Donnerstag, 26. April 2018

Ready Player One


Länge: (2 Std. 20 Min.)
Von Steven Spielberg
Mit Tye Sheridan, Olivia Cooke, Ben Mendelsohn mehr
Genres Sci-Fi, Action
Produktionsland USA




Und schon folgt der nächste Spielberg. Nach der Verlegerin ist nun Ernest Cline's Ready Player One an der Reihe.




Im Jahr 2045 spielt sich das Leben vieler Menschen auf der heruntergekommenen Erde zum größten Teil nur noch in der OASIS ab. Das ist eine vom ebenso genialen wie exzentrischen Programmierer und Web-Designer James Halliday (Mark Rylance) erfundene virtuelle Welt, die mehr als die düstere Realität zu bieten hat. Die meiste Zeit seines jungen Lebens verbringt auch der 18-jährige Wade Watts (Tye Sheridan) damit, mit seinem Avatar Parzival in diese Welt einzutauchen und zu versuchen, die Aufgaben zu lösen, die Halliday vor seinem Tod in der OASIS hinterlassen hat. Demjenigen, der als erster alle Herausforderungen meistert, winkt nämlich unermesslicher Reichtum und die Kontrolle über die OASIS. Bislang sind Wade und seine Freunde, darunter Ar3emis (Olivia Cooke) und Aech (Lena Waithe), zwar stets schon an der ersten Aufgabe gescheitert, doch sie geben nicht auf – ebenso wenig wie der skrupellose Konzernchef Nolan Sorrento (Ben Mendelsohn), der sich OASIS unbedingt unter den Nagel reißen will…




Ready Player One wurde von Ernest Cline 2010 geschrieben und ist längst Kult unter den Sci-Fi Freunden und Gamern. Daher ob lag es Steven Spielberg einen großartigen Film daraus zu machen. Wenn überhaupt jemand, dann Spielberg. Fans des Buches sind geteilter Meinung. Gäbe es kein Buch, wäre dies einer der besten Spielbergfilme seit langem. Betrachtet man dabei das Buch, wurde vieles fallengelassen und darauf verzichtet, sodass es eher nur noch im Kern an das Buch erinnert. Als Verfilmung solide und als Film für sich großartig. Und so sollte man Spielberg's Ready Player One betrachten, als große Wunderkiste mit zahlreichen Zitaten, Verweisen und Anspielungen. Sei es in den Popsongs, demoptischen, die Monster oder sogar der Filmscore. Kein geringerer als Alan Silvestri komponierte den Soundtrack und lässt zwischendurch seine alte Filmmusik durchblitzen. Ein regelrechter feuchter Traum für alle Freunde des typischen Popcornkinos. Nur hier passt nahezu alles. Zwar häte die Story noch etwas tiefgründiger ausfallen können, aber das hätte den Unterhaltungswert vielleicht auch geschmählrt. Denn oft ecken Sci-Fi Filme an, weil sie zu kopflastig werden. Spielberg lässt Kindheitserinnerung wahr werden für all diejenigen, welche mit E.T., den Goonies oder Marty McFly aufgewachsen sind. Das 3D ist solide, benötigt man an dieser telle allerdings nicht. Der Film tut sein übriges. Ein Paradebeispiel für Blockbusterkino. In den 80er und 90er Jahren wären die Menschen Schlange gestanden. Hut ab Herr Spielberg.




Cast:

  • Tye Sheridan: Wade Owen Watts / Parzival
  • Olivia Cooke: Samantha Evelyn Cook / Art3mis
  • Mark Rylance: James Donovan Halliday / Anorak
  • Simon Pegg: Ogden Morrow
  • Hannah John-Kamen: F’Nale Zandor
  • Ben Mendelsohn: Nolan Sorrento
  • T.J. Miller: i-R0k
  • Ralph Ineson: Rick
  • Lena Waithe: Aech
  • Letitia Wright: Reb
  • Susan Lynch: Tante Alice
  • Win Morisaki: Daito
  • Philip Zhao: Shoto
  • Neet Mohan: Snacks Jackson
  • Michael Wildman: DI





  • Trailer:
    Ready Player One

    Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer


    Länge: (1 Std. 50 Min.)
    Von Dennis Gansel
    Mit Solomon Gordon, Henning Baum, Annette Frier mehr
    Genres Abenteuer, Komödie, Familie
    Produktionsland Deutschland




    Ein Kinderbuchklassiker endlich für die Leinwand adaptiert. Michael Ende's Jim Knopf in einem sagenhaften Kinofilm.                   




