Dienstag, 5. März 2013

Hannah Arendt


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  • Genre: Drama Biographie
  • Regie: Margarethe von Trotta
  • Laufzeit: 113 min.
  • FSK: ab 6 Jahre
  • Verleih: NFP (Filmwelt)



Margarethe von Trotta inszenierte ein spannendes Portrait über eine interessante Frau, die die Nachkreigszeit mitgeprägt hat.




Nachdem Adolf Eichmann, eine der Schlüsselfiguren des vom NS-Regime verantworteten Holocaust, in Argentinien von Agenten des Mossad aufgespürt und gekidnappt wird, reist Hannah Arendt 1961 zu dessen Prozess nach Jerusalem. Sie soll für das Magazin The New Yorker über die Verhandlung berichten. Daraus entsteht in der Folge ihr umstrittenes Buch "Eichmann in Jerusalem", in dem sie ihre These von der "Banalität des Bösen" formuliert. Große Teile der jüdischen Welt sind empört - und auch einige ihrer langjährigen Freunde wenden sich gegen sie.




Filme von Trotta fallen oft immer etwas steril und trocken aus. Nahezu Lehrbuchhaft, sodass die Filme sich zuoft auch als Schulmaterial eignen würde, von dem man Abends im Kino eigentlich nichts wissen möchte. Und das dritte Reich ist nun wirklich ein alter Hut, mit dem man irgendwann endlich abschließen sollte. Zumindest auf der Leinwand. Doch Hanna Arendt handelt von der Zeit danach, als man auf der Jagd nach zahlreichen Nazis war, die sich im Ausland abgesetzt hatten. Wie auch Eichmann. Das Portrait zeigt eine Philosophin, die der Welt beweisen wollte, dass es Menschen gab und gibt, die aus lauter dummer Gehorsamkeit Befehle ausführen. Sie wollte nicht einfach nur "Rache" sondern Arendt warf auch einen Blick hinter den Spiegel. Ohne jetzt einen heutigen Beamten mit dem eines Beamten aus dem Dritten Reich zu vergleichen, aber dumme Gehorsamkeit gibt es Zuhauf. Statt selbst mal darüber nachzudenken, ob dass nun einen Sinn ergibt oder nicht, wird einfach die Arbeit erledigt. Egal mit was für Konsequenzen. Das wollte auch Hannah Arendt der Welt vorführen. nur die war zu dem Zeitpunkt, noch nicht soweit. Barbara Sukowa gibt eine Glanzleistung ab sowie alle anderen in dem Film. Sei es Julia Jentsch, Ulrich Noethen (endlich mal wieder in einem Erwachsenfilm zu sehen) oder auch Axel Milberg. Geschliffene Dialoge und nachdenkliche Szenen bestimmen den Film ohne zu sehr das ewige alte Lied vom Dritten Reich zu singen, was keiner mehr hören kann.




Cast:

  • Barbara Sukowa: Hannah Arendt
  • Axel Milberg: Heinrich Blücher
  • Janet McTeer: Mary McCarthy
  • Julia Jentsch: Lotte Köhler
  • Ulrich Noethen: Hans Jonas
  • Michael Degen: Kurt Blumenfeld
  • Nicholas Woodeson: William Shawn
  • Victoria Trauttmansdorff: Charlotte Beradt
  • Klaus Pohl: Martin Heidegger
  • Friederike Becht: junge Hannah Arendt
  • Harvey Friedman: Thomas Miller
  • Megan Gay: Frances Wells


Trailer:
Hannah Arendt

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