Ein Film wie ein Peitschenhieb. Photograph Steve McQueen bringt seinen dritten Film ins Kino, der wieder heftig aufs Gemüt schlägt.
Solomon Northup ist 30 Jahre alt und ein angesehener Bürger, als er von zwei Männern, die sich als fahrendes Zirkusvolk ausgeben, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen aus seinem Haus im Staat New York nach Washington gelockt und unter Drogen gesetzt wird. Als er wieder erwacht, befindet sich Northup, bislang ein freier Mann, in der Gewalt von Sklaventreibern, die ihn mit anderen Leidensgenossen in den Süden verschleppen. Eine zwölfjährige Tortur in den Händen weißen Plantagenbesitzer beginnt.
Das Thema Sklaverei ist sicher nicht neu und es soll bitte keiner so tun, als wäre er überrascht. Steve McQueen verzichtet auf klischees und Pathos, wie man es vielleicht sonst gewohnt ist bei Hollywoodfilmen über die Sklaverei. McQueen weiß wo es wieh tut und schafft eine ähnliche eindringlichkeit, wie es zuletzt Steven Spielberg bei Schindlers Liste gelang. Der Zuschauer bekommt das Gefühl den Schmerz selber zu spüren. Trotzdem ist es natürlich auch den brillanten Schauspielern zu verdanken, dass der Film glaubhaft rüberkommt. Chiwetel Ejiofor spielt Solomon so, als würde es um eine seiner Vorfahren gehen. Er ist absolut glaubhaft, als würde man eine Dokumentation über das Schicksal eines Sklaven sich anschauen und keinen Spielfilm. Die Bilder brennen sich in die Netzhaut und empfindet hass für den weißen Mann und Frau, die sich früher alles erlaubten. Stammschauspieler Michael Fassbender spielt abermals großartig unter der Regie McQueens und gibt einen abmbivalenten Sklavenhalter, zum einen eine Sklavin liebt, sie zugleich schändet. Eine unangenehme Rolle, die sicher nicht jeder ausfüllen könnte. Weitere große Namen tauchen eher in kleinen Rollen auf. so sieht man kurz Benedict Cumberbatch, der für Solomon Sympathie empfindet, Paul Dano als Aufseher, Paul Giamatti als fieser Händler und Brad Pitt als Handwerker und rettender Anker. 12 Years a Sklave ist Pflicht und sollte wegwen seiner Thematik gesehen werden und nicht wegen zahlreicher Preise, die natürlich verdient sind. Als Pendant kann man gleich den aktuellen Mandela Film anschauen, der zumindest für das Ende der Apartheid gesorgt hat. Trotzdem wird die Ansichten mancher Menschen sich nie ändern. Filme wie dieser ändern hoffentlich so manchen Menschen. Und wundern sie sich nicht, wenn nach dem Abspann erst einmal Betroffenheit herrscht und niemand was sagt. So eine Reaktion hat schon lange kein Film mehr ausgelöst.
Cast:
- Chiwetel Ejiofor: Solomon Northup
- Michael Fassbender: Edwin Epps
- Benedict Cumberbatch: William Ford
- Paul Dano: John Tibeats
- Paul Giamatti: Theophilus Freeman
- Lupita Nyong’o: Patsey
- Sarah Paulson: Mary Epps
- Brad Pitt: Samuel Bass
Trailer:
12 Years a slave
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