- Genre: Drama
- Regie: Sacha Gervasi
- Laufzeit: 98 min.
- FSK: ab 12 Jahre
- Verleih: Fox
Eigentlich ist es fast schon überfällig, dass Hollywood ein Film über den "Master of Suspense" Alfred Hitchcock dreht. Denn wer war dieser Mann und wie lebte es sich mit so einem Mann, der wahre Thrillerfantasien allerart auf die Leinwand zauberte. Anthony Hopkins schlüpft in die Rolle eines der größten Regisseure aller Zeiten.
Nach "Der unsichtbare Dritte" will sich Alfred Hitchcock künstlerisch erneuern. Doch sein neues Projekt muss er selbst finanzieren und dafür alles riskieren, weil jedes Studio "Psycho", seinem Film über einen von der toten Mutter dominierten Killer, die Unterstützung verweigert. So stürzt sich der Regisseur auf seine größte Herausforderung, belastet mit seiner Egomanie und Obsession für seinen Star Janet Leigh seine Beziehung zu Alma Reville, die ihm stets treue Ehefrau und unverzichtbare Mitarbeiterin war.
Ein Mensch wie Hitchcock dürfte nicht leicht sein und mit ihm zusammenzuleben erst recht nicht. Von daher ist es nahezu verständlich, sich nur auf ein Teil in seinem Leben zu konzentrieren, statt eine klassische Biografie zu drehen, die mit der Geburt anfängt und mit dem Tod aufhört. Die Idee den Psychodreh als Angelpunkt für eine Schaffens- und Ehekrise zu nehmen ist sehr clever. Allerdings merkt man auch, dass es nicht einfach ist Hitchcock darzustellen. Anthony Hopkins spielt superb. Keine Frage. Doch so manchmal wird nur an der Oberfläche gekratzt, wenn es um die tiefsten Sehnsüchte geht. Gerade im Bezug auf junge Blondinen. Helen Mirren spielt kongenial seine Frau und Drehbuchautorin Alma Reville. In einigen Szenen stiehlt sie fast Hopkins schon die Show. Die Dreharbeiten zu Psycho sind interessant und auch prominent besetzt mit Scarlett Johansson als Janet Leigh und Jessica Biel als Vera Miles. Allerdings verkommen die Drehszenen leicht zu einer Nummernrevue, die nur was für Filmfans sind, die auch wirklich den Filmklassiker gesehen haben. Der Film versprüht jede Menge Zeitkolorit und die Prüderie wird satirisch herausgekitzelt. Es werden teilweise Deabtten geführt über Themen, die heute längst keine Rolle mehr spielen. Interessant sind die Träume, welche durch die literaische Vorlage entstehen, die Hitchcock hat, um "Psycho" zu drehen. Da zuckt man schon mal zusammen und fragt sich, wie man mit jemanden wie ihm in einen Raum schlafen kann. Für Filmfans ist "Hitchcock" ein Genuss und sorgt für gute Unterhaltung. Sehr schön auch die Anspielungen auf seine Fernsehserie und typischen Anspsrachen mit der bekannten Melodie Charles Gounods Marche funèbre d’un marionette. Kein Meisterwerk, wie ein echter "Hitchcock" selbst, dafür ist der Film zu kurz und sprunghaft, aber ein toller Versuch einem Genie etwas näher zu kommen. HBO bringt ebenfalls einen Film heraus, der sich mit den schwierigen Drehs mit Tippi Hedren in die Vögel und Marnie beschäftigt.
Cast:
- Anthony Hopkins: Alfred Hitchcock
- Helen Mirren: Alma Reville
- Scarlett Johansson: Janet Leigh
- Toni Collette: Peggy Robertson
- Danny Huston: Whitfield Cook
- Jessica Biel: Vera Miles
- James D’Arcy: Anthony Perkins
- Michael Stuhlbarg: Lew Wasserman
- Ralph Macchio: Joseph Stefano
- Kurtwood Smith: Geoffrey Shurlock
- Michael Wincott: Ed Gein
- Richard Portnow: Barney Balaban
- Wallace Langham: Saul Bass
- Richard Chassler: Martin Balsam
- Josh Yeo: John Gavin
- Paul Schackman: Bernard Herrmann
Trailer:
Hitchcock
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