Immer wieder gibt es kleine Schätze auf dem DVD Markt von Filmen die leider nur auf Festivals liefen oder gar nur auf DVd erscheinen. Wie zum Beispiel dieses Werk.
Seit seine Frau sich aus nachträglich betrachtet wohl nicht ganz heiterem Himmel das Leben nahm, hängt der erfolgreiche Psychiater Henry Carter aus Hollywood irgendwie neben der Spur und pfeift sich mehr Drogen rein, als wahrscheinlich gut für ihn ist. Das hat unterschiedliche Folgen für Leute, die auf seinen Rat hören, wie etwa den paranoiden Produzenten, die schöne Schauspielerin oder den aufstrebenden Drehbuchautor. Der Pro-Bono-Fall eines rebellischen Teenagermädchens, das ihn besser analysiert als er sie, gibt schließlich ihm den entscheidenden Impuls.
Gibt es die richtigen Worte um tief empfundenen Schmerz auszudrücken? Der Film sagt ‚nein‘ und das ist wohl auch der Grund dafür, dass nicht ein Wort zu viel verloren wird. Frei nach dem Motto: „Reden bringt doch nichts, es ist alles scheiße und am Ende sind wir sowieso alle tot!“
Durch knappe Dialoge, schräge Szenen und harte Schnitte, bekommt shrink – Nur nicht die Nerven verlieren eine ganz eigene Dynamik: Bedrückend, nachdenklich und irgendwie dennoch lebendig und hoffnungsvoll. Die Personen sind trotz, oder gerade wegen ihrer Neurosen sympathisch. Sei es der Schauspieler der sich nicht ernst genommen fühlt, der Drehbuchautor mit einer Schreibblockade, ein Schauspielerehepaar kurz vor der Scheidung, oder eben der berühmte Psychiater, der selbst einen benötigt. Im Grunde sucht doch jeder nach dem Sinn des Lebens. Dass sich das Ganze mitten in der Traumfabrik Hollywood abspielt ist hierbei kein Zufall. Denn gerade dort, wo alles nach außen hin so perfekt scheint, spielen sich im Hintergrund die größten Dramen ab. Es sind die typischen Klischees der Stars und Sternchen, die in diesem Film aufgegriffen werden; doch die Umsetzung ist überraschend ehrlich und authentisch. Sie zeigt, dass Schicksalsschläge jeden treffen können und es dabei keine Rolle spielt wie reich und berühmt man ist.
Vor allem Kevin Spacey liefert hierbei eine schauspielerische Glanzleistung ab, wie man sie wahrscheinlich das letzte Mal bei American Beauty bewundern durfte. Denn seine Darstellung des depressiven Psychiaters ist geprägt von einer derart traurigen Ironie, dass es dem Zuschauer schwer fällt zu entscheiden, ob er bei shrink weinen oder lachen soll.
Cast
Kevin Spacey as Dr. Henry Carter
Robin Williams (uncredited) as Jack Holden
Saffron Burrows as Kate Amberson
Jack Huston as Shamus
Robert Loggia as Dr. Robert Carter, Henry's father
Pell James as Daisy
Keke Palmer as Jemma
Jesse Plemons as Jesus, Carter's pot dealer
Dallas Roberts as Patrick
Mark Webber as Jeremy[1]
Griffin Dunne
Trailer:
Shrink
Dienstag, 9. März 2010
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