Donnerstag, 20. Februar 2014

American Hustle


  • Genre: Drama
  • Regie: David O. Russell
  • Laufzeit: 138 min.
  • FSK: ab 6 Jahre
  • Verleih: Tobis



David O. Russell versammelt seine Darsteller seiner zwei letzten erfolgreichen Filme um sich herum, um daraus noch einen besseren Film zu drehen. Räuberpistole, die zum Klassiker werden könnte.




In der smarten, verführerischen Sydney hat Trickbetrüger Irving Rosenfeld 1978 die perfekte Partnerin gefunden, bis beide vom überehrgeizigen FBI-Agenten Richie DiMaso aufs Kreuz gelegt werden. Als Gegenleistung für Straffreiheit soll das Duo korrupte Politiker ködern und enttarnen - mithilfe eines getürkten Millionengeschäfts und eines falschen finanzkräftigen Scheichs. Als aber auch die Mafia angelockt und Rosenfelds eifersüchtige Frau zum unkalkulierbaren Risiko wird, droht das riskante Spiel ein gewaltsames Ende zu nehmen.




Vor etlichen Jahren kannte kaum einer David O. Russell. Gerade mal der Film "Three Kings" erzielte einen Achtungserfolg. Sein Nachfolger "I love Huckabees" war wohl vielen zu intellektuell und ging an der Kasse unter. Dann war lange Ruhe um den künstlerischen Filmemacher, bis er 2010 einen hit mit dem Boxfilm "The Fighter" erlangte. 2 Jahre später folgte Silver Linings, der nicht nur ein weltweiter Hit wurde, sondern auch dafür sorgte, dass Bradley Cooper und Jennifer Lawrence den Sprung ins Charakterfach schafften. Und weil sich alle so gut verstanden, plante man gleich einen weiteren Film hinzu kamen Christian Bale und Amy Adams von "The fighter" und schon hatte man das beste Ensemble der Gegenwart. Als Bonus agieren Jeremy Renner, Michael Pena und Robert De Niro mit in dem Gaunerstück. Adams und Lawrence sind sexier denn je und die Männer beweisen Mut zur Hässlichkeit, mit den verbotensten Frisuren und Klamotten. Hier werden die 70er Jahre nicht einfach nachgespielt, sie werden verkörpert. Bale zeigt abermals sein können beim Method Acting und hat sich für die Rolle einen angefressen und trägt Glatze mit Perücke. Alle Schauspieler spielen auf hohem Niveau, ohne sich dabei auf die Füße zutreten oder jemanden die Schau zu stehlen. Mehr will ich an der Stelle nicht verraten. Aufmerksamkeit wird gefordert, sonst blickt man sehr bald nicht mehr durch. Unterlegt ist American Hustle mit einem brillanten Soundtrack, der indem Fall nicht die üblichen 70er Jahre Kamellen spielt, sondern teilweise eher aus seltene Songs besteht. Großes Schauspielerkino mit Sexappeal und falschen Haaren.




Cast:
  • Christian Bale: Irving Rosenfeld
  • Bradley Cooper: Richie DiMaso
  • Amy Adams: Sydney Prosser
  • Jeremy Renner: Carmine Polito
  • Jennifer Lawrence: Rosalyn Rosenfeld
  • Louis C. K.: Stoddard Thorsen
  • Jack Huston: Pete Musane
  • Robert De Niro: Victor Tellegio
  • Elisabeth Röhm: Dolly Polito
  • Michael Peña: Paco Hernandez


Trailer:
American Hustle

Mandela - Der lange Weg zur Freiheit

  • Genre: Drama Biographie
  • Regie: Justin Chadwick
  • Laufzeit: 147 min.
  • FSK: ab 12 Jahre
  • Verleih: Senator



Nahezu Zeitgleich zum Ableben Mandelas läuft nun die interessanteste Biographie über ihn über die Leinwände. Konventionell, aber gut gespielt.




1993 wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, von 1994 bis 1999 war er der erste schwarze Präsident Südafrikas: Nelson Mandela. Nach einer Kindheit im ruralen Hinterland, macht er sich in den 1940er Jahren in Johannesburg als Frauenheld und Rechtsanwalt einen Namen. Seine erste Frau Evelyn verlässt ihn bald, in seiner zweiten, Winnie, findet er eine Weg- und Kampfgefährtin. Nach längerem Zögern schließt sich dem zunächst gewaltlosen African National Congress (ANC) an, bald darauf geht er in den Untergrund und landet schließlich für 27 Jahre hinter Gittern.




Gerade als die Premiere dieser Biographie lief, verstarb Mandela selbst. Ein trauriger Anlass und man könnte jetzt natürlich gleich meinen, dass es hier um Profit geht, aber es war schlicht ein trauriger Zufall. Umso mehr kann man zumindest Idris Elba für seine glaubhafte Darstellung Mandela gratulieren. Er ist bisher, mal ausgenommen von Morgan Freeman, der beste, dem es gelingt nicht nur äußerlich, sondern auch ausdrucksstark, den geistigen Führer der Schwarzen zu spielen. Bille August brachte 2007 bereits einen schönen Film über die Gefängniszeit Mandelas heraus. Wobei die Charaktere teilweise etwas hölzern wirkte. Morgan Freeman, der eine ungeheure Ähnlickeit mit Mandela hat, spielte ihn oscarreif in Clint Eastwoods Werk Invictus, aber auch hier ging es nur um den Zeitraum nach der Abschaffung der Apartheit in Form eines Sportfilms. Nun also eine Biographie, die mit der Geburt anfängt und mit der Präsidentschaft endet. Viele interessante Details, wenn auch hier und da die klischees durchsickern und der ganze Inszenierungsstil recht konventionell wirkt. Es sind die Schauspieler, die dem leicht pathetischen Werk glaubhaftigkeit verleihen. Naomi Harris, die einige auch als die neue Moneypenny im letzten James Bond kennen, spielt ebenso grandios Mandela's Gattin, die sehr bald einen anderen weitaus radikaleren Weg einschlägt. Ganz so brilliant, wie andere Biografien, wie zuletzt Lincoln, ist Mandela nicht geraten, aber um sein Allgemeinwissen neu aufzupeppen, ist der Film allemal gut.




 Cast:

  • Idris Elba: Nelson Mandela
  • Naomie Harris: Winnie Mandela
  • Tony Kgoroge: Walter Sisulu
  • Riaad Moosa: Ahmed Kathrada
  • Fana Mokoena: Govan Mbeki


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MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT

Freitag, 14. Februar 2014

Robocop


  • Genre: Action Science Fiction
  • Regie: José Padilha
  • Laufzeit: 117 min.
  • FSK: ab 12 Jahre
  • Verleih: Studiocanal


US Debüt von Jose Padilha ist das Remake eines 80er Jahreklassikers. Robocop Reboot. Kann das gut gehen ? 





Im Jahr 2028 ist Amerikas Kriegsführung automatisiert, die Einführung von Kampfrobotern im nationalen Polizeieinsatz per Gesetz aber unmöglich gemacht. Das Dilemma, dass die Öffentlichkeit Maschinen misstraut, soll Murphy lösen. Ein Cop, dessen Körper nach einem Anschlag fast völlig zerstört wurde. Dank Hightech-Maschinenteilen bleibt Murphy am Leben, soll als Robocop für Recht und Ordnung sorgen. Das tut er mit großer Effizienz, bis Emotionen seine Programmierung stören und das lukrative Geschäft eines Konzernchefs gefährden.




Die Zweifel waren groß, zum einen ob man die zynische satirische Art von Paul Verhoeven einfängt und ob der Film ähnlich brutal sein würde. Robocop stand über Jahrzehnte auf dem Index und war nur über Österreich ungeschnitten zu bekommen. Trotzdem hatte er bis heute nichts an seiner Faszination verloren und Peter Weller ging damit in die Filmanalen ein. Nun nach mehr als 25 Jahren erscheint ein Remake, dass längst nicht so brutal ist und etwas mehr von der menschlichen Seite von Alex Murphy zeigt. Ein kompletter Griff ins klo ist der Film gottseidank nicht. In Nebenrollen glänzen durchaus Gary Oldman, Samuel L. Jackson und Michael Keaton. Joel Kinnaman schlägt sich wacker. Die Rolle ist etwas anders angelegt und man erfährt als Zuschauer viel mehr von Murphy und seiner Familie. auch bleibt er weitaus menschlicher, als im Original. Dasss hat manchmal zu Folge, dass hier und da Kitsch entsteht. Doch zum Glück nur in kleinen Portionen. Krachen tut es genug, sodass man sich hier trotzdem fragen muss, warum der Film bereits ab 12 ist. Sowas muss ein halbes Kind nicht zu sehen bekommen. Ansonsten ein passables Remake, dass die Welt sicherlich nicht gebraucht hätte.




Cast:

  • Joel Kinnaman: Alex Murphy / RoboCop
  • Michael Keaton: Raymond Sellars
  • Samuel L. Jackson: Pat Novak
  • Gary Oldman: Dr. Dennett Norton
  • Abbie Cornish: Clara Murphy
  • Jay Baruchel: Tom Pope
  • Jackie Earle Haley: Rick Mattox
  • Aimee Garcia: Jae Kim
  • Michael K. Williams: Officer Jack Lewis
  • Jennifer Ehle: Liz Kline
  • Marianne Jean-Baptiste: Karen Dean
  • Douglas Urbanski: Bürgermeister Durant


Trailer:
Robocop

47 Ronin


  • Genre: Action Drama
  • Regie: Carl Rinsch
  • Laufzeit: 118 min.
  • FSK: ab 12 Jahre
  • Verleih: Universal


Keanu Reeves nach Jahren wieder mal in einer Actionrolle auf den Pfaden Akira Kurosawas. Durchwachsenes, aber nicht uninteressantes Martial Arts.




Japan, Anfang des 18. Jahrhunderts. Mithilfe einer Hexe kann der intrigante Provinzfürst Kira seinen Rivalen Asano diskreditieren und in den Tod treiben. In der Folge fallen Asanos Land und Tochter an ihn, werden seine 47 Samurai herrenlos, werden zu Ronin. Ein Jahr später plant deren Anführer Oishi seine Rache, um die Ehre seines toten Herrn, aber auch der Ronin wiederherzustellen. Doch dafür braucht er die Hilfe eines Mannes, der ein Leben lang um die Anerkennung der Samurai kämpfte. Und jetzt wird sie das Halbblut Kai auch bekommen.




Wie wir die Nibelungensage haben, so erzählen sich die Japaner die Geschichte der 47 Ronin und besuchen deren Gräber jedes Jahr. Die Vorlage ist nicht schlecht und die ambitionen gingen bis dahin, dass es nicht nur ein reines Schaulaufen werden sollte. Doch ganz so, hat es am Ende nicht geklappt. 47 Ronin bietet einige Schauwerte und schöne Kostüme. Sehr interessant sind auch die Details, was Tradition angeht. Aber hier liegt auch gkleichzeitig die Schwäche. Denn dadurch zieht sich der Film auch und wird dann von Kampfszenen abgelöst mit Fantasyeinlagen, die leider nicht immer ganz überzeugen. Keanu Reeves Figur bleibt recht wortkarg, was aber sicher auch mit der Natur eines Ronin zutun hat. Der schlechten Kritiken zutrotz muss ich zugeben ist, der Film recht sehenswert. Kein Muss, aber schlecht sieht dann doch anders aus.




Cast:

  • Keanu Reeves: Kai
  • Hiroyuki Sanada: Ōishi Kuranosuke
  • Kō Shibasaki: Asano Mika
  • Tadanobu Asano: Fürst Kira
  • Rinko Kikuchi: Mizuki
  • Jin Akanishi: Ōishi Chikara
  • Min Tanaka: Fürst Asano
  • Cary-Hiroyuki Tagawa: Shogun Tsunayoshi
  • Rick Genest: Savage


Trailer:
47 Ronin

Freitag, 7. Februar 2014

12 Years a Slave



  • Genre: Drama
  • Regie: Steve McQueen
  • Laufzeit: 135 min.
  • FSK: ab 12 Jahre
  • Verleih: Tobis



Ein Film wie ein Peitschenhieb. Photograph Steve McQueen bringt seinen dritten Film ins Kino, der wieder heftig aufs Gemüt schlägt.




Solomon Northup ist 30 Jahre alt und ein angesehener Bürger, als er von zwei Männern, die sich als fahrendes Zirkusvolk ausgeben, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen aus seinem Haus im Staat New York nach Washington gelockt und unter Drogen gesetzt wird. Als er wieder erwacht, befindet sich Northup, bislang ein freier Mann, in der Gewalt von Sklaventreibern, die ihn mit anderen Leidensgenossen in den Süden verschleppen. Eine zwölfjährige Tortur in den Händen weißen Plantagenbesitzer beginnt.




Das Thema Sklaverei ist sicher nicht neu und es soll bitte keiner so tun, als wäre er überrascht. Steve McQueen verzichtet auf klischees und Pathos, wie man es vielleicht sonst gewohnt ist bei Hollywoodfilmen über die Sklaverei. McQueen weiß wo es wieh tut und schafft eine ähnliche eindringlichkeit, wie es zuletzt Steven Spielberg bei Schindlers Liste gelang. Der Zuschauer bekommt das Gefühl den Schmerz selber zu spüren. Trotzdem ist es natürlich auch den brillanten Schauspielern zu verdanken, dass der Film glaubhaft rüberkommt. Chiwetel Ejiofor spielt Solomon so, als würde es um eine seiner Vorfahren gehen. Er ist absolut glaubhaft, als würde man eine Dokumentation über das Schicksal eines Sklaven sich anschauen und keinen Spielfilm. Die Bilder brennen sich in die Netzhaut und empfindet hass für den weißen Mann und Frau, die sich früher alles erlaubten. Stammschauspieler Michael Fassbender spielt abermals großartig unter der Regie McQueens und gibt einen abmbivalenten Sklavenhalter, zum einen eine Sklavin liebt, sie zugleich schändet. Eine unangenehme Rolle, die sicher nicht jeder ausfüllen könnte. Weitere große Namen tauchen eher in kleinen Rollen auf. so sieht man kurz Benedict Cumberbatch, der für Solomon Sympathie empfindet, Paul Dano als Aufseher, Paul Giamatti als fieser Händler und Brad Pitt als Handwerker und rettender Anker. 12 Years a Sklave ist Pflicht und sollte wegwen seiner Thematik gesehen werden und nicht wegen zahlreicher Preise, die natürlich verdient sind. Als Pendant kann man gleich den aktuellen Mandela Film anschauen, der zumindest für das Ende der Apartheid gesorgt hat. Trotzdem wird die Ansichten mancher Menschen sich nie ändern. Filme wie dieser ändern hoffentlich so manchen Menschen. Und wundern sie sich nicht, wenn nach dem Abspann erst einmal Betroffenheit herrscht und niemand was sagt. So eine Reaktion hat schon lange kein Film mehr ausgelöst.




Cast:

  • Chiwetel Ejiofor: Solomon Northup
  • Michael Fassbender: Edwin Epps
  • Benedict Cumberbatch: William Ford
  • Paul Dano: John Tibeats
  • Paul Giamatti: Theophilus Freeman
  • Lupita Nyong’o: Patsey
  • Sarah Paulson: Mary Epps
  • Brad Pitt: Samuel Bass


Trailer:
12 Years a slave

I, Frankenstein


  • Genre: Fantasy Horror
  • Regie: Stuart Beattie
  • Laufzeit: 93 min.
  • FSK: ab 12 Jahre
  • Verleih: Splendid (Sony Pictures)


Die erste richtige Enttäuschung in diesem Jahr befasst sich mit dem Mythos Frankensteins. Aaron Eckhart als zusammengesetzter Unsterblicher.



200 Jahre nachdem er von Dr. Frankenstein aus totem Fleisch erschaffen wurde, lebt Adam in den verborgenen Winkeln einer Stadt. Sein einziger Lebensinhalt ist das Töten von Dämonen, die ihn verfolgen, weil er das Geheimnis ewigen Lebens in sich trägt. Auch deren fliegende Erzfeinde, die Gargoyles, die von den Kathedralen der Welt über die Menschen wachen, versuchen Adam, auf ihre Seite zu ziehen. Doch Frankensteins Geschöpf verweigert sich jeder Vereinnahmung, bis eine schöne Wissenschaftlerin Mitgefühl in ihm weckt.




Und noch eine Comicverfilmung. Aaron Eckhardt verkörpert einen frustiertes Frankensteinmonster, der sich entscheiden muss welchen Weg er geht. Dies ist leider ziemlich langweilig. Ewige Dunkelheit, eine Stadt die nicht zu erkennen ist und karge Mimen sorgen für öde Unterhaltung. Alles schon gesehen und die ewigen Matrixeinlagen wirken ermüdend. Aus der Story hätte man weitaus mehr machen können, aber mit 90 Minuten Spielzeit ist eben nicht viel rauszuholen. Einzig Bill Nighy gibt einen smarten Bösewicht. Doch das reicht nicht aus. Mann muss sich eigentlich fast fragen, warum er in so einem Mist mitspielt. Dabei glänzte er zuletzt in "Alles eine Frage der Zeit" Wahrscheinlich, weil I,Frankenstein von den Underworld-Machern ist und er damals auch mitspielte. Egal wie, der Film ist schlecht und sollte gleich in der Versenkung landen, wo schon Dr. Frankenstein liegt.




Cast:

  • Aaron Eckhart: Adam, Frankensteins Monster
  • Yvonne Strahovski: Terry
  • Miranda Otto: Leonore
  • Bill Nighy: Naberius
  • Jai Courtney: Gideon
  • Aden Young: Dr. Victor Frankenstein
  • Kevin Grevioux: Dekar
  • Socratis Otto: Zuriel
  • Mahesh Jadu: Ophir
  • Caitlin Stasey: Keziah


Trailer:
I, Frankenstein