- Genre: Drama
- Regie: Bille August
- Laufzeit: 111 min.
- FSK: ab 12 Jahre
- Verleih: Concorde
Billy August meldet sich zurück nach mehr als 5 Jahren
zurück und liefert großes europäisches Kino. Er verfilmte den Besteller „Nachtzug
nach Lissabon“ von Pascal Mercier.
Raimund Gregorius, seit 30 Jahren in Bern Lateinlehrer an
derselben Schule, rettet eine junge Frau vor dem Sprung von der Brücke in den
Fluss. Als sie verschwindet, findet er in ihrer Jacke das Buch eines
unbekannten Autors und ein Zugticket. Er wirft seinen Job hin und fährt spontan
nach Lissabon. Bei der abenteuerlichen Suche nach dem Poeten und Mediziner
taucht er ein in dessen Vergangenheit unter der Salazar-Diktatur, in Widerstandsbewegung
und Abgründe der Leidenschaft. Auf verschlungenen Umwegen findet er zu sich
selbst.
Pascal
Mercier’s Roman aus dem Jahre 2004 verkaufte sich in Deutschland über 2 Millionen
Mal und wurde in 32 Sprachen übersetzt. Es war also nur eine Frage der Zeit,
wann dieses Buch auch den Weg auf die Leinwand finden würde. Allerdings ist
„Nachtzug nach Lissabon“ ein ausschweifender Roman, der sich viel Zeit lässt
und dem Leser lange im Unklaren lässt, wonach Gregorius wirklich sucht. Für den
großen europäischen Film war und ist Billy August der richtige Mann. Ob Isabel Allendes
Geisterhaus, „Fräulein Smilla’s Gespür für Schnee“ von Peter Hoeg, „Les miserables“(was
gerade als gewöhnungsbedürftiges musical im Kino läuft) oder auch die Memoiren
von James Gregory, dem Gefängniswärter Nelson Mandelas. Literaturverfilmungen
sind Augusts Spezialgebiet und brachten den europäischen Film sogar nach
Hollywood. mit „Nachtzug nach Lissabon“ ist August eine weitere grandiose Literaturverfilmung
geglückt, da er dem Film eine schlüssigere Note gab und auch eine Zahl von namhaften
Schauspielern für sein Projekt finden konnte. Mit Jeremy Irons arbeitete Billy
August bereits vor 20 Jahren am „Geisterhaus“ zusammen. Damals spielte er eine
aufbrausende Rolle, nun ist er der schüchterne Lateinlehrer, der sich selbst
findet. An seiner Seite agieren ebenso eindrucksvoll Martina Gedeck, Bruno
Ganz, August Diehl, Jack Houston, Christopher Lee, Charlotte Rampling und Lena
Olin. Also wie von einem Billy August Film gewohnt, greift er in die vollen und
präsentiert gleich eine ganze Schar von großartigen Schauspielern. Der Film
bietet nicht nur für Kenner des Romans spannende Unterhaltung, sondern ist so
gedreht, dass auch jeder andere gut mitkommt und gebannt auf die Leinwand
starrt. Gekonnt hüpft der Film zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und
her. Aus zahlreichen losen Episoden ergibt sich nach und nach ein Ganzes. Alles
in ruhigen Bildern, die nie nach Postkartenkitsch wirken und einem anmutigen
Soundtrack von Annette Focks. Es ist geradezu angenehm wie gelassen Kino sein
kann. Keine hektische aufregende Videoclipästhetik und ein kompletter Verzicht
auf reißerische Szenen. Billy August beweist uns das Gegenteil und schenkt uns
eine fabelhafte Literaturverfilmung zum Frühlingsanfang.
Cast:
- Jeremy Irons als Raimund Gregorius
- Mélanie Laurent als junge Estefania
- Jack Huston als Amadeu
- Martina Gedeck als Mariana
- Bruno Ganz als Jorge O'Kelly
- Lena Olin als Estefania
- Christopher Lee als Vater Bartolomeu
- Charlotte Rampling als Adriana de Prado
- Tom Courtenay als Joao Eca
- August Diehl als junger Jorge O'Kelly
- Beatriz Batarda als junge Adriana
- Burghart Klaußner als Richter Prado
- Filipe Vargas als junger Vater Bartolomeu
- Adriano Luz als Mendez
Trailer:
Nachtzug nach Lissabon
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