Hacki's Movieworld: 3 Tage in Quiberon

Länge: (1 Std. 56 Min.)

Von Emily Atef

Mit Marie Bäumer, Birgit Minichmayr, Robert Gwisdek mehr

Genres Drama, Biografie

Produktionsländer Deutschland, Österreich, Frankreich

Marie Bäumer ist Romy Schneider und zeigt eine der größten Schauspielerinnen in ihrer zerstörerischsten Phase.

Im Jahr 1981 ist Romy Schneider (Marie Bäumer) eine der berühmtesten Schauspielerinnen der Welt. Um vor ihrem nächsten Filmprojekt ein wenig zur Ruhe zu kommen, gönnt sie sich mit ihrer besten Freundin Hilde (Birgit Minichmayr) drei Tage Auszeit in dem bretonischen Kurort Quiberon – das ist zumindest der Plan. Denn mit der Ruhe ist es schnell vorbei, als Schneider trotz ihrer schlechten Erfahrungen mit der deutschen Presse einem Interview mit dem Stern zustimmt. Schon bald treffen der Reporter Michael Jürgs (Robert Gwisdek) und der Fotograf Robert Lebeck (Charly Hübner) in Quiberon ein. Zwischen den Vieren entspinnt sich ein nervenaufreibendes Psychoduell, das sich über die kompletten drei Tage hinzieht und für alle Beteiligten eine echte Belastungsprobe ist. Das Interview wird legendär…

Romy Schneider ist und bleibt für viele ewig die Kaiserin Sissi. Was dazu geführt hat, dass sie nur im Ausland, besonders Frankreich nur die Rollen bekam, mit denen sie wirklich etwas anfangen konnte. Viele Punkten führten zu einer Depression. Das Verhältnis zur Übermutter, die ihre Tochter quasi ausgenutzt hat, keinen richtigen Vater und die dummen Deutschen, die Romy immer nur als zaghaftes liebes Mädchenkind sehen wollten, statt als ernstzunehmende Charakterschauspielerin. In ihrer schlimmsten depressiven Phase, als Schneider vor der Pleite stand, trotz gradniose Filme, traf sie sich mit 2 Sternreportern in Quiberon. Das Interview entpuppte sich zunehmend als Seelenstriptese. Und so wie ihre französischen Filme ist auch diese Produktion aufgebaut. In dunklen schwazweiß Bildern wird der fIlm festgehalten und Marie Bäumer spielt nicht nur Romy Schneider. Sie ist Romy Schneider in jeder Bewegung und Geste. Der Zuschauer kann ab und an nur mit dem Kopf schütteln. Und zunehmend sollte man sich fast überlegen, ob man immer noch so gerne die Sissi Filme sehen möchte. Das Interview fand 1981 statt. Noch in dem selben Jahr star ihr Sohn, was dann später in den Tod 1982 führte. Mit diesem Film versteht man zunehemnd mehr das Leben von Romy Schneider und weiß ihre Leiatung in Europa zu schätzen. Sissi wir damit ein für allemal auf das Abstellgleis gestellt. Filme wie Das wilde Schaf, das Verhör oder Nachtblende gehen in die Geschichte ein. Und 60er Jahre Perlen wie Spion zwischen den Fronten oder der Schwimmingpool sind längst Kult.