Mittwoch, 26. April 2017

Verleugnung





Länge  (1 Std. 50 Min.)                        
Von Mick Jackson
Mit Rachel Weisz, Tom Wilkinson, Timothy Spall                                                                 
Genres Drama, Gericht, Biografie
Produktionsländer USA, Großbritannien









Es bleibt politisch auf der Leinwand. Nach langer Zeit meldet sich Bodyguard Regisseur Mick Jackson zurück ins Kinogeschäft mit einem hochkarätigen Gerichtsfilm.







Unerwartet wird die amerikanische Universitätsprofessorin Deborah E. Lipstadt (Rachel Weisz) zur Verfechterin geschichtlicher Fakten, als der britische Journalist und Buchautor David Irving (Timothy Spall) sie wegen Verleumdung anklagt. Zuvor hatte nämlich Lipstadt ihm vorgeworfen, dass er den Holocaust leugnen würde. Durch das britische Justizsystem wird Lipstadt kurzerhand in die Defensive gedrängt und sie und ihre Verteidiger, angeführt von Richard Rampton (Tom Wilkinson), sehen sich auf einmal mit der absurden Hürde konfrontiert, neben der Unschuld Lipstadts auch noch beweisen zu müssen, dass der Holocaust wirklich stattgefunden hat. Doch von dieser Herausforderung lässt sich Lipstadt nicht einschüchtern. Einigungen lehnt sie ab – und zieht stattdessen vor Gericht in den Kampf gegen einen unerbittlichen Gegner…









Mick Jackson war in den 90ern für leichte Unterhaltung zuständig und landete vor allem mit der Thrillerromanze "The Bodyguard" einen Riesenhit. Das ist 25 Jahre her. Jetzt meldet sich Mick Jackson zurück mit einem gewagten Thema. Die Verleugnung des Holocaust. Ein absurde Gerichtsverhandlung, die um die Jahrtausendwende statt gefunden hat und nur für ein Kopfschütteln sorgte. Zumal die Gesetze in England dermaßen verdreht sind, dass es überhaupt dazu kommen konnte. Mick Jackson merkt man an, dass er jetzt kein Virtuose ist. Die Inszenierung selbst ist eher konventionell und erinnert an die Gerichtsdramen aus den 90ern. Trotzdem erbringen die Hauptdarsteller gute Leistungen und heben den Film aus dem Mittelmaß. Zumal es über dieses Thema bisher nur wenig gab. Drittes Reich und Holocaust ist ein Dauerbrenner. Aber über diese Verleugnung war es bisher ruhig geblieben. Rachel Weisz spielt abermals bravourös und zeigt sich als gereifte Schauspielerin. Lange ist es her, dass sie als unschuldiges Mädchen vor der Mumie wegrannte. Doch das größte Lob dürften Tom Wilkinson und Timothy Spall bekommen, die sich regelrecht eine Rededuell im Film liefern. auch wenn Mick Jackson kein Meisterwerk gelungen ist, so ist es trotzdem ein wichtiger Film in einer unruhigen Zeit.







Cast:
  • Rachel Weisz: Deborah Lipstadt
  • Tom Wilkinson: Richard Rampton
  • Timothy Spall: David Irving
  • Andrew Scott: Anthony Julius
  • Jack Lowden: James Libson
  • Caren Pistorius: Laura Tyler
  • Alex Jennings: Sir Charles Gray
  • Andrea Deck: Leonie








  • Trailer:
    Verleugnung

    Get out






    Länge:(1 Std. 44 Min.)
    Von Jordan Peele
    Mit Daniel Kaluuya, Allison Williams, Catherine Keener                                                                 
    Genres Thriller, Horror
    Produktionsland USA









    Fremdenfeindlichkeit in einem Horrorfilm mit bösem Witz avancierte zu einem Überraschungshit in den USA.







    Der afroamerikanische Fotograf Chris (Daniel Kaluuya) und seine weiße Freundin Rose (Allison Williams) sind seit mittlerweile fünf Monaten ein Paar. Als Rose ihm ihre Eltern vorstellen möchte, stimmt Chris wohl oder übel zu, auch wenn ihn die Sorge umtreibt, wie Roses Eltern auf den schwarzen Freund ihrer Tochter reagieren werden. Doch zunächst erweisen sich Chris’ Bedenken scheinbar als völlig unnötig: Dean (Bradley Whitford) und Missy (Catherine Keener) bereiten den beiden einen herzlichen Empfang und scheinen sich an der Hautfarbe des Partners ihrer Tochter überhaupt nicht zu stören. Doch dann entdeckt Chris, dass die schwarzen Hausangestellten der Familie nicht nur die einzigen Schwarzen in der ganzen Umgebung sind, sondern auch seltsam abwesend und untertänig wirken. Irgendetwas scheint hier nicht mit rechten Dingen zuzugehen…









    Auch den USA ist leider der Rassenhass wieder stärker geworden gegen Schwarze. Ein Horrorfilm setzt ein böses Statement zu dieser Situation. Daniel Kaluuya war bisher durch Fernsehserien bekannt geworden und meistert gekonnt seine erste Hauptrolle. Get out ist kein gewöhnlicher Horrorstreifen, sondern wie The Purge eine politische Satire mit, im wahrsten Sinne des Wortes, schwarzen Humor. Es findet keine Effekthascherei statt, sondern subtiler Grusel. Man ahnt nur etwas, aber es nie ganz klar wohin der Weg geht. Und genau das ist an dem Film so unterhaltsam und sorgte zumindest in den USA für volle Kassen. Gerade mal 4,5 Millionen kostete der Film und spielte bereits gute 200 Millionen ein. Im Prinzip ist es fast eine Horrorvariante von Rate mal wer zum Essen kommt. Nur diesmal gibt es Tote. Die fast vergessene Catherine Keener überzeugt als Hypnotiseurin wie auch ihr Filmgatte Bradley Whitford , der schon in vielen guten Filmen seit der 80er Jahre mitwirkte. Get out ist definitiv schon jetzt einer der originellsten Horrorstreifen der jüngsten Zeit, welcher hoffentlich nicht zu einer unnötigen Reihe ausgebaut wird. Der letzte Purgefilm war zwar wieder richtig gut, aber trotzdem  ist es unnötig ein Thema auszuschlachten. Das Thema schwarz weiß bleibt leider immer erhalten und setzt sich von ganz alleine fort.







    Cast:
  • Daniel Kaluuya: Chris Washington
  • Allison Williams: Rose Armitage
  • Catherine Keener: Missy Armitage
  • Bradley Whitford: Dean Armitage
  • Caleb Landry Jones: Jeremy Armitage
  • Keith Stanfield: Andrew Logan King
  • Stephen Root: Jim Hudson
  • Lil Rel Howery: Rod Williams
  • Erika Alexander: Detective Latoya
  • Betty Gabriel: Georgina








  • Trailer:
    Get out

    Ein Dorf sieht schwarz





    Länge (1 Std. 34 Min.)
    Von Julien Rambaldi
    Mit Marc Zinga, Aïssa Maïga, Bayron Lebli                                                                 
    Genres Drama, Komödie
    Produktionsland Frankreich









    Während der Wahl in Frankreich wird es auch auf der Leinwand politisch mit einer wahren Begebenheit aus den 70ern.







    Im Jahr 1975 zieht der kongolesische Arzt Seyolo Zantoko (Marc Zinga) mit seiner Familie fort aus der Heimat – denn Seyolo hat sich entschlossen, ein Stellenangebot in dem kleinen Dorf Marly-Gomont im Norden Frankreichs anzunehmen und einen Neuanfang in einem fremden Land zu wagen. Dort hofft die Familie aus dem Kongo ein europäisches Großstadtleben wie aus dem Bilderbuch vorzufinden, doch die Realität ist weit weniger glamourös: Die Einwohner des Dorfes haben noch nie zuvor einen Menschen aus Afrika gesehen und sind anfangs wenig begeistert von ihrem neuen Arzt, Ganz im Gegenteil tun sie sogar ihr Bestes, um den Neuankömmlingen das Leben schwer zu machen. Doch so leicht lassen sich Seyolo, seine Frau Anne (Aïssa Maïga), ihr Sohn Kamini (Bayron Lebli) sowie Tochter Sivi (Médina Diarra) nicht unterkriegen…









    Während die Flüchtlingspolitik Europa spaltet und die Politik zunehmend nach rechts sich bewegt, werden auch die Filme in Frankreich politischer. Während aber "Alles unter Kontrolle" nur öder Klamauk ist, wirkt der Überraschungshit "Ein Dorf sieht schwarz" richtig erfrischend. Zumal die Geschichte wahr ist und man nicht auf Teufel komm raus lustig sein will. Klischees werden vermieden bzw. sind dann gewollt, weil die Bürger klischeehaft denken. Vorurteile wie es sie bis heute gibt werden gekonnt rübergebracht. Neben zahlreichen Gags, gibt es auch die ruhigen Momente zum Nachdenken. Die Franzosen sind in vielen Fällen Meister darin ernste Themen mit Komik gekonnt zu verbinden. Zu danken ist dass auch den Darstellern. Marc Zinga, spielte auch in James Bond Spectre mit, ist der besorgte aber auch verantwortungsvolle Arzt, der es allen Recht machen will und sich integrieren möchte. An seiner Seite Aissa Maiga als seine Ehefrau, die ein gewisses Anspruchsdenken hat und mit der Situation auf dem Lande nicht zurechtkommt bzw. kommen will. Den Rest übernehmen die Filmkinder die mit einer großen Überraschung zum Ende aufwarten. Kindermund tut Wahrheit kund passt hier wie die Faust aufs Auge. Zu schweren Zeiten in Europa ein Lichtblick aus Frankreich auf der Leinwand neben Macron in der Politik.







    Cast:
  • Marc Zinga : Seyolo Zantoko, le père
  • Aïssa Maïga : Anne Zantoko, la mère
  • Médina Diarra : Sivi, la sœur
  • Bayron Lebli : Kamini
  • Jean-Benoît Ugeux : le maire
  • Jonathan Lambert : Lavigne, le rival du maire
  • Rufus : Jean
  • Thomas VDB : Dédé
  • Jean-Michel Balthazar : Le barman
  • Mata Gabin : Mado
  • Riton Liebman : Le prof d'auto-école
  • Stéphane Bissot : Madame Quinquin
  • Stéphanie Crayencour : Rosa








  • Trailer:
    Ein Dorf sieht schwarz

    Freitag, 21. April 2017

    Abgang mit Stil






    Länge (1 Std. 36 Min.)
    Von Zach Braff
    Mit Morgan Freeman, Michael Caine, Alan Arkin                                                                 
    Genres Komödie, Krimi
    Produktionsland USA









    Die coolsten Rentner Hollywoods rächen sich am Wirtschaftssystem der kleinen Leute.







    Willie (Morgan Freeman), Joe (Michael Caine) und Albert (Alan Arkin) sind lebenslange Freunde. Als sich ihre Firmenrente plötzlich in Luft auflöst, können Rechnungen nicht mehr bezahlt und die Familien nicht mehr versorgt werden, weswegen das Senioren-Trio einen extremen Beschluss mit potentiell weitreichenden Folgen fasst: Gemeinsam wollen die drei, die sich noch nie in ihrem Leben etwas zu Schulden kommen haben lassen, nun genau die Bank ausnehmen, die dafür verantwortlich ist, dass ihr Pensionsfonds bankrottgegangen ist. Hilfe bekommen sie von einem ziemlich merkwürdigen Typen namens Jesus (John Ortiz), Joes genialer Enkelin Brooklyn (Joey King), seinem Marihuana-kundigen Ex-Schwiegersohn Murphy (Peter Serafinowicz) und der Supermarktkassiererin Annie (Ann-Margret), die mit Albert im Schlafzimmer ordentlich was laufen hat…









    Zach Braff, der mit Garden State und Wish i was here schon ein gutes Händchen für die menschliche Komödie bewieß, drehte nun ein Heist Movie für die große Masse, wobei auch hier seine Handschrift zu sehen ist. Während andere Regisseure die drei großartigen Schauspieler verheizen würde mit dümmlichen Witzen, setzt er sie in einer ausweglosen Situation die gar nicht weit hergeholt ist. Die wirtschaftliche Situation in den USA oder auch in anderen Ländern ist inzwischen ziemlich grausam geworden und setzt gerne schnell Leute auf die Straßen bzw. betrügt sie um ihre Rente. Das Vorhaben ist nachvollziehbar und nie zu überzogen wie z.B. Vier gegen die Bank, welcher zu Weihnachten im Kino lief. Dagegen war der Film von Wolfang Petersen purer Schrott. Michael Caine, Morgan Freeman und Alan Arkin sind Männer von Welt, die bestens miteinander Harmonieren. Hinzu kommt Matt Dillon, den man schon länger nicht mehr auf der Leinwand zu sehen bekam, ebenso "Doc Brown" Christopher Lloyd als verschrobener Rentner und die hübsch gebliebene Ann Margret als Alan Arkin's neue Flamme. Ein Heistmovie, dass zwar noch einen etwas schärferen Ton gebraucht hätte, bei den ernsten wirtschaftlichen Hintergründen auf dem Arbeitsmarkt, dafür mit einem exzellenten Cast und einem stimmigen Filmscore aufwarten kann.







    Cast:
  • Morgan Freeman as Willie
  • Michael Caine as Joe Harding
  • Alan Arkin as Albert
  • Joey King as Brooklyn, Joe's whip-smart granddaughter.
  • Maria Dizzia as Rachel Harding, Joe's daughter
  • Matt Dillon as Special Agent Hamer, an FBI agent who investigates bank robberies.
  • Ann-Margret as Annie, Albert’s love interest.
  • Christopher Lloyd as Milton, the guys' lodge Buddy








  • Trailer:
    Abgang mit Stil

    Fast & Furious 8



    Länge: (2 Std. 16 Min.)
    Von F. Gary Gray
    Mit Vin Diesel, Dwayne Johnson, Jason Statham                                                                 
    Genres Action, Thriller
    Produktionsländer USA, Großbritannien, Frankreich, Kanada, Samoa











    Vin Diesel und seine Truppe rasen mit noch mehr Geschwindigkeit zum 8. Mal über die Leinwand.









    Können Dom (Vin Diesel) und seine Freunde, die er Familie nennt, endlich ein normales Leben führen? Nach dem Rückzug von Brian und Mia hat er sich mit Letty (Michelle Rodriguez) in die Flitterwochen verabschiedet und die restliche Crew ist von allen Vergehen aus der Vergangenheit freigesprochen worden. Doch dann taucht die mysteriöse Cyber-Terroristin Cipher (Charlize Theron) auf, verführt Dom und macht ihn zu ihrem Partner bei einer Reihe von Verbrechen. Mr. Nobody (Kurt Russell) bittet die Gang um Letty, Roman (Tyrese Gibson), Tej (Ludacris) und Co., zu helfen. Gemeinsam mit Hobbs (Dwayne Johnson), der wegen Doms Verrat im Knast sitzt, und Todfeind Deckard Shaw (Jason Statham) müssen sie bei einer Jagd rund um den Globus eine Anarchistin stoppen, die Chaos in die Welt bringen will. Und wichtiger: Sie müssen den Mann nach Hause holen, der sie zu einer Familie machte…















    Es gibt ein Leben nach Paul Walker. 2 Jahre nach dem letzten Auftritt von Paul Walker überlegte man sich wie es weitergehen könnte. Brian und Mia sind einfach nicht mehr dabei, während der Rest sich weiterhin auf gewagte Situationen einlässt. Nur diesmal versucht man etwas Verwirrung in die Story zu bringen und erweitert das Team um ein paar mehr. Jason Statham als Deckard Shaw gehört nun zu den Guten und Kurt Russell bringt einen eigenen neuen Partner mit gespielt von Scott Eastwood. Sicherlich ist die Story an den Haaren herbeigezogen, aber das waren die Bond Filme in den 70ern auch. Auf die Schauwerte und die Action kommt es an und die ist nie langweilig. Ganz im Gegenteil, die ist noch besser als in den 2 Teilen zuvor. Hinzu gibt es jede Menge Ironie. Zwar wirken wie schon in den Filmen zuvor die ernsten Szenen eher unfreiwillig komisch. Das Thema Familie steht immer im Vordergrund und wird wie ein Kalenderblatt zitiert. Aber darüber muss der Zuschauer hinwegsehen und den ganzen Unfug mit Bier und Popcorn genießen. Ein gut gelaunter Vin Diesel, eine genial fiese Charlize Theron, ein süffisanter Kurt Russell und eine freudige Helen Mirren als Mutter zweier Agenten ist die Eintrittskarte wert. 2019 und 2021 sind die letzten 2 Teile geplant. Dann soll Schluß sein. Bis dahin wird Gas gegeben







    Cast:
  • Vin Diesel: Dominic Toretto
  • Dwayne Johnson: Luke Hobbs
  • Michelle Rodríguez: Letty Ortiz
  • Tyrese Gibson: Roman Pearce
  • Elsa Pataky: Elena Neves
  • Chris Bridges: Tej Parker
  • Kurt Russell: Mr. Nobody
  • Jason Statham: Deckard Shaw
  • Luke Evans: Owen Shaw
  • Nathalie Emmanuel: Ramsey
  • Charlize Theron: Cipher
  • Scott Eastwood: Eric Reisner
  • Helen Mirren: Magdalene Shaw
  • Kristofer Hivju: Connor Rhodes








  • Trailer:
    FAST & FURIOUS 8