Länge:(1 Std. 59 Min.)
Großartiges Generationendrama mit Starbesetzung, dass allerdings anders ist, als man es im ersten Moment vermutet.
Santa Barbara, Ende der 70er-Jahre: Mutter Dorothea Fields (Annette Bening) lebt an der Westküste von Kaliforniens sonnenverwöhntem Süden. Kopfzerbrechen bereitet der energischen und selbstbewussten Frau Mitte 50 vor allem ihr heranwachsender Sohn Jamie (Lucas Jade Zumann), der indes versucht herauszufinden, was einen wirklichen Mann ausmacht. In ihrer Not wendet sich Dorothea an zwei andere Frauen, die junge Fotografin Abbie (Greta Gerwig) und die 17-jährige beste Freundin ihres Sohnes, Julie (Elle Fanning), die beide mit im Haus wohnen. Gemeinsam starten sie den Versuch, ihm allerlei Ratschläge mit auf den Weg zu geben und zu ergründen, was es heißt, tatsächlich ein Mann in jener Zeit zu sein. Anfangs noch in der Hoffnung, Erkenntnisse zu finden, weiß Jamie schon bald nicht mehr, an welches Weltbild er eigentlich glauben soll...
Mike Mills, der schon mit Beginners ein feinen Ensemblefilm drehte, liefert hier einen Frauenfilm ab, von dem man eine ganz andere Struktur erwartet hätte. Der Titel lässt eher vermuten, dass verschiedene Frauen verschiedener Generationen gezeigt werden bei einer besonderen Leistung. Beispiel einer Marie Curie oder Virginia Woolf. Doch weit gefehlt. es sind auf ihre Weise besondere Frauen, die aber nahezu alle unter einem Dach wohnen mit einem Mann und mit in das Erwachsenwerden des Filmsohnes Jamie eingeschlossen werden. Annette Bening, als die Vorkriegsgeneration, die mit der Hippie Bewegung, der Beatmusik und dem Punk der 70er kaum was anfangen kann. Schon lange sah man Annette Bening nicht mehr so gut wie hier. Eine Paraderolle für die fast 60 Jahre alte Frau. Greta Gerwig ist die Punk Generation, die mit Mitte zwanzig eine Fotografin ist und noch nicht so richtig ihren Weg gefunden hat. Die dritte im Bunde ist Elle Fenning, das junge Mädchen, welches mitten in der Pubertät steckt und ihre ersten sexuellen Erfahrungen hinter sich hat, Gleichzeitig bestimmte Dinge aus Kindertagen nicht loslassen möchte. Auf seiten der Männer ist Billy Crudup als William. William ist ein typischer 68er Hippie, der mit der Punkgeneration nichts anfangen kann und irgendwie mit seiner Kunst, die er ausübt festsitzt. Er versucht dem jungen Jamie mit unter auch zu helfen, was es heißt ein Mann zu sein. In dieser Rolle erinnert Crudup sehr an den Sänger Russell Hammond aus Almost Famous. Nur dass dieser die große Zeit des Rock Pop hinter sich hat und nicht mehr so richtig weiß wohin. Lucas Jade Zumann ist der 15 Jährige Jamie, um den sich alle Generationen ranken. er will für sich erkennen, was einen Mann ausmacht und hat sich schwer in seine Sandkastenfreundin Julie verliebt. Die ihn aber eher so was wie einen Bruder sieht. Eine Situation mit der er nicht richtig klarkommt. Auch diese Rolle wird sehr menschlich und natürlich dargestellt. Eine Überzeichnung der Charaktere findet in keiner Minute statt. Auch die Story ist natürlich und dürfte da dem einen oder anderen evt. langweilig rüberkommen, weil nun nicht jede Minute irgendetwas hektisches passiert. Dafür bietet der Film viel Zeitkolorit und arbeitet mit den Songs jener Zeit. Ob Jahrhundertfrauen nun ein Jahrhundertfilm ist mag jeder für sich entscheiden, aber ein Klasse Ensemblefilm ist der definitiv.
Cast:
Trailer:
Jahrhundertfrauen
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