    Irgendwo im weiten Meer liegt die Insel Lummerland, auf der genau vier Menschen wohnen: König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte (Uwe Ochsenknecht) und seine drei Untertanen: Lokomotivführer Lukas (Henning Baum), Ladenbesitzerin Frau Waas (Annette Frier) und Herr Ärmel (Christoph Maria Herbst). Als der Postbote (Volker Zack Michalowski) dann eines Tages ein falsch adressiertes Paket abliefert, ist die kleine Insel um einen Bewohner reicher – um ein kleines Kind namens Jim Knopf. Einige Jahre später ist Jim (jetzt: Solomon Gordon) zu einem aktiven Jungen herangewachsen, der bei Lukas in die Lokomotivführer-Lehre gegangen ist. Doch weil sich König Alfons Sorgen über eine mögliche Überbevölkerung von Lummerland macht und Lukas‘ Lokomotive Emma stilllegen will, brechen Lukas und Jim gemeinsam mit Emma in ein Abenteuer auf, bei dem sie auf Piraten, Drachen und den Kaiser von Mandala treffen…




    Michael Ende war, was seine Bücher sehr kritisch und fand die bisherigen Verfilmungen unterschiedlich gut. Während Momo gutgeheißen wurde, war Ende z.B. von der unendlichen Geschichte ziemlich enttäuscht zumal diese regelrecht ausgeschlachtet wurde. Jim Knopf wurde in den 70ern von der Augsburger Puppenkiste erfolgreich adaptiert und ist bis heute ein Fernsehklassiker mitsamt seiner Titelmelodie. "Die Welle" Regisseur Dennis Gansel wagte sich nun an eine Realverfilmung und beweist ein feines Gespür für Familienunterhaltung. Während heutige Kinderfilme im CGI Gewitter untergehen und nur noch hektisch sind, ist die Jim Knopf Verfilmung in ruhigen fantasievollen Bildern gehalten. Die Story ist dem Buch sehr nahe und die Figuren drücken sich gewählt aus. Gansel verzichtet auf moderne Sprache. Kein Geil, cool oder sonstiges und dass allein ist schon mal ein Fortschritt heutzutage. Der Cast ist grandios. Henning Baum ist die Rolle auf den Leib geschrieben. Solomon Gordon ist eine tolle Neuentdeckung und soll auf jeden fall in der Fortsetzung mitmachen. Hinzu kommen Anette Frier, Uwe Ochsenknecht und Christoph Maria Herbst. Im Score ist liebevoll die Titelmelodie von der Insel mit zwei Bergen eingewebt. Insgesamt ein schöner Familienspaß bei dem auch Michael Ende zufrieden gewesen wäre.




    Cast:
    • Henning Baum: Lukas der Lokomotivführer
    • Solomon Gordon: Jim Knopf
    • Annette Frier: Frau Waas
    • Uwe Ochsenknecht: König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte
    • Christoph Maria Herbst: Herr Ärmel
    • Volker Michalowski: Postbote
    • Milan Peschel: Herr Tur Tur
    • Rick Kavanian: Die Wilde 13
    • Leighanne Esperanzate: Prinzessin Li Si
    • Kao Chenmin: Kaiser von Mandala
    • Eden Gough: Ping Pong
    • Ozzie Yue: Pi Pa Po


    Trailer:
    Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

    Peter Hase


    Länge:(1 Std. 30 Min.)
    Von Will Gluck
    Mit Christoph Maria Herbst, Heike Makatsch, Jessica Schwarz mehr
    Genres Familie, Abenteuer
    Produktionsländer USA, Großbritannien, Australien




    Und noch eine Kinderbuchverfilmung eines Klassikers. Beatrix Potter's Peter Hase ist der Osterhit 2018.




    Der quirlige Hase Peter (Stimme im Original: James Corden / deutsche Stimme: Christoph Maria Herbst) ist ebenso rebellisch wie charmant und hält nicht sonderlich viel davon, Regeln zu befolgen. Entsprechend hat das Langohr meist nur Unfug im Sinn, womit es regelmäßig für gehöriges Chaos sorgt. Besonders davon betroffen ist der Gemüsegarten von Mr. McGregor (Domhnall Gleeson) – im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen für Peter Hase. Das will sich der genervte Zweibeiner natürlich nicht gefallen lassen. Die entbrennende Auseinandersetzung zwischen Mensch und Tier droht aber erst so richtig zu eskalieren, als Peter und McGregor beide um die Gunst der lieben und tierfreundlichen Nachbarin Bea (Rose Byrne) buhlen. Der Kleinkrieg zwischen Hase und Mann wird im pittoresken Lake District geführt – aber die beiden verschlägt es sogar bis nach London…




    Passend zu diesem Osterfest kommt der Kinderbuchklassiker Peter Hase von Beatrix Potter. Ein Kinderbuch, dass bereits 1901 erschien und nun nach mehr als hundert Jahren seine würdige Verfilmung erhält. Ein großer Kinospaß, der niemals zu hektisch gerät, obwohl die Gefahr bei so einem Kinderstoff immer groß ist, dass es der typische amerikanische Kintopp  entsteht, bei dem die CGI Effekte seelenlos wirken könnten. Doch weit gefehlt. Die Tiere sind liebevoll skizziert, die echten Darsteller harmonieren und sind nicht nur Statur. Die Geschichte ist familiengerecht und nicht nur eine dünne Alibistory. Die hübsche leicht naive Rose Byrne verdreht nicht nur den Tieren den Kopf und Domhnall Gleeson beweist Komikertalent. Hinzu bietet der Film für das ältere Publikum jede Menge schwarzen Humor und einen altgewordenen Sam Neil, der kaum unter seinem grauen Bart zu erkennen ist. Peter Hase ist neben Jim Knop einer der unterhaltsamsten Kinderfilme seit langem. Eine schöne Variante, die Kinder mal von den ewigen Trickfilmen wegzubekommen.




    Cast:

  • James Corden: Peter Hase (Stimme)
  • Elizabeth Debicki: Mopsi (Stimme)
  • Daisy Ridley: Wuschelpuschel (Stimme)
  • Margot Robbie: Flopsi Hase (Stimme)
  • Rose Byrne: Bea
  • Domhnall Gleeson: Thomas McGregor
  • Colin Moody: Benjamin (Stimme)
  • Sam Neill: Mr. McGregor
  • Bernado Santos: Posh Shopper
  • Deborah Rock: Tourist
  • Emma Louise Saunder: Pretty Lady
  • Marianne Jean-Baptiste: General Manager




  • Trailer:
    Peter Hase

    Operation: 12 Strong



    Länge:(2 Std. 11 Min.)
    Von Nicolai Fuglsig
    Mit Chris Hemsworth, Michael Shannon, Michael Peña mehr
    Genre Kriegsfilm
    Produktionsland USA



    Erfolgsproduzent Jerry Bruckheimer wagte sich nach langer Zeit wieder mal an ein Kriegsthema und heraus kam  die typische Heldenverehrung.




    Am 11. September 2001 werden die USA von den Terroranschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon erschüttert. Kurz nach den Angriffen entsendet Amerika eine 12-köpfige Eliteeinheit nach Afghanistan. Für die Männer (darunter Michael Shannon, Michael Peña und Trevante Rhodes) unter dem Kommando des noch recht unerfahrenen Captain Mitch Nelson (Chris Hemsworth) ist es eine extrem gefährliche Mission, bei der niemand weiß, ob er jemals wieder nach Hause zurückkehren wird: Die Truppe soll am Hindukusch ein Bündnis mit der Nordallianz schließen, die dieses Gebiet kontrolliert, und gemeinsam mit ihren neuen Verbündeten den Kampf gegen die Taliban und al-Qaida aufnehmen, die als Organisationen hinter den Anschlägen ausgemacht wurden. Doch das wird durch enorme kulturelle Unterschiede, fehlende Ausrüstung und nicht zuletzt die hoffnungslose zahlenmäßige Unterlegenheit massiv erschwert. Werden Nelson und die anderen Soldaten überleben – und wenn ja, dann auch seelisch?




    Nachdem die Verbindung zu Disney etwas eingeschlafen ist aufgrund der zurückgehenden Einnahmen, wagte sich Bruckheimer nach über 16 Jahren wieder mal an ein Kriegsthema. 2001 produzierte er Black Hawk Down. Über einen nahezu gescheiterten Einsatz in Mogadischu. Nun wird wieder einmal das Thema 9/11 verwendet und die Jagd nach der Taliban. Natürlich zeigen sich die Amerikaner abermals von ihrer besten Seite und der Patriotismus kommt nicht zu kurz. Wobei es sich noch in Grenzen hält. Die Darsteller sind gut gewählt. Chris Hemsworth schwingt diesmal nicht den Hammer, weiß aber zu führen. An seiner Seite Michael Shannon, Michael Pena und William Fichtner. Die Darstellung von Gut und Böse sind leider sehr Klischeehaft und wirkt schon manchmal wie ein Werbeblock für die US-Armee. Unterhaltsam und interessant ist der Film schon, nur so gut wie einst Black Hawk Down ist er leider nicht. Da kratzt man zu sehr nur an der Oberfläche. Das zeigen auch die Einspielergebnisse. Zwar floppte der Film nicht, aber die Amerikaner selbst interessiert dieses Thema wohl auch nicht mehr. Dann doch mal wieder ein Vietnamfilm.




    Cast:

  • Chris Hemsworth: Captain Mitch Nelson
  • Michael Shannon: Chief Warrant Officer Hal Spencer
  • Michael Peña: Sgt First Class Sam Diller
  • Navid Negahban: General Dostum
  • Trevante Rhodes: Ben Milo
  • William Fichtner: Colonel Mulholland
  • Geoff Stults: Sean Coffers
  • Thad Luckinbill: Vern Michaels
  • Ben O’Toole: Scott Black
  • Kenny Sheard: Bill Bennett
  • Austin Stowell: Fred Falls
  • Austin Hébert: Pat Essex
  • Jack Kesy: Charles Jones
  • Kenneth Miller: Kevin Jackson
  • Elsa Pataky: Jean Nelson
  • Rob Riggle: Colonel Max Bowers
  • Taylor Sheridan: Brian
  • Fahim Fazli: Khaled
  • Laith Nakli: Commander Ahmed Lal




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    Operation: 12 Strong

    Das Mädchen aus dem Norden


    Länge: (1 Std. 53 Min.)
    Von Amanda Kernell
    Mit Lene Cecilia Sparrok, Hanna Alström, Malin Crépin mehr
    Genre Drama
    Produktionsländer Schweden, Dänemark, Norwegen




    Ein seltenes Thema wird auf der Leinwand offenbart: die Diskriminierung der Lappen in Schweden.




    Die 14-jährige Elle Marja (Lene Cecilia Sparrok) stammt aus dem indigenen Volk der Samen und lebt im Schweden der 1930er Jahre. Ihr größter Traum ist es, später einmal Rentierzüchterin zu werden, doch vorerst besucht sie gemeinsam mit ihrer Schwester ein Internat in Lappland. Weil ihr Volk sich tagtäglich Ausgrenzungen und Vorurteilen ausgesetzt sieht, tut sie alles, um die Anerkennung ihrer Lehrerin zu gewinnen. So hofft sie, ihrem Traum von einem selbstbestimmten Leben näher zu kommen. Doch dann wird an ihrer Schule eine „rassenbiologische“ Untersuchung durchgeführt, was für Elle natürlich hochgradig erniedrigend ist. Darum entscheidet sie sich zu einem radikalen Schritt: Sie lässt ihre Familie hinter sich und zieht in die Stadt Uppsala, um endlich auf eigenen Beinen zu stehen und dort ein neues Leben zu beginnen…




    Bereits 2016 abgedreht, läuft erst 2018 in diese Genreperle in den deutschen Kinos. Die in Schweden lebenden Lappen wurden früher vorgeführt, unterprivilegiert und Diskriminiert. Nicht viel anders als in Deutschland zu dieser Zeit, behandelte man die Lappen als wären sie Bürger dritter Klasse. Regisseurin Amanda Kernell verzichtet auf moralische Platitüden und erhebt nicht den Zeigefinger. Vielmehr zeigt es sich wie die Lappen anders angesehen wurden und zur Show gestellt wurden. Elle Marja ist immer wieder gezwungen ihre Identität zu verleugnen und sich durchzumogeln. Geschickt wird die Gegenwart mit der Vergangenheit verknüpft. Die alte Elle Marja kann zu Beginn des Films ihre Vergangenheit akzeptieren und wird auf der Beerdigung ihrer Schwester schief angesehen, als diese erscheint. am liebsten will sie wieder schnell weg und hält sich in einem Hotel auf, bei dem sie über ihre Vergangenheit nachdenkt. Während man immer wieder mit dem Finger auf die Deutschen zeigt und jeder mit einer noch zu zaghaften Diskriminierung immer gleich ein Nazi ist, fand in anderen Ländern ein ähnliches Verhalten statt, worüber heutzutage kein Wort verloren wird. Ein Stückchen vergessene Geschichte, bei dem sich die Schweden nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben.  




    Cast:

  • Lene Cecilia Sparrok als Elle Marja (jung)
  • Mia Erika Sparrok als Njenna
  • Maj-Doris Rimpi als Christina / Elle Marja (alt)
  • Olle Sarri als Olle
  • Hanna Alström als Lehrerin
  • Julius Fleischanderl als Niklas
  • Malin Crépin als Elisa
  • Andreas Kundler als Gustav




  • Trailer:
    Das Mädchen aus dem Norden