Dienstag, 29. September 2009

Top 5 - David Lynch



Filme können so unterschiedlich aufgebaut sein. Die meisten sind schlüssig und nachvollziehbar. Sie haben ein Struktur und wegen einzelner Szenen gerät der ein oder andere Film nicht in Vergessenheit. Und dann hat es Filme bei dem das Hirn sich geradezu zuverrenkt. Man denkt Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre darüber nach, was sich soeben auf der Leinwand abgespielt hat. Nur wenige Regisseure können den Zuschauer für einen filmischen Alptraum begeistern. Zu denen gehört seit mehr als 30 Jahren, der in Missouri,Montana geborene Regiesseur David Lynch. Seine Filme zeigen Alpträume, Ekel und die pure Angst. Trotzdem kann man sich der Faszination seiner Filme nicht entziehen und versuchen Sie nicht jeden Film bis ins kleinste Detail zurückzuverfolgen. Man kann es nicht und Gefahr verrückt zu werden ist groß. aber vielleicht muss man das sein. Hier die Top 5 des Regiesurrealisten David Lynch.



Platz 5 - Eraserhead, USA 1977
Mit Jack Nance, Charlotte Stewart

Die Handlung lässt sich im Prinzip sehr kurz zusammenfassen: Hauptakteur Henry wird von den Eltern seiner Freundin zum Essen eingeladen, dort wird ihm offeriert, dass seine Freundin ein von ihm gezeugtes Kind zur Welt gebracht hat, und das nach einer enorm kurzen Schwangerschaft. Dieses muss Henry nun bei sich aufnehmen, und sofort sieht der Zuschauer, dass es sich um kein normales Baby handelt: Die missgebildete Kreatur ähnelt eher einem Kalbsfötus oder einem bizarren Alien. Dieses Baby schreit fast permanent und wird dann auch noch krank, was Henrys Freundin zu viel wird und sie zurück zu ihren Eltern treibt. Zwischenzeitlich hat Henry noch (vermeintliche?) Halluzinationen, in denen er eine singende und tanzende Frau (mit ebenfalls sehr bizarrem Gesicht) hinter seinem Heizkörper sieht. Es geschehen noch andere, merkwürdige Dinge, etwa wie Henry letztendlich das Baby tötet oder ihm in einer seiner Halluzinationen der Kopf abfällt und darunter der Kopf des missgebildeten Babys zum Vorschein kommt. Der abgefallene Kopf wird daraufhin zu Bleistiften mit Radiergummienden verarbeitet (was den Filmtitel erklärt).
Terrorangst, Verstrahlung durch die Atombombe. Lynch führt in seinem billig produzierten Debüt die Ängste der Menschen vor in alptraumhaften, verstörenden Bildern. Für labile Menschen ist dieser Film nicht zu Empfehlen. Für den Rest bzw. seiner Fans ist Eraserhead schon längst Kult und wird sogar heute noch manchmal aufgeführt. Mel Brooks sollte eigentlich den Elefantenmensch drehen, gab aber nachdem er Eraserhead sah, das Projekt an Lynch weiter, der damit seinen Durchbruch erzielte.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=7t2lj9sZvMM


Platz 4 - Wild at heart, USA 1990
Mit Nicholas Cage, Laura Dern, Willem Dafoe

Mit der Verfilmung von Barry Giffords Roman Wild at Heart: Die Geschichte von Sailor und Lula hat sich David Lynch zum ersten Mal an ein klassisches Roadmovie gewagt und damit seinen eigenen Kosmos noch einmal entscheidend erweitert. Die Flucht der beiden Liebenden Sailor (Nicolas Cage) und Lula (Laura Dern) vor mehreren Killern, die von Lulas Mutter (Diane Ladd) beauftragt wurden, Sailor zu töten und Lula zurückzubringen, ist kaum mehr als ein roter Faden, auf dem Lynch eine ganze Serie von kleineren Geschichten und einzelnen Szenen gleich Perlen aufgereiht hat. Sie alle fügen sich zu einem beispiellosen Trip zusammen, der einer Fahrt durch eine besonders höllische Geisterbahn gleicht und zugleich an Dorothys Reise durch das Land hinter dem Regenbogen in Der Zauberer von Oz erinnert.
Mit diesem wegweisenden Roadmovie gewann Lynch 1990 die Goldene Palme in Cannes. es ist sicher einer seiner geradlinigsten Filme, aber ein brillianter Mix aus Thriller, Roadmovie, Liebesfilm, Mysterie und wenn man es so möchte auch Komödie. Alles ist drin und wird in betörenden Bildern dem Zuschauer gezeigt. Nicholas Cage spielt bravourös. Damals eben noch ein voller charakterdarsteller bevor er Mitte der 90er auch mal für das Popcornkino vor die Kamera stand. Aber auch Willem Dafoe als durchgeknallter Gangster oder Isabella Rosselini als Geheimnivolle Schönheit stehen Cage in nichts nach. Und was auch erwähnt werden sollte. Mit diesem Film schrieb Chris Isaak mit dem Song "Wicked Game" große Musikgeschichte. Kult !
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=2bjlLuSNtDA


Platz 3 - Mullholand Drive, USA 2001
Mit Naomi Watts, Justin Theroux

Die Geschichte von Betty Elms (Naomi Watts), dem unschuldigen Mädchen aus der Provinz, das nach Los Angeles kommt, um ein Star zu werden, und Rita (Laura Elena Harring), einer Schauspielerin, die nur knapp einem Mordanschlag entkommen ist und dabei ihr Gedächtnis verloren hat, ist selbst für Lynchs Verhältnisse alles andere als geschlossen. Einzelne Nebenstränge der Handlung verschwinden genauso plötzlich, wie sie aufgetaucht sind; und die große Wendung des Films hat eine so verunsichernde Wirkung, dass sie noch die in Lost Highway übertrifft. Aber gerade in dieser Offenheit liegt der eigentliche Reiz und die fast hypnotische Kraft von Mulholland Drive.
Jetzt war es schwierig ob zuerst Lost Highway oder der Mullholand Drive. Beide sind gleich gut. Komplett verschroben. charakter treten auf und verschwinden. Manche treten in geradezu schizophrenen Rollen auf. Geheimnivolle Symbole wie der Würfel im Schlafzimmer, keifende Rentner oder eine Schönheit die später als Kellnerin mit schiefen Zähnen wieder auftaucht. David Lynch läßt den Zuschauer zappeln und dessen Kopf im Quadrat springen. Mal Thriller, mal Gangsterfilm und etwas heißer Lesbensex. Immer wenn man glaubt allmählich den Film zu begreifen schlägt der Lynchhammer zu.
Grandios die Szene als ein Gangster einem Regiesseur vorschreibt wenn er zu besetzen hat und dabei einen Kaffee bestellt. Als dieser sich als zu kalt heraus spukt er in aus, als ob er plötzlich aus dem Mund bluten würde. So was bekommt man nur in einen David Lynch Film zu sehen. Fahren mit auf dem Mullholand Drive, aber geraten sie nicht ins schleudern.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=96R9MG0DxLc


Platz 2 - Lost Highway, USA 1996
Mit Bill Pullmann, Patricia Arquette u.a.

Zerfressen von Eifersucht, verdächtigt Fred Madison seine Frau Renee, ihn zu betrügen. Unter dem Verdacht, sie auf bestialische Weise ermordet zu haben, wird er plötzlich verhaftet. Während er in der Todeszelle auf seine Hinrichtung wartet, ereignet sich eine unglaubliche Transformation: Fred verwandelt sich in Pete Dayton, einen jungen Automechaniker...Ab da nimmt die Geschichte eine komplett andere Wendung an und der Zuschauer befindet sich in einem schrägen Gangsterfilm und nicht mehr in einem Thriller.

Nachdem eher lauen Film zu seiner genialen Serie Twin Peaks, drehte Lynch einen immer im Kreis drehenden Alptraum. Zwei Paralelgeschichten geschickt, aber auch surreal ineinander verwebt führen den Zuschauer wieder dahin wo er sich am Anfang befand. Unterlegt mit Musik von Nine Inch Nails, Lou Reed oder Rammstein. Bill Pullmann gibt gekonnt den Bar Jazzer, der seine Frau umgebracht haben soll. Patricia Arquette kommt in doppelter Ausgabe. einmal die gelangweilte Ehefrau, die selbst beim Sex keine Emotionen zeigt und einmal die lüsterne Gangsterbraut. Zwischendurch taucht immer wieder eine mephistoähnliche Gestalt die dem ganzen an Verwirrung noch einen drauf setzt. Lynch in seinem Element.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=MDsPw6f9ms0


Platz 1 - Blue Velvet, USA 1986
Mit Kyle MacLachlan, Dennis Hopper, Izabella Rosselini u.a.

Jeffrey findet ein abgeschnittenes Ohr - ein alptraumhafter Trip in die Welt von Sex, Gewalt und Sado-Maso beginnt.
Auf der Suche nach einem vermeintlichen Verbrecher dringt er heimlich in die Wohnung der erotischen Nachtclub-Sängerin Dorothy ein. Entsetzt wird er Zeuge einer Vergewaltigung und findet heraus, dass sie von dem perversen Lüstling erpresst wird, der ihren Mann und ihr Kind als Geiseln genommen hat.
Zusammen mit der Tochter des Sheriffs, die ihn mit Tipps versorgt, gerät Jeffrey in einen Teufelskreis von Perversionen, in den auch die örtliche Polizei und eine Rauschgiftbande verstrickt ist.
Als Jeffrey entdeckt wird, ist es zu spät um auszusteigen. Aus seinem Detektivspiel wird ein Kampf um Leben und Tod.
Lynch's Bester. Dennis Hopper als Frank Booth,. Isabella Rossellini als verletzliche Dorothy oder auch Kyle MacLachlan sind alle miteinander Top. Die Rolle von Frank Booth als astmahkranker Gangster ist geradezu beängtigend. Das Geräusch des schwer Atmens ist genauso verstörend wie das Schmatzen bei Heath Ledger als Joker in Dark Knights. Mit diesem Film besiegelte David Lynch seinen Status als Kultregiesseur. Sein vorheriger Adaption zu "Der Wüstenplanet" floppte und zeigte, dass er auf anderen Gebieten besser aufgehoben ist. Und so enstand der " doppelbödiger Film, der sich im krassen Eindringen in finsterste menschliche Abgründe zugleich mit der Fragwürdigkeit traditioneller Weltbilder beschäftigt" (Lexikon des internationalen Films)
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=ySrU7NvlECY

Donnerstag, 24. September 2009

Top 5 - Thriller - Alfred Hitchcock


Nun ist der Thriller dran ! Doch bevor ich allgemein meine Top 5 unter Thriller nenne, nehme ich mir wieder ein Extra Thema vor. Denn der Meister des Suspense ist ungeschlagen Alfred Hitchcock. Hitchcock wäre dieses Jahr 110 geworden und schreit nach einer kleinen Hommage. Nicht zu vergessen die legendären kleinen Gastauftritte. Hier nun meine Top 5 fom the Master of Suspense:



Platz 5 - Der unsichtbare Dritte, USA 1959
Mit Cary Grant, Eva Maria Saint, James Mason

Für mich einer der besten Hitchcocks mit einem sauucoolen Cary Grant. Schon in "Über den Dächern von Nizza" hatte er sich als Idealbesetzung etabliert, doch hier bringt er vielleicht seine wohl Beste Leistung seiner ganzen Karriere. Nichts bleibt dem Zufall überlassen. Spannung bis zum Schluss und immer mit einem kleinen Schuss Humor.

Ein unbescholtener Werbefachmann gerät irrtümlich ins Fadenkreuz eines feindlichen Spionagerings. Gefährliche Profi-Killer hetzen ihn quer durch die USA. Schließlich kommt es auf dem Präsidenten-Denkmal am Mount Rushmore zu einem spektakulären Showdown.
"Der unsichtbare Dritte" gilt als einer der großen Geniestreiche Alfred Hitchcocks. Sein rasantes Tempo und der perfekte Spannungsaufbau waren wegweisend für die Entwicklung des modernen Thrillers. Selten betrieb der Meister des "Suspense" einen vergleichbaren Aufwand für einzelne Szenen: Im UNO-Gebäude von New York wurde, wegen des allgemeinen Aufnahmeverbots, sogar mit versteckter Kamera gedreht!
Die Geschichte vom braven Werbefachmann, der für einen Spion gehalten und quer durch die USA gehetzt wird, ist Krimi Unterhaltung erster Güte.
Die Szenarien gelten als Klassiker und bleiben fast unerreicht. Der einzige Action-Hitchcock aber mit Stil.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=HRfmTpmIUwo


Platz 4 - Das Fenster zum Hof, USA 1954
Mit James Stewart, Grace Kelly, Raymond Burr

Was ist das für ein Gefühl, hilflos mitanzusehen wie jemanden Schaden zugefügt wird und man nichts dagegen tun. Und wieviel voyourismus steckt in jedem von uns. Ist es nicht spannend anderen Leuten zuzuschauen ? Bei was auch immer. Wie oft ertappt man sich, dass man Gespräche mithört. Alfred Hitchcock machte es dem Zuschauer 1954 vor und nichts davon wirkt altbacken. Ganz im Gegenteil durch das Internet ist der Voyourismus stärker denn je. Und wir alle lieben Geheimnisse.

Nach einem Unfall ist Sensationsfotograf Jeffries an den Rollstuhl gefesselt. Neben den Besuchen seiner Verlobten bleibt ihm nur der Blick aus dem Fenster in einen Hinterhof als alltägliche Beschäftigung. Die Einblicke in die gegenüberliegenden Wohnungen lassen in dem zur Untätigkeit verurteilten Beobachter den Verdacht aufkommen, dass in der Nachbarschaft ein Mord geschehen ist.

James Stewart trat für Hitchcock viermal vor die Kamera. Grace Kelly dreimal. Sie war die Grande Dame für Hitchcock. Ein Leben lang hat er ihr nachgetrauert, als sie aufgrund des Köngshauses nicht mehr drehen durfte bzw. sollte. Bevor er die Rolle einer anderen Frau gab, fragte er Grace Kelly. Dies ist ihr bester. Raymund Burr, damals noch unbekannt bevor er dann ab 1957 zu Perry Mason wurde, spielt den gehimnisvollen Nachbarn.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=XUYAxxzVF_g


Platz 3 - Die Vögel, USA 1963
Mit Tippi Hedren, Rod Taylor, Jessica Tandy

Und wieder hat sich der Master of Suspense übertroffen und die Menschen einer Gefahr ausgesetzt, wovon nieman weiß woher und warum. Allein das ist schon zermürbend. Der erste ernstzunehmende Tierhorror ohne Effekthascherei sondern hier wird die blanke Angst gezeigt.
Als die schöne, verwöhnte Melanie Daniels Tippi Hedren dem begehrten Junggesellen Mitch Brenner Rod Taylor in die Kleinstadt Bodega Bay folgt, wird sie unerklärlicherweise von einer Möwe angegriffen. Doch dieser Akt der Aggression bleibt leider kein Einzelfall bald schon suchen tausende von Vögeln die Stadt heim und greifen jeden an, der sich ins Freie wagt. Mitch und Melanie müssen gegen die tödliche Macht einer unkontrollierbaren Naturgewalt, für die es scheinbar keine Erklärung gibt, um ihr Leben kämpfen...
In dem Film kommt kein Soundtrack vor. Stammkomponist Bernhard Herrmann wurde diesmal nicht mit ins Boot genommen. Sondern das einzige was der Zuschauer zu hören bekommt, ist das fiese Kreischen und Klappern der Vögel und das gleