Länge | (1 Std. 43 Min.) |
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Regie | Alexandra Leclère |
Mit | Karin Viard, Didier Bourdon, Valérie Bonneton |
Genre | Komödie |
Nationalität | Frankreich |
Und wieder sind es die Franzosen, die mit einem ernsten Thema eine erfrischende Komödie drehen konnten.
Christine Dubreuil (Karin Viard) gehört mit ihrer Familie zur Pariser Oberschicht. Das Leben in ihrer 300m²-Wohnung wäre ein wahrgewordener Traum, würde ihr Mann Pierre (Didier Bourdon) nicht so nerven. Der Egozentriker verbringt den Tag damit, eine Hasstirade nach der anderen vom Stapel zu lassen und Christine zu vernachlässigen. Besonders auf „nicht ehrbare Menschen“ hat er es abgesehen, auf Immigranten, Arbeitslose und sogenannte Gutmenschen. Doch das Schicksal sorgt prompt für die Retourkutsche, als Dauerfrost das ganze Land lahmlegt und die Regierung deshalb beschließt, Bürger, die keine oder geringe finanzielle Mittel haben, in Wohnungen einzuquartieren, um sie vor dem Kältetod zu bewahren. Wohnungen, die zu wenig Bewohner haben, werden kurzerhand beschlagnahmt – Wohnungen wie die der Eheleute Dubreuil oder die des benachbarten Paars Bobos (Michel Vuillermoz) und Beatrice Gregory (Valerie Bonneton), das sich nicht entscheiden kann, ob es wirklich helfen will, oder nur so tun…
Im Original heißt der Film Le Grand Partage, was soviel wie die große Kluft bedeutet. Die gesellschaftliche Schere geht immer weiter auseinander und deshalb müssen nun die besser Verdienden ihre wohnlichen Räume mit den Obdachlosen über die Winterzeit teilen. Alexandra Leclere's Komödie greift gekonnt die gesellschaftliche Ängste auf und die Heuchlerei vieler Menschen. Ein jeder ist dafür, dass etwas getan wird, aber bloß nicht bei mir. Sollen andere sich um das Problem kümmern. Eine bitterböse Satire mit ernsten Untertönen und einer entlarvenden Art. Der deutsche Titel ist komplett daneben und man denkt sofort an irgendeinen Klamauk. Karin Viard amüsiert als Christine Dubreuil, die noch nie in ihrem Leben arbeiten musste. Noch besser ist ihr Filmehemann Pierre Dubrieul gespielt von Didier Bourdon. Und spätestens die Szenen mit Valerie Bonneton sind ein Genuss und es bleibt kein Auge trocken. Ob Flüchtlinge oder Obdachlose. Das etwas Geschehen muss zeigen Filme wie dieser oder die Hartmanns. Die Zeiten haben sich geändert.
Cast:
Trailer:
MADAME CHRISTINE UND IHRE UNERWARTETEN GÄSTE
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