Hilfe seines Trainers Lennart Bergelin (Stellan Skarsgård) auf das Duell vorbereitet, sorgt McEnroe immer wieder für neue Schlagzeilen und fühlt sich bald von den Medien in einen Käfig gezwängt. Und so erkennen die beiden Männer trotz ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten, dass sie mehr verbindet, als man auf den ersten Blick ahnt…




Tennis ist nicht gerade der Sport aus dem sich ein guter Film drehen ließe. Zwar hatte das schon ganz nett geklappt mit der Sportromanze Wimbledon 2003. Aber seitdem hat das keiner mehr gewagt einen Film in Verbindung dieser Sportart zu drehen. Bis jetzt. Der Däne Janus Metz wagte sich an das legendäre Tennis Duell Borg/McEnroe und lieferte somit einen der besten Filme des Jahes ab. Der Film ist nicht einfach ein Sportfilm, sonern viel mehr ein Psychoduell zweiter Männer, die beide schon einiges im Leben hinter sich haben. Immer wieder bekommt der Zuschauer Sequenzen aus der Vergangenheit zu sehen, die so manches Verhalten erklären. Hinzu kommt die Tatsache, dass es sich um eine europäische Produktion dreht und keine aus den USA. Der Stempel ist ein anderer. Interessanterweise erinnert den Rennsportfilm Rush.  Bei der die Rennsportfahrer Niki Lauda und James Hunt aufeinander stießen. Aus Rivalen wurden Freunde. Sverrir Guonason ist eine tolle Entdeckung und spielt bravourös. Shia LaBeouf ist der gekonnte Gegenpart und dürfte sich manchmal selbt gespielt haben. Sein bester Streifen. Und Stellan Skarsgard ist ein dänisches Urgestein, der immer passt und hier richtig gut spielt. Erinnert fast an alte Breaking the Waves Zeiten. Hinzu kommen viele Archivaufnhamen die zusätzlich für Zeitkolorit sorgen. Keine pathetische Musik und sonstige Amigesten. Der Sportfilm des Jahres.



Cast:


Trailer:
Borg/McEnroe

What Happened to Monday?






Der Finne Tommy Wirkola lieferte einen durchaus interessanten Sci-Fi Thriller ab.




Aufgrund der dramatischen Überbevölkerung der Erde dürfen Familien in der nahen Zukunft nur noch ein Kind haben. Das Kinder-Zuteilungsbüro unter Leitung der gnadenlosen Nicolette Cayman (Glenn Close) kämpft mit harten Bandagen, um diese strikte Familienpolitik durchzusetzen, und geht dabei notfalls auch über Leichen. In dieser Welt führen die Siebenlinge, die von ihrem Großvater Terrence (Willem Dafoe) aufgezogen wurden, ein gefährliches Leben: Monday, Tuesday, Wednesday, Thursday, Friday, Saturday und Sunday (alle gespielt von Noomi Rapace) geben sich abwechselnd als ein und dieselbe Person aus - eine Frau namens Karen Settman - und dürfen deshalb jeweils nur an einem einzigen Tag der Woche das Haus verlassen. Den Rest der Woche verbringen die Schwestern in ihrem Apartment. Doch dann kommt Monday eines Tages nicht mehr nach Hause...




Alle guten Dinge sind 3 ? In dem Fall eher 7. Tommy Wirkola drehte einen der interessantesten Sci-Fi Thriller der letzten Zeit. Der Streifen greift zwar dann leider etwas zu sehr nach konventionellen Mitteln, kann aber dank einer starken Hauptdarstellerin punkten. Noomi Rapace lieferte hier eine Glanzleistung ab. Sie spielt sich selbst 7 Mal. Ein Mädchen anders als as andere. Von knallhart bs zur zaghaften Jungfrau. In kleinen Rollen sind die Altstars Glenn Close und Willem Dafoe zu sehen und unterstreichen das Werk mit solider Darstellung. Die Spannung wird hochgehalten. Leider verkommt das Werk zu sehr in einem typischen Actionszenario. Wirkola vertraut sich leider nicht selbst und hofft mit typsichen Stilmitteln sein Publikum bei Laune zu halten. So war es schon bei seiner Hensel und Gretel Variante. Wie dem auch sei. Ein Blick ist der Film allemal wert und beim nächsten Mal einfach noch etwas mehr Mut zum Neuen.




Cast:

  • Noomi Rapace: Die Settman-Siebenlinge
  • Glenn Close: Nicolette Cayman
  • Willem Dafoe: Terrence Settman
  • Marwan Kenzari: Adrian Knowles
  • Pål Sverre Valheim Hagen: Jerry
  • Christian Rubeck: Joe
  • Cassie Clare: Zaquia
  • Tomiwa Edun: Eddie
  • Cameron Jack: Dutch
  • Kirsty Averton: Mia
  • Clara Read: Die kindlichen Settman-Siebenlinge

Trailer:
What Happened to Monday?

American Assassin


Länge:(1 Std. 52 Min.)
Genres Thriller, Action
Produktionsland USA




Nach Jason Bourne findet ein weiterer Agent aus der Literatur seinen Weg auf die Leinwand.




Mitch Rapp (Dylan O’Brien) hat gerade seiner Freundin beim gemeinsamen Urlaub am Strand einen Heiratsantrag gestellt, da wird sie bei einem Angriff von Terroristen getötet. Der am Boden zerstörte Mitch will sich an den Tätern rächen und geht auf Anraten der CIA-Vize-Chefin Irene Kennedy (Sanaa Lathan) bei dem ebenso knallharten wie berüchtigten Veteranen Stan Hurley (Michael Keaton) in die Auftragskiller-Lehre. Nach einer intensiven und brutalen Ausbildung nehmen die beiden ihren ersten Auftrag an, bei dem sie eine Reihe terroristischer Angriffe auf militärische und zivile Ziele untersuchen. Schnell entdecken sie, dass alle Attentate miteinander verbunden sind und stoßen auf den mysteriösen Ghost (Taylor Kitsch), der offenbar dahintersteckt. Beim Versuch, den Terroristen zur Strecke zu bringen, stellt Mitch jedoch schnell fest, dass Ghost immer einen Schritt voraus ist…




American Assasins ist angenhem altmodisch. Keine unnötigen Gimmicks, verfahrene Storytwists und unnötige Kalauer. Einfach ein knallharter, trockener und geradliniger Agententhriller mit einem guten Cast. Dylan O'Brien überzeugt als rachesüchtiger Jungspund, der sich am liebsten mit der ganzen Welt anlegen möchte, um den Tod seiner Freundin zu rächen. Als Mentor und Partner ist Michael Keaton genau der Richtige mit seiner trockenen, ehrlichen Art. Er passt bestens in dieses Szenario und zeigt, dass er auch gut in einem Actionfilm untergebracht ist.  Interessante Neuzugänge für die Leinwand sind Sanaa Lathan und Shiva Negar. Beide eher bisher im Hintergrund größerer Produktionen, sind nun hier mehr zu sehen und alles anderer als nur hübsches Beiwerk. Ein nettes Wiedersehen gibt es nach langer Zeit mal wieder mit David Suchet, der in den 90ern ein sehr gefragter Schauspieler war. Besonder bekannt wurde er als Hercule Poirot. Taylor Kitsch kann auch böse sein und die Rolle liegt ihm. Während er als Leinwandheld bisher mehr Pech hatte. American Assassin ist ein grundsolider Actionfilm, der das bietet, was schon im Trailer und auf dem Kinoplakat zu sehen ist. Einwandfei, was will man mehr ?




Cast:
  • Dylan O’Brien: Mitch Rapp
  • Michael Keaton: Stan Hurley
  • Sanaa Lathan: Dr. Irene Kennedy
  • Shiva Negar: Annika
  • David Suchet: Director Stansfield
  • Taylor Kitsch: Ghost


Trailer:
American Assassin

BLADE RUNNER 2049


Länge: (2 Std. 44 Min.)
Von Denis Villeneuve
Mit Ryan Gosling, Harrison Ford, Jared Leto mehr
Genres Sci-Fi, Thriller
Produktionsland USA





Ridley Scott's Kultfilm aus den 80ern wird auf sehenswerte Weise fortgesetzt.




Im Jahr 2023 wird die Herstellung von Replikanten – künstlichen Menschen, die zum Einsatz in den Weltall-Kolonien gezüchtet werden – nach mehreren schwerwiegenden Vorfällen verboten. Als der brillante Industrielle Niander Wallace (Jared Leto) ein neues, verbessertes Modell, den „Nexus 9“, vorstellt, wird die Produktion 2036 jedoch wieder erlaubt. Um ältere und somit nicht zugelassene Replikanten-Modelle, die sich auf der Erde verstecken, aufzuspüren und zu eliminieren, ist weiterhin die sogenannte „Blade Runner“-Einheit des LAPD im Einsatz, zu der auch K (Ryan Gosling) gehört. Bei seiner Arbeit stößt K auf ein düsteres, gut gehütetes Geheimnis von enormer Sprengkraft, das ihn auf die Spur eines ehemaligen Blade Runners bringt: Rick Deckard (Harrison Ford), der vor 30 Jahren aus Los Angeles verschwand…




Dennis Villeneuve gehört zu den besten Regisseuren der Gegenwart. Zuletzt überzeugte er mit dem Science Fiction Streifen Arrival. Nun drehte er abermals einen Science Fiction Film. Nur diesmal dreht es sich um Blade Runner 2049. Die Fortsetzung des Films Blade Runner. Einer der Kultfilme schlechthin. wenn auch damals ein Flop, so gilt Blade Runner mit seinen X-Versionen als einer der besten Science Fiction Filme der 80er. Für Harrison Ford war es eine Möglichkeit als ernstzunehmender Schauspieler zu gelten. Für Rutger Hauer, Sean Young und Darryl Hannah war es der Durchbruch. Villeneuve wagte sich nun unter Aufsicht von Ridley Scott an die Fortsetzung. Geblieben ist Harrison Ford als Deckard. Der Film setzt gute 20 Jahre später an, wo das Original aufhörte. Blade Runner 2049 ist ebenso ruhig und gemächlich, wie sein Vorgänger. Während der Trailer einen rasanten Sci-Fi Actionthriller verspricht. Ist es vielmehr ein philosophischer Streifen geworden mit Thrillerelementen. Richtig Action kommt im letzten drittel und auch der ehrenhaft ergraute Harrsion Ford hat erst in der zweiten Hälfte des Films seinen Auftritt. Villeneuve liefert großartige Bilder und gute Schauspieler, wobei der Auftritt von Jared Leto, längst nicht so kultig ausfällt, wie der von Rutger Hauer. Über diesen Film scheiden sich die Geister. Die einen werden ihn lieben, die anderen schlafen ein. Blade Runner beantwortet zahlreiche Fragen, die noch offen waren und hinterlässt ein Hintertürchen für eine mögliche Fortsetzung.




Cast:

  • Ryan Gosling: Officer K
  • Harrison Ford: Rick Deckard
  • Robin Wright: Lieutenant Joshi
  • Ana de Armas: Joi
  • Wood Harris: Nandez
  • Jared Leto: Niander Wallace
  • Barkhad Abdi: Doc Badger
  • Elarica Johnson: Doxie
  • Dave Bautista: Sapper Morton
  • Hiam Abbass: Freysa
  • David Dastmalchian: Coco
  • Mackenzie Davis: Mariette
  • Sylvia Hoeks: Luv
  • Lennie James: Mister Cotton
  • Carla Juri: Dr. Ana Stelline
  • Edward James Olmos: Gaff
  • Sean Young: Rachael



Trailer:
Blade Runner 2049

Es


Länge:(2 Std. 15 Min.)
Von Andy Muschietti
Mit Bill Skarsgård, Jaeden Lieberher, Finn Wolfhard mehr
Genres Horror, Thriller
Produktionsland USA




Grandiose Neuverfilmung des legendären Stephen King Romans, der sämtliche Rekorde gebrochen hat.




Die Kinder Bill Denbrough (Jaeden Lieberher), Richie Tozier (Finn Wolfhard), Eddie Kaspbrak (Jack Dylan Grazer), Beverly Marsh (Sophia Lillis), Ben Hanscom (Jeremy Ray Taylor), Stanley Uris (Wyatt Oleff) und Mike Hanlon (Chosen Jacobs) leben in einer Stadt namens Derry im US-Bundesstaat Maine, in der immer wieder Menschen verschwinden – sowohl Erwachsene, als auch vor allem Minderjährige. Im Laufe eines Sommers erfahren die Kinder schließlich von einer monströsen Kreatur, die Jagd auf Menschen macht und sich in die schlimmsten Alpträume ihrer Opfer verwandeln kann. Meistens tritt das Biest jedoch in Form des sadistischen Clowns Pennywise (Bill Skarsgård) auf. Die sieben Kinder wachsen nach und nach zu einer eingeschworenen Gemeinschaft zusammen, dem „Club der Loser“, und schwören, die Kreatur zu vernichten, die Bills Bruder Georgie (Jackson Robert Scott) auf dem Gewissen hat...




Das Warten hat sich gelohnt. Über Monate wurde der Clown Pennywise in Trailern auf das Publikum losgelassen und brachte uns zum Schaudern. Nun läuft die Neuverfilmung in den Kinos und bricht sämtliche Rekorde im Horrorgenre. Während die TV- Verfilmung 1990 zwar auch schon für schönes Gruseln sorgte, wirkt diese trotzdem recht zahm. Trotzdem ist die Neuverfilmung kein billiger Splatter, sondern eine exzellente Mischung aus Jugenddrama und Horrorthriller. Der Grusel ist wohl dosiert und die Kinderdarsteller spielen bravourös. Jaeden Lieberher, zuletzt in dem Film "Story of Henry" zu sehen, kann hier sein Können richtig unter Beweis stellen. Sophia Lillis, ein perfektes Molly Ringwald Double, sowie alle anderen Kinder spielen auf hohem Niveau und lassen die Kinderstars von damals ziemlich alt aussehen. Obwohl diese auch nicht schlecht waren. Bill Skarsgard spielt den fiesesten Kinoclown seit der Entstehung von Michael Meyers. An ihn wird man sich immer Erinnern. Tim Curry war damals ebenso schaurig und ist definitiv ein Vergleich wert. Während die alte Verfilmung in den 60ern spielte. Verlegten die Macher die Story in die 80er Jahre. Ein nostalgisches Gefühl entsteht. Man ist zurückversetzt in die Zeit der Goonies, Stand by me und wie die Jugenddramen der 80er so hießen ohne dies zu verklären oder auf die Schippe zu nehmen. Damit nicht zu viel Sitzfleisch verbraucht wird, hat man sich für einen Zweiteiler entschieden. 2019 geht es weiter, wenn Pennywise von den Erwachsenen endgültig besiegt wird. Wir sind gespannt wie es weitergeht.




Cast:

  • Jaeden Lieberher: Bill Denbrough
  • Sophia Lillis: Beverly Marsh
  • Jeremy Ray Taylor: Ben Hanscom
  • Finn Wolfhard: Richie Tozier
  • Jack Dylan Grazer: Eddie Kaspbrak
  • Chosen Jacobs: Mike Hanlon
  • Wyatt Oleff: Stanley Uris
  • Bill Skarsgård: Pennywise/Es
  • Jackson Robert Scott: Georgie Denbrough
  • Nicholas Hamilton: Henry Bowers


Trailer:
Es