Länge: (2 Std. 10 Min.)
2016 endlich von der Kirche anerkannt, folgt nun ein würdiges filmisches Denkmal über Maria Magdalena von Lion Regisseur Garth Davis.
Die junge Maria Magdalena (Rooney Mara) arbeitet in einem Fischerdorf als Geburtshilfe. Ihr Vater will seine Tochter so schnell wie möglich verheiraten, doch die sträubt sich gegen die Fesseln der Ehe und fällt damit in ihrer Heimat in Ungnade. Sie lässt ihre Arbeit, ihr Zuhause und ihre Familie zurück, um sich einer radikalen sozialen Bewegung anzuschließen, die von dem charismatischen Jesus of Nazareth (Joaquin Phoenix) angeführt wird. Dieser sichert Maria zu, dass die Welt sich im Wandel befindet, was ihr gerade recht kommt, denn ihr ganzes Leben lang litt sie unter althergebrachten Hierarchien. Als einzige weibliche Jüngerin Jesu geht sie mit dessen Gefolgschaft, in der sich unter anderem Petrus (Chiwetel Ejiofor) und Judas (Tahar Rahim) befinden, auf eine spirituelle Reise zum Passahfest nach Jerusalem...
Mit dem grandiosen Film Lion machte sich Garth Davis einen Namen und wurde für x-Preise nominiert und ausgezeichnet. Nun wagte sich Garth Davis an das Thema Maria Magdalena, was bis heute unter den Gläubigen ein heißes Eisen ist. Über Maria Magdalena oder Maria von Magdala wird im Neuen Testament berichtet. Ihr Beiname verweist auf den Ort Magdala am See Genezareth im Heiligen Land. Maria Magdalena, Begleiterin Jesu und Zeugin von dessen Auferstehung, galt bis 2016 als eher verrucht. Manche bezichtigten sie der Prostitution und beschimpften sie als Hure. In manchen früheren Verfilmungen wie "Die letzte Versuchung Christie" war sie die Freundin von Jesus. 2016 sprach die Kirche sie für heilig. Es ist schon sehr denkwürdig, wenn die Kirche fast 2000 Jahre braucht, um der vielleicht ersten richtigen emanzipierten Frau nach der Geburt Jesu ihren Segen zu geben. Garth Davis beleuchtet nun diese außergewöhnliche Frau auf eine ganz natürliche unspektakuläre Weise. Hier darf man keinen Bibelschinken erwarten oder einen Mysterystreifen, der die Wunder Jesu offenbart. Der Film konzentriert sich auf die letzten Tage Jesu, der sehr sympathisch von Joaquin Phönix dargestellt wird. Rooney Mara spielt bravourös Maria Magdalena, eine Frau die sich löst von den damaligen Hierarchien. Die Kulisse ist karg, aber trotzdem bildgewaltig und dementsprechend gut für die Leinwand. Keine heroische Musik, kein Pathos oder Folklore. Davis hält sich an die Fakten und zeigt das Jerusalem, wie es zur damaligen Zeit gewesen ist, ohne den alten Hollywoodbombast aus den 60ern und die Brutalität, wie man sie aus dem Mel Gibson Film kennt. Maria Magdalena hat nicht nur ihren Platz in der Kirche gefunden, sondern auch in der Filmgeschichte, dank Garth Davis.
Cast:
Rooney Mara: Maria Magdalena
Trailer:
Maria Magdalena
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