Starttermin:(2 Std. 42 Min.)
Bildgewaltiges aber auch zähes Werk von Martin Scorsese über den Katholizismus in Japan im 17. Jahrhundert.
Im Jahr 1638 reist der junge portugiesische Jesuit Sebastião Rodrigues (Andrew Garfield) gemeinsam mit seinem Begleiter Bruder Francisco Garrpe (Adam Driver) nach Japan, um als Priester geheime Missionsarbeit zu leisten. Außerdem sollen sie dort mit Hilfe eines Übersetzers (Tadanobu Asano) dem Gerücht nachgehen, das Sebastiãos alter Lehrmeister, der berühmte Pater Cristóvão Ferreira (Liam Neeson), völlig unerwartet vom Glauben abgefallen sein soll. Im ostasiatischen Inselstaat angekommen, bietet sich ihnen ein schauderhaftes Bild. Die Christen des Landes sehen sich einer brutalen Verfolgung durch die Regierung ausgesetzt, nachdem Bauern, meist katholische Christen, auf der Shimabara-Halbinsel einen Aufstand wagten. Fortan wollen die Herrschenden ihr Reich von allen westlichen Einflüssen säubern und isolieren. Folterungen, Kreuzigungen und unmenschliche Demütigungen lassen Sebastião und Francisco immer wieder an ihrer Aufgabe verzweifeln...
Bei Martin Scorsese hat man eigentlich immer einen guten Gangsterfilm oder Thriller im Kopf. Doch diesmal befasste er sich mit dem historischen Thema dem Katholizismus im 17.Jahrhundert. In dieser Zeit versuchten die Katholiken aus Spanien und Portugal ihre Religion nach Japan zu tragen. Da die Japaner aber auf ihren Buddhismus pochten, scheiterten die Katholiken und mussten viele Opfer ihrer Anhänger hinnehmen. Im ernsten Moment klingt das Thema recht aufregend und Stoff für einen guten Historienabenteuerfilm á la "Last Samurai" geben. Doch leider entschied sich Martin Scorsese einen stillen ruhigen und recht zähen Filmvariante wie man sie sonst von Terrence Malick kennt. Ruhige Bilder, kaum Musik und ein Erzähler aus dem Off. Wäre alles noch zu ertragen, wenn der Film nicht fast 3 Stunden lang wäre. Andrew Garfield und Adam Driver spielen gut und beweisen, dass sie sich auch jenseits der Sternenkriege oder einem Spinnenmannkostüm bewegen können. Gerade für Andrew Garfield scheint 2016 sein Jahr zu sein. Zuletzt brillierte er als Zivildienstleistender Soldat in Mel Gibson's Hacksaw Ridge. Liam Neeson spielt hier nur eine Nebenrolle, auch wenn er groß auf dem Kinoplakat abgebildet wird. Zu kurz um zu sagen ob gut oder schlecht. Vielmehr belanglos. Es spricht ja nichts für einen philosophischen Film, wie man es z.B. von "The Fountain" von Darren Aronofsky kennt. Aber bitte nicht so trocken. Da helfen auch keine tollen Kamerabilder oder drastische Folterszenen hinweg. Ein gescheitertes Unternehmen kommerzielle wie auch künstlerisch.
Cast:
Trailer:
Silence
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