Donnerstag, 29. Dezember 2011

The Ides of March - Tage des Verrats

USA 2011
Laufzeit: 101 Min.
FSK: ab 12 Jahre
Regie: George Clooney




Weg von der Popcornunterhaltung und richten wir zum Jahreswechsel den Blick auf die Machenschaften der Politik. George Clooney liefert seine 4. Regiearbeit ab und bietet eine Politthriller ganz im Stil der 70er an.



Stephen Myers, Berater der demokratischen Präsidentschaftshoffnung Morris, gilt in jungen Jahren schon als politisches Wunderkind, der für jedes Problem einen genialen Dreh kennt und sich für keinen schmutzigen Trick zu schade ist. Zunehmend hält Myers sich für unfehlbar. Er trifft sich mit dem Wahlkampfchef des anderen Lagers und lässt sich auf sexuelle Eskapaden ein. Er ahnt nicht, dass hinter seinem Rücken längst intrigiert und an seinem Untergang gearbeitet wird.




Der Dialog, Zeuge einer Verschwörung oder die Unbestechlichen. All das sind Synonyme des Politthrillers, wie man sie zu hauf besonders in den 70ern gedreht hatte. Aufgrund von Watergate und ähnlichem. Später kam das etwas abhanden, aber in den letzten Jahren ist der Politthriller zurückgekehrt. Siehe State of play mit Russell Crowe und Ben Affleck. Diesmal spielt sich das ganze direkt an der Front ab. Die Zeitungsleute stehen nur im Hintergrund und bringen das was man ihnen liefert. diesmal stehen die Berater im Fokus mit denen alles steht und fällt. Abfindungen und Jobs die Millionen bringen. Alles wovon der "glutgläubige" Wähler nur träumen kann. Ryan Gosling brilliert als jener Idealist, der seine Prinzipien in den Abfalleimer wirft, nachdem man ihn übel mitgespielt hat. George Clooney setzt sich perfekt in Szene als charismatischer politiker, den man alles abkaufen würde und im Hintergrund weben gekonnt Paul Giamatti und Philipp Seymour Hoffmann ein Spinnennetz aus Lügen und intrigen. Opfer der Begierde ist Evan Rachel Wood für die wahrscheinlich jeder seine moralischen Werte vergißt. Jeffrey Wright, Felix Leiter bei James Bond, ist der schmierige Politiker, der sich für den entscheidet wer am Meisten bietet. Keine Effekthascherei und unötige Actionszenarien. Die reine Politik - kahl und nackt. Ein Geheimtipp nicht nur für "Die Zeit" Leser.



Cast:
Ryan Gosling als Stephen Myers
George Clooney als Mike Morris
Evan Rachel Wood als Molly Stearns
Marisa Tomei als Ida Horowicz
Philip Seymour Hoffman als Paul Zara
Paul Giamatti als Tom Duffy
Jeffrey Wright als Senator Thompson
Max Minghella als Ben Harper



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Ides of March

Sherlock Holmes - Spiel im Schatten

USA 2011
Laufzeit: 128 Min.
FSK: ab 12 Jahre
Regie: Guy Ritchie




Und noch ein Filmheld, der nach einem erfolgreichen Upgrade in die zweite Runde geht: Sherlock Holmes



Im Jahre 1891 erschüttern Bombenanschläge Europa, mächtige Industrielle verlieren dabei ihr Leben. Die Zeitungen vermuten einen Kampf zwischen Anarchisten und Nationalisten. Doch Sherlock Holmes weiß es besser: Sein Intimfeind, der teuflische Professor Moriarty, hat seine Hände im Spiel. Mit seinem treuen Gefährten Dr. Watson und einer Wahrsagerin namens Sim nimmt der Meisterdetektiv die Verfolgung des Erzschurken auf. Der Auftakt zu einer atemlosen Hatz quer durch Europa, bei der der Superverbrecher seinen Verfolgern stets einen Schritt voraus ist.




Inzwischen kann Robert Downey jr. auf zwei erfolgreiche Serien zurückblicken und alles schlimme in seinem Leben komplett die Toilette herunterspülen. Mit seinem zweiten Auftritt als Meisterdetektiv brilliert er abermals und ist sogar noch besser. Jude Law passte schon im zweiten Teil wie die Faust aufs Auge und amüsiert abermals als Dr. Watson. Das zweite Leinwandabenteuer der zwei führt von England, über Deutschland direkt in die Schweiz, wo es zu legendären Showdown kommt. diesmal hat Guy Ritchie auf auf irgendwelche gruselmätzchen verzichtet und dadurch ist der Streifen um einiges besser. Jared Harris gibt einen fiesen Dr. Moriarty, der Holmes Erzfeind ist. Schräge Ideen und eine geheimnisvolle  Noomi Rapace peppen den Film auf. Leider muss ein anderes bekanntes Gesicht etwas zu früh gehen, aber mehr wird nicht verraten. Untermalt wird der Film von Hans Zimmer's kongenialer Filmmusik, die ebenfalls angeapsst und verbessert wurde. Ein rundum brillantes Stück Popcornkino für die Feiertage. Für downey jr. dürfte eine weitere Ocarnominierung eignetlich nichts im Wege stehen. Und sehr bald ist er wieder als Iron Man unterwegs zusammen mit Hulk und Thor.





Cast:
Robert Downey Jr. als Sherlock Holmes
Jude Law als Dr. John Watson
Eddie Marsan als Inspector Lestrade
Kelly Reilly als Mary Morstan
Noomi Rapace als Sim
Jared Harris als Professor Moriarty
Stephen Fry als Mycroft Holmes
Rachel McAdams als Irene Adler
Geraldine James als Mrs. Hudson
Gabrielle Scharnitzky als Ilse von Hoffmannstahl



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Sherlock Homes - Spiel im Schatten

Mission:Impossible - Phantom Protokoll

USA 2011
Laufzeit: 133 Min.
FSK: ab 12 Jahre
Regie: Brad Bird




Diese Nachricht zerstört sich in 5 Sekunden von selbst - ein legendärer Satz, der jetzt bereits zum 4. Mal auf die Leinwand geschafft hat. Die recht erfolreiche Agentenreihe um Tom Cruise als Ethan Hunt geht in die vierte Runde.




Bei einem Einsatz des IMF im Kreml kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall: IMF-Anführer Ethan Hunt wird Zeuge eines verheerenden Bombenattentats, das der IMF in die Schuhe geschoben wird. Die Regierung verleugnet die Elite-Abteilung und initiiert das Phantom-Protokoll, ihr einziger Kontakt zur Kommandostruktur wird ermordet. Mit seinen Leuten geht Ethan in den Untergrund, um auf eigene Faust den Drahtzieher zu stellen. Die Spur führt nach Dubai, wo sie dem undurchschaubaren Hendricks auf die Schliche kommen.




Wer hätte das gedacht - das vierte Agentenspektakel der Mission:impossbiel Reihe stellt sich als der beste Teil der Reihe heraus. Teil eins bot hohen Schauwert und Szenen, die inzwischen zu klassikern geworden sind, war aber zu konstruiert, Teil zwei zu Actionlastig und Teil Drei erreichte zwar den Geist der Serie, aber der Bösewicht war nur Mittelmaß und das menschliche passte nicht ganz zum Rest des Films. Das ist auch im neuen Streifen das einzige Problem. Wenn neben allen hübschen Unfug, dann plötzlich ernste Szenen kommen, wikt das manchmal unfreiwillig komisch. Nicht immer und ein nötiger Ernst ist auch nicht flasch, aber hier und da ist davon etwas zuviel. Besser gelang diese Mischung den Bondmachern mit den letzten zwei James Bondfilmen, dafür wichen diese von den traditionellen Zuaten ab, was viele Bondfans verstörte. Z.B. das fehlen der Gimmmicks von Erfinder Q. Mission:Impossible biete dafür Gimmicks am laufenden Band mit tollen Ideen. Und Simon Pegg weiß als Technikfreak zu unterhalten. Tom Cruise, man mag von ihm halten, was man will, bietet abermals tolle Unterhaltung, exotische Kulissen und konnte etliche Schauspieler um sich scharren, die ebenfalls nicht nur Statisten in einem Actionspektakel sind. Trotz aller Action kommt der Geist der Serie "Kobra übernehmen sie" nicht zu kurz und das Thema von Lalo Schifren surrt um fast jeder Ecke. Unterstützt wird er von dem lustigen Simon Pegg, dem Newcomer Jeremy Renner & der sexy Paula Patton. Bösewicht ist Michael Nyqvist, dessen nordische Ausstrahlung was furchteinflößendes hat. Bei diesem Agentenstreifen wackelt der Weihnachtsbaum. Ein Feuerwerk für den Jahreswechsel. Und schauen sie auf die Uhr - denn in 5 Sekunden zerstört sich dieser Text von selbst.



Cast:
Tom Cruise als Ethan Hunt
Paula Patton als Jane Carter
Simon Pegg als Benji Dunn
Jeremy Renner als Brandt
Michael Nyqvist als Kurt Hendricks
Vladimir Mashkov als Sidorov
Samuli Edelmann als Wistrom
Ivan Shvedoff als Leonid Lisenker
Anil Kapoor als Brij Nath
Léa Seydoux als Sabine Moreau
Josh Holloway als Trevor Hanaway
Miraj Grbic als Bogdan
Ving Rhames als Luther Stickell
Tom Wilkinson als IMF Sekretär



Trailer:
M:I - Phantom Protokoll

Der gestiefelte Kater

USA 2011
Laufzeit: 91 Min.
FSK: o.A. (ohne Altersbeschränkung)
Regie: Chris Miller




Spin offs einer erfolgreichen Reihe oder eines Films sind oft immer eine gefählriche Angelegenheit und enden oft als Flops. Doch bei diesem Streifen bekommt man keine Katerstimmung sondern schnurrt genüßlich mit.




Lange vor seiner Begegnung mit Shrek führte der gestiefelte Kater in Mexiko das Leben eines Draufgängers, Liebhabers und Diebes. Magische Bohnen, die über eine Ranke ins Reich der Wolken zu großem Reichtum führen sollen, locken ihn in ein Abenteuer, das ihn mit alten Wunden und einem neuen Heilmittel konfrontiert. Die reizende Kitty Samtpfote, eine mutige, magnetisch anziehende Mieze, lässt den Kater sogar seine Ressentiments gegenüber Ex-Kumpel Humpty Dumpty vergessen, der eigene finstere Pläne mit den Bohnen verfolgt.




Benno Führmann weiß ebenso seine Stimme einzusetzen, wie Antonio Banderas und steht dem Original in nichts nach. Aber im Original parodiert Banderas mit dieser Rolle auf lustige Art und Weise seine Rolla in Dsperado oder als Zorro. Gerade letzteres wird genußvoll zitiert und sorgt für Lachtränen. Salma Hayek, die auch schon in Desperado zu sehen war, hat auch in der Stimme mexikanisches Feuer. Die eigensinnigste Figur in diesem Jahr dürfte Humpty Alxander Dumpty sein. Lustig wie auch nicht durchschaubar. Obwohl so ein Charakter schnell nerven könnte, kann man sich dem Kerl nicht entziehen. Der gestiefelte Kater hat mit der Grimmfigur nur wenig gemein. Stattdessen ist er der perfekte Zorro. Im Hintergrund Henry Jackman's Filmscore, der genußvoll James horner zitiert und auch die Kulisse entspricht vielmehr einem Mantel und Degenfilm als an ein Märchen. Ich glaube kaum, dass der Grimmische Kater sprüche wie" Bin ich so heiß oder seid ihr dass" und dabei zahlreiche Frauen- äh Katzenherzen brechen würde. Ein witziger Spass für die ganze Familie.  




Cast:
Antonio Banderas als der gestiefelte Kater
Salma Hayek als Kitty Samtpfote
Zach Galifianakis als Humpty Alexander Dumpty
Billy Bob Thornton als Jack
Amy Sedaris als Jill
Constance Marie als Imelda
Guillermo Del Toro
Rich Dietl als Kopfgeldjäger




Trailer:
Der gestiefelte Kater

The Help

USA 2011
Laufzeit: 146 Min.
FSK: o.A. (ohne Altersbeschränkung)
Regie: Tate Taylor




Und wenn wir schon bei den Büchern sind, so wenden wir uns an die nächste Romanverfilmung. diesmal eine Bestellerverfilmung, die zu dieser Jahreszeit bestens reinpasst.



1962 kehrt die junge Skeeter von ihrem Collegestudium zurück in ihre Südstaaten-Heimatstadt. Ihre alten Freundinnen haben viel Freizeit. Denn ihre Babys und Haushalte werden von farbigen Hausangestellten versorgt. Als eine von ihnen ein Gesetz einbringen will, dass Schwarze separate Toiletten benutzen sollen, ist Skeeter dermaßen schockiert, dass sie beschließt, die Hausmädchen in ihrer Umgebung zu interviewen, um ihre Seite zu dokumentieren. Zunächst fällt es ihr schwer, das Eis zu brechen, doch letztlich erhält sie die volle Unterstützung von Aibileen und Minny.




Das Thema Rassismus ist leider bis heute ein Thema in den USA. Inzwischen hat sich einiges getan und der absolute Höhepunkt ist Barrack Obama. Der erste farbige Präsident der Vereinigten Staaten. Daran konnte in den 60er noch keiner denken und umso mehr ist das Thema beeindruckend, worum es in "The Help" geht. Man muss allerdings unterscheiden. Ein Autorenfilm in den USA ist nicht gleich ein Autorenfilm in Europa. So lassen sich manche Klischees sicher nicht immer ganz umschiffen und typische Hollywoodelemente gehören einfach dazu. Trotzdem wissen alle beteiligten zu überzeugen und spielen fast so, als hätten sie diese Zeit direkt miterlebt. Was bei dem einen oder anderen sogar stimmen mag. Zumindest ihre Vorfahren. Man kann nur mit dem Kopf schütteln, was vor nicht mal alzu langer Zeit sich in den USA teilweise abgespielt hatte und wie absurd das war. Sie können darauf wetten, dass es Gebiete in den USA gibt, wo die das auch heute noch so machen würden und mit den Farbigen am liebsten so umgehen täten. Emma Stone zeigt sich von ihrer ernsten Seite. sicherlich mit satischen Seitenhieben, aber das Komödienimage bleibt nicht haften. In den USA über wochen auf Nr. 1 in den Kinocharts, konnte der Film im restlichen Raum der Welt leider nicht so gut abschneiden. Wahrscheinlich weil wir mit anderen Problemen behaftet sind. Doch spätestens wenn die Oscars und Globes vergeben werden, dürfte The Help auch hier bekannter sein.




Cast:
Emma Stone als Eugenia 'Skeeter' Phelan
Viola Davis als Aibileen Clark
Bryce Dallas Howard als Hilly Holbrook
Octavia Spencer als Minny Jackson
Jessica Chastain als Celia Foote
Ahna O'Reilly als Elizabeth Leefolt
Allison Janney als Charlotte Phelan
Sissy Spacek als Missus Walters
Chris Lowell als Stuart Whitworth
Mike Vogel als Johnny Foote
Aunjanue Ellis als Yule Mae Davis
Cicely Tyson als Constantine Jefferson
Anna Camp als Jolene French
Mary Steenburgen als Elaine Stein



Trailer:
The Help