Länge (1 Std. 42 Min.)
Ein Hartz 4 Empfänger verschließt sich dem Arbeitssystem und muss in eine Klinik. Charmante Komödie mit Schwächen.
Fussel (Wotan Wilke Möhring) mag seine besten Jahre schon hinter sich haben, aber noch immer ist er vom ganzen Herzen Punk, Frauenheld, Lebenskünstler und Systemverweigerer. Arbeit kommt jedenfalls für ihn nicht in Frage und stattdessen bringt er viel lieber mit seinem jungenhaften Charme diverse Frauen um den Verstand – darunter auch die Sachbearbeiterin vom Arbeitsamt Frau Linde (Victoria Trautmannsdorf). Die duldet zwar seine Faulheit, aber als eine interne Prüfung sie zum Handeln zwingt, sieht sie für Fussel nur eine Lösung: ein Attest zur Arbeitsunfähigkeit aufgrund eines Burnouts. Schnell ist auch eine Therapie in einer Klinik durchgewunken und so findet sich Fussel inmitten echter Ausgebrannter wieder. Mit seiner ganz eigenen Art mischt er den Laden gehörig auf, was besonders Krankenschwester Alexandra (Anke Engelke) auf die Palme bringt. Den anderen Patienten tut er allerdings ziemlich gut, doch je länger er dort verweilt, desto unklarer wird, wer hier eigentlich wen therapiert…
Zum zweiten Mal drehen André Erkau und Wotan Wilke Möhring nach einer Vorlage von Gernot Gricksch zusammen einen Film. Vor 5 Jahren kam die Filmperle "Das Leben ist nichts für Feiglinge" in die Kinos. Ein Film der schwere Themen mit einer angenehmen Leichtigkeit erzählt wurde. Diese Mischung versuchten die zwei nun mit dem Thema Burnout und seine Folgen. Gemischt mit den typischen Schmarotzer von Hartz 4. Doch leider geht das Konzept nicht ganz auf. So manches Klischee bleibt nicht aus. Dafür kann der Film mit guten Darstellern punkten und hübschen Ideen. Zumindest ist der Film besser als sein Ruf bzw. der Zuschauer im ersten Moment denkt, wenn er etwas über den Inhalt hört. Anke Engelke spielt überraschend ernst und trotzdem amüsant. Der Film verzichtet auf Hektik und billige Effekte. Der Film wäre gerne eine deutsche Variante von "Einer flog übers Kuckucksnest". Beinahe hätte das auch geklappt. Ein paar Klischees weniger und etwas mehr Originalität wären dem Film zugute gekommen. Somit ist es "nur" ein Unterhaltungsfilm.
Cast:
Trailer:
Happy Burnout
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