Freitag, 26. November 2010

Unstoppable - Außer Kontrolle


(Unstoppable)
Action - USA 2010
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren - 98 Min.

Regie: Tony Scott 







Tony Scott gehört noch zu den wenigen Urgesteinen, die jedes Jahr einen neuen Reißer auf die Leinwand bringen und immer aufs neueste Unterhalten. Wenn man vom neuen Tony Scott Film spricht, dann heißt das Action in Videoclipästhetik und Stars bis in die kleinsten Nebenrollen. Zuletzt waren die Filme mit Denzel Washington besetzt, der nun bereits zum fünften Mal dabei ist. An seiner Seite "Kirk" Chris Pine.







"Das Biest" ist los. Das ist Spitzname einer mächtigen, außer Kontrolle geratenen Lokomotive, die eine gefährliche Ladung mit giftigen Substanzen transportiert, mit Höchsttempo durch das Land rast und alles aus dem Weg räumt, was sich ihr entgegenstellt. Um eine sichere Katastrophe in einem dicht besiedelten Gebiet zu verhindern, ersinnen ein erfahrener Ingenieur und ein junger Lokführer einen irrwitzigen Plan, wie sie das Biest bezwingen können.




Auch hier ist das Thema nicht neu. Wir erinnern uns an "Runaway Train" mit Jon Voight und Eric Roberts. Damals flohen zwei Sträflinge mit einem führerlosen Zug, weil der Fahrer kurz nach Start einen Herzinfarkt bekam. Hier sind es nun die Sparmaßnahmen, die zu einen Infarkt führen, der ziemlich relastisch in Szene gestellt wurde. Sicherlich umkreist Scott nicht alle Klischees, aber wenn der Zug über die Leinwand rollt, wird einem doch etwas mulmig zumute. Was die alte Geschichte ausmacht, ist die Tatsache, dass es auf eine Wahrheit beruht und dass es sich mit Sparmaßnahmen der Bahn beschäftigt. Soviel zu Stuttgart 21. Scott verzichtet auf unötige Nebenhandlungen oder größere Zerstörungsorgien. Auch hüpfen keine Terroristen auf dem Zug herum oder sonstiger Blödsinn passiert. Es geht schlicht "nur" um die Rettung einer Stadt. Auf seine Hauptdarsteller ist Verlaß. Washington ist so gut wie immer und läßt aber dem jungen Pine genug Raum seine Künste ebenfalls unter Beweis zu stellen. sicherlich wird in so einem Streifen keine shakespearekunst erwartet, aber auf hohle Mimik haben wir genauso wenig Lust. Rosario Dawson spielt souverän die Abteilungsleiterin, welche sofort entsprechende Rettungasmaßnahmen einleiten muss. 90 Minuten im Eiltempo. Routiniertes Actionkino von Tony Scott. Verpassen Sie nicht den Zug !




Cast:
Frank Barnes  Denzel Washington
Will Colson  Chris Pine
Connie Hooper  Rosario Dawson
Nicole  Elizabeth Mathis
Jessy Schram
Kevin Dunn
Bunny  Kevin Chapman
Jesse Gordon  Jeff Wincott

Trailer: 
Unstoppable- Außer Kontrolle

Stichtag


(Due Date)
Komödie - USA 2010
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren - 95 Min.

Regie: Todd Phillips
  





Todd Philips kannte man bisher eigentlich nicht. Ein Komödienregisseur wie jeder andere. Doch letztes Jahr gelang ihm der große Coup mit der Komödie "Hangover". kleines Budget, unbekannte Darsteller und ein satter Gewinn. Sodaß Todd Phillips sich nun seine Darsteller aussuschen kann. Um nicht gleich auf der Nase  zu landen, drehte Phillips abermals ein Roadmovie. Diesmal mit Stars und die sind bestens aufgelegt.




Es ist Verachtung auf den ersten Blick, als Peter Highmans Weg sich mit dem von Möchtegernschauspieler Ethan Tremblay kreuzt. Ethan, ein Spinner mit Herz, stiftet von Beginn an Chaos, sabotiert Peters Flug in Atlanta, bietet dem entnervten Architekten dann aber an, ihn im Auto nach L.A. mitzunehmen. Die Zeit drängt, denn Peters Frau erwartet in wenigen Tagen ein Kind, doch Ethan bringt nichts aus der Ruhe. Auch eine beispiellose Katastrophenkette nicht, bei der er der Auslöser und Peter das Opfer ist.




Stichtag ist sicher nicht die große Entdeckung, aber eine durchweg nette Komödie, die vorallem von seinen Hauptdarstellern lebt, die von einem Missgeschick ins nächste geraten. Solche Filme haben in Hollywood bereits Tradition. Ein Klassiker davon, dürfte "Ein Ticket für zwei" mit Steve Martin und John Candy sein. Ganz die Qualität erreicht Stichtag nicht, aber auch dieser Streifen hat Momente zum Totlachen. Z.B. wenn Highman und Trembley ausversehen bekifft an einer mexikanischen Grenzkontrolle stehen und diese für eine Tankstelle halten. Mit 95 Minuten ist der Zuschauer gut bedient und bevor er einnicken sollte, ist der Streifen bereits vorbei. Perfekte Sonntagnachmittagsunterhaltung.  






Cast:
Peter Highman  Robert Downey Jr.
Ethan Tremblay  Zach Galifianakis
Sarah  Michelle Monaghan
Heidi  Juliette Lewis
Jim  Jamie Foxx
  Alan Arkin
  Matt Walsh
Marshall  RZA

Trailer:
Stichtag

Freitag, 12. November 2010

Machete


Action - USA 2010
FSK: keine Jugendfreigabe - 105 Min.

Regie: Robert Rodriguez




Erinnern wir uns an das Grindhouse Projekt von Tarantino und Rodriguez ? Der ein oder andere sicher. Das Projekt stand für die in schlechter Qualität bestehenden B-Movies in den Bahnhofkinos. Dem Projekt war leider ein nicht so großer Erfolg beschieden, doch was besonders haften blieb, waren die gefakten Trailer im Vorspann. Darunter der Trailer zu einem B-Movieactionfilm über einen Bundesagenten der blutige Rache schwört. Sein Name Machete. dieser Trailer kam so gut an, dass es nun inzwischen diesen Machetestreifen tatsächlich gibt.




Die Familie von Machete fällt dem Kampf gegen Drogenboss Torrez zum Opfer. Machete sinnt zwar auf Rache, doch flüchtet er zunächst nach Texas. Dort werden ihm 150.000 Dollar geboten, wenn er den rassistischen Senator McLaughlin umbringt. Doch das Angebot ist eine Falle. McLaughlin, der den Anschlag für seine Wiederwahl nutzt, überlebt, und Machete befindet sich fortan auf der Flucht vor der Polizei, McLaughlins Schergen und der Mafia. Zum Glück erhält er Unterstützung von der Immigrations-Untergrundkämpferin Luz, der Immigrations-Agentin Sartana und seinem alten Freund Padre.




Rodriguez ist nicht umsonst der Kumpel von Tarantino. Er hat genauso ein Händchen dafür, aus Schund Kunst zu fabrizieren. Ledergesicht Danny Trejo geht förmlich in seiner ersten Hauptrolle auf. Er spielt nicht Machete. Er ist Machete. Und wie sich in jeden guten B-Movie gehört, tummeln sich ein haufen Stars herum, die ihre beste Zeit hintersich haben oder in der Zweitliga landen. Da sind Steven Segal, als fetter Drogenbaron, Don Johnson als Menschenjäger oder Lindsay Lohan, die quasi sich selbst spielt - eine drogennehmende Schlampe. Jessica Alba als taffe FBI Agentin, die coole Michelle Rodriguez als Revolutserin und der immer gut wirkende Robert De Niro als rasselnhassender Gouverneur veredeln diese Hommage. 105 Minuten blutige Kämpfe mit fliegenden Innereien gepaart mit viel Politsatire und Sozialkritik. Das muss man erst so hinbekommen. Heißes Tex-Mex-Trashkino.




Cast:
Machete Danny Trejo
Torrez Steven Seagal
Luz Michelle Rodriguez
Booth Jeff Fahey
Pater Richard "Cheech" Marin
Von Don Johnson
Sartana Jessica Alba
Senator McLaughlin Robert De Niro
Scharfschütze Shea Whigham
April Lindsay Lohan




Trailer:
Machete

Takers


Action - USA 2010
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren - 107 Min.

Regie: John Luessenhop





Der Trailer von Takers läßt den Film eher gewöhnlich wirken, sodass man den Eindruck bekommt:"Nicht noch so ein Film !" Doch Takers ist weit mehr und bietet Action Deluxe und eine spannende Story mit ein paar angenehmen Wendungen.




Gordon Jennings ist der clevere Kopf einer Kriminellenbande. Deren Mitglieder, bestehend aus den Brüdern Jesse und Jake sowie John und dem tätowierten A.J., haben nicht nur ein Faible fürs Drehen gefährlicher Dinger, sondern auch für schicke Autos, elegante Anzüge und eng bekleideten Frauen. Doch als der ehemalige Kollege Ghost aus dem Knast kommt und ihnen einen verlockenden Plan offeriert, beginnen die Schwierigkeiten.




Der Vergleicht fällt sofort auf den erst jüngst gelaufenen Film "The Town" von Ben Affleck. Nur hier präsentieren wir Popcornkino in Reinkultur und Afflecks Streifen war gleichzeitig ein Gesellschaftsdrama. Trotzdem findet Takers genug ernste Momente und ist kein aufgeblähtes Ocean's Eleven. Viel mehr schimmert "Heat" durch den Film. Es wird gelacht, es wird gelitten und es wird geschossen und das alles in süffisanten Bildern. Die Schauspieler sind gut gewählt. Matt Dillon, der noch vor kurzen in "Amored" auf der anderen Seite des Gesetzes stand, gibt hier einen verletzlichen Polizisten mit Gewissen und Ehrfurcht. Paul Walkers geleckte Art passt zielgenau in diesen Film und auch der Rest des Cast ist in bester Spiellaune. Sicher kein Oscarwerk, aber dafür intellegente Action und das ist auch schon was.




Cast:
Det. Jack Welles Matt Dillon
John Rahway Paul Walker
Gordon Jennings Idris Elba
Eddie Hatcher Jay Hernandez
Jake Attica Michael Ealy
Ghost T.I.
Jesse Attica Chris Brown
A.J. Hayden Christensen
Lt. Carver Steve Harris
Rachel Jansen Zoe Saldana





Trailer:
Takers

Donnerstag, 11. November 2010

Buried - Lebend begraben


(Buried)
Thriller - USA/Spanien 2009
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren - 94 Min

Regie: Rodrigo Cortes




Wie schafft man es 90 Minuten mit nur einem Mann Hochspannung zu erzeugen, wofür im Normalfall eine Schar von Schauspielern und Schauplätzen nötig ist. Ganz einfach. Sie stecken jemanden in eine Kiste in Sarggröße und geben diesem das Gefühl demnächst zu sterben. Ryan Reynolds in seinem bisher besten Film.




Paul Conroy ist ein amerikanischer Zivilangestellter im Irak und von Beruf Lastwagenfahrer. In Ausübung seiner Pflichten geriet er in einen bewaffneten Hinterhalt, verlor im Zuge eines Feuergefechtes das Bewusstsein und erwacht nun benommen und orientierungslos in einer engen Holzkiste, gerade zwei Meter lang und einen halben hoch, klaftertief unter Wüstensand begraben. Mit Paul in der Kiste befinden sich ein fremdes Mobiltelefon sowie ein Benzinfeuerzeug.




Sowas kriegen auch nur die Spanier hin. Spanien stand schon immer für guten Suspense. "Das Waisenhaus", "The Others" oder aus "Pan's Labyrinth" sind nur einige kleine Meisterwerke. Diesmal ist es ein Lowbudgetfilm im wahrsten Sinne des Wortes. Denn es kommt nur ein Schauspieler vor und von dem ist man eher typische Hollywoodunterhaltung gewohnt. Ryan Reynolds, der einst in käsigen filmen wie Party Animals mitgewirkt hatte, reift zu einem richtigen Schauspieler. Nur er, ein paar Utensilien und ein Holzsarg sind Teile eines spannenden Thrillers, der viel mehr zu bieten hat, als so manches Actionwerk. Thema Nahost, Firmenpolitik bis hin zur Familie, ist alles mitdabei. Mehr will ich nicht verraten. Ich hoffe sie haben keine Angst in engen Räumen. Holen sie schon mal tief Luft.




Cast:
Ryan Reynolds als Paul Conroy


Trailer:
Buried - Lebend begraben

Freitag, 5. November 2010

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt


(Scott Pilgrim vs. the World)
Komödie/Fantasy - USA 2010
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren - 112 Min.

Regie: Edgar Wright





Mit Kick-Ass konnten wir uns bereits dieses Jahr über eine Superheldenverehrung auf der Kinoleinwand erfreuen. Nun folgt die zweite unterhaltsame anspielung auf Superheldenverfilmungen. Wobei diese sehr ungewöhnlich ist und eine Mischung aus Comic á la X-Men und American Splendor. In den USA ist das bewegte Leben des Scott Pilgrim schon längst ein echter Bestseller. Von Fans und Kritikern in höchsten Tönen gelobt, konnte die witzige Story um den 23jährigen Teilzeitrocker bereits diverse Comic- Preise absahnen. Nun wandelt er auch auf der Leinwand.




Scott Pilgrim führt das Leben eines gewöhnlichen Teenagers, spielt in einer Rockband und tut sein Bestes, um möglichst cool zu sein. Da tritt eines Tages Ramona Flowers in sein Leben: Sie ist alles andere als gewöhnlich, was allein schon ihr Äußeres verrät. Scott verliebt sich auf den ersten Blick in sie, und das Interesse scheint erwidert zu werden. Doch dann stellt sich heraus: Um das Herz des Mädchens endgültig zu erobern, muss er erst gegen die sieben teuflischen Exfreunde antreten, die nur eines wollen: ihn töten.




Man muss gar nicht von einem anderen Planeten kommen oder in einen Gentopf gefallen zu sein, um eine Superheld zu werden. Was hier gezeigt wird, ist das Gefühl eines jungen Mannes der verliebt ist und dafür alles tun würde, um seiner großen Liebe nahe zu sein. und das so eine Liebe mit Eifersucht und Neid anderer begleitet werden kann, ist auch nichts ungewöhnliches. Trotzdem haben die Macher sich ein Feuerwerk an Ideen ausgedacht und lassen es so richtig krachen. Michael Cera, der wie Jesse Eisenberg, zu den Newcomern einer neuen Schauspielgeneration gehört, gibt gekonnt den unscheinbaren und schüchternen Scott Pilgrim, der unbeholfen sich durchs Leben bewegt. Alle Darsteller wirken angenehm unverbraucht und frisch. Kieran Culkin, der jüngere Bruder von Macauly Culkin, glänzt als Wallace Wells und beweist, dass er besser inzwischen ist, als sein Bruder. Schon in "Igby" bewies er großes Schauspieltalent. Für eine Frau wie Ramona flowers würden viele sämtliche Superheldentaten vollbringen. Ihre freche, aber unschuldige wirkende Art zieht einen an. Scott Pilgrim ist mehr als nur ein Comic. Das Musikbusiness muss ebenso Federn lassen, wie auch sämtliche Castingshows und Computerrollenspiele. Überhaupt ist dies ein Augenschmaus, was hier auf die Leinwand gezaubert wurde. Schon die Einleitung durch das Universal Logo ist schlicht genial. Scott Pilgrim zählt für mich neben Mr. Nobody zu den schönsten Geheimtipps des Jahres.  







Cast:
Scott Pilgrim  Michael Cera
Ramona Flowers  Mary Elizabeth Winstead
Wallace Wells  Kieran Culkin
Lucas Lee  Chris Evans
Stacey Pilgrim  Anna Kendrick
Kim Pine  Alison Pill
Todd Ingram  Brandon Routh
Jason Schwartzman  Gideon Graves
Envy Adams  Brie Larson
Julie Powers  Aubrey Plaza
junger Neil  Johnny Simmons
Stephen Stills  Mark Webber
Knives Chau  Ellen Wong
Scott  Ben Lewis
Comeau  Nelson Franklin
Sandra  Kristina Pesic
Monique  Ingrid Haas




Trailer:
Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt