Freitag, 17. Februar 2012

Hugo Cabret

USA 2011
Laufzeit: 126 Min.
FSK: ab 6 Jahre
Regie: Martin Scorsese




Neben The Artist ist dies der zweite Film, der groß ins Rennen, um den Oscar geht und wie sein stummer, schwarweiß Konkurrent, verbeugt sich der Streifen vor den Urvätern des Films. Inszeniert als 3-D spektakel von keinem geringeren als Filmkenner und Meisterregisseur Martin Scorsese.




Anfang der Dreißigerjahre hilft Hugo seinem trunksüchtigen Onkel als Gehilfe dabei, sämtliche Uhren des Pariser Bahnhofs zu warten. Er lebt quasi auf sich allein gestellt in dem labyrinthartigen Gebäude und hält sich mit kleineren Diebereien über Wasser. Dort lernt er auch den schwermütigen Ladenbesitzer Georges Méliès und dessen Patenkind Isabelle kennen. Deren Halskette mit einem herzförmigen Schlüssel kann den antiken Roboter seines verstorbenen Vaters zum Laufen bringen. Und auch Méliès scheint ein Geheimnis mit sich herumzutragen.




Endlich wieder ein 3-D spektael, wo einem der mund offen stehen bleibt und wo die Technik zu tragen kommt. Nach zahlreichen, teilweisen unötigen 3-D konvertierungen, wie im Moment der X-te Star Wars Aufguss, kann Scorseses Werk in allen Belangen überzeugen. Der Zuschauer ist mitten drin im Paris der frühen 30er Jahre und wird mit in einem der schönsten Träumer Hollywoods mitgenommen. die Vorlage ist ein Kinderroman von Brian Selznick. Für die Rolle des Hugo Cabret fand kinoträumer Martin Scorsese in den Nachwuchsschauspieler Asa Butterfield die ideale Besetzung. Er verkörpert einen Jungen, der gekonnt zwischen werdenden Erwachsenen und kindsein hin und her pendelt und dabei den Traum seines Vaters zu Ende führt. Nach Shutter Island spielt abermals Ben Kingsley mit und liefert abermals eine grandiose Vorstellung ab, was bei ihm kaum verwunderlich ist. Wer mehr und mehr überrascht, ist Sacha Baron Cohen. Jeder kennt ihn als Borat und derben Klamaukaffen, aber zunehemnd überzeugt er als ernstzunehmender Komödiant mit ernsten Untertönen. Wie auch hier. Was die Nebenrollen angeht, läßt sich der Regisseur nicht lumpen. Von Jude Law, über emily mortime zu Urgestein Christopher Lee, ist alles vorhanden. Respekt kann man da nur sagen. Man merkt den Leuten an, dass der erste Weltkrieg noch in den Köpfen steckt und so schnell nicht in Vergessenheit gerät. Hinzu kommt der Übergang von Stummfilm zum Tonfilm, wobei viele Filmemacher aufhören mussten oder in Vergessenheit gerieten. Martin Scorsese ist selbst in einer Foundation, die sich um die Restaurierung alter Filme kümmert und dieser Leidenschaft, setzt er nun ein Denkmal. Hugo Cabret hat das Zeug zum Klassiker mit und ohne 3-D Effekte. Wobei diese, das ganze unterstreichen. Wenn Ben Kingsley zum Publikum am Ende spricht, dann sitzt er direkt neben einen. Er spricht zu jedem einzelnen und zum Glück hat man eine 3-D Brille auf, denn dieser Traum sorgt für feuchte Augen. Martin Scorsese ist und bleibt einer der Besten seines Fachs. Danke.




Cast:
Sir Ben Kingsley als Georges Méliès
Sacha Baron Cohen als Stationsvorsteher
Asa Butterfield als Hugo Cabret
Chloë Grace Moretz als Isabelle
Ray Winstone als Onkel Claude
Emily Mortimer als Lisette
Helen McCrory als Mama Jeanne
Christopher Lee als Monsieur Labisse
Michael Stuhlbarg als René Tabard
Frances de la Tour als Madame Emilie
Richard Griffiths als Monsieur Frick
Jude Law als Hugos Vater


Trailer:
Hugo Cabret

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