Hacki's Movieworld: Nerve

Länge	(1 Std. 37 Min.)
Regie	Ariel Schulman, Henry Joost
Mit	Emma Roberts, Dave Franco, Emily Meade
Genre	Thriller
Nationalität	USA

In Zeiten von Pokemon Go und Facebook ist nahezu jeder ein offenes Buch. Nerve zeigt wie gefährlich ein Handygame sein kann und dass man vielleicht nicht jeden Trend mitmachen sollte.

Im Internet macht ein neues, illegales Spiel namens „Nerve“ die Runde, bei dem die Teilnehmer riskante Herausforderungen meistern müssen, während die Welt ihnen dabei zuschaut. Nirgendwo scheint es noch ein anderes Gesprächsthema zu geben und auch die schüchterne Vee (Emma Roberts) bekommt davon Wind. Damit sie endlich mal im Mittelpunkt des Geschehens stehen kann, so wie ihre Freundin Sydney (Emily Meade), meldet sie sich als Spielerin an. Ihrer Mutter (Juliette Lewis) passt gar nicht, was die Tochter da vorhat – und wie zur Bestätigung der mütterlichen Sorgen hat Vee gleich zu Beginn von Nerve die Aufgabe, einen fremden Typen zu küssen. Spontan drückt sie Ian (Dave Franco) ihre Lippen auf den Mund. Von da an versuchen die beiden, die immer gefährlicheren Etappen zu meistern und werden dabei zur Internetsensation. Doch als Vee und Ian aus dem Spiel aussteigen wollen, merken sie, dass es dafür längst zu spät ist…

Fast jeder Jugendlicher hat ein Handy und meint überall dabei zu sein und jeden Trend mitzumachen. Nerve zeigt auf spannende Weise wie schnell man im Visier des Cyphernetz geraten kann und wie offen inzwischen jeder ist. Nerve kann man als radikale Form des Pokemon Go sehen. Man muss Aufgaben erfüllen und bekommt dafür Geld. Je riskanter desto mehr Geld erhält der Spieler. Dagegen ist Pokemon Go natürlich nur ein unterhaltsamer Jux, der jetzt schon wieder dabei ist, von der Bildfläche zu verschwinden. Nerve verweist auf sämtliche Risiken im Netz und wie sehr der Einzelne zu einem Glasmännchen verkommen ist. Zahlreiche Daten, ob Google, Amazon etc. werden gesammelt und weitergereicht. Besonders gefährlich wird es, wenn Spiele illegal sind, weil es so den Reiz steigert. Der Thriller Nerv schafft es eine Treffende Botschaft zu vermitteln, ohne gleich den Moralfinger zu erheben. Der Thriller selbst schafft eine ungemütliche Atmosphäre, wirkt aber nie reißerisch. Nebenher wird eine zartbittere Romanze aufgebaut zwischen den Darstellern. Emma Roberts und Dave Franco sind gut gewählt und wirken authentisch. In einer Nebenrolle ist Julliette Lewis zu sehen, die einst in dem selben Alter statt mit einem Handy zu spielen, Vampire killen musste. So ändern sich die Zeiten. Ein spannender Thriller, der zum Nachdenken anregt und trotz nahezu gewaltfreier Szenarien jede Menge Spannung erzeugt mit einem gelungenen Finale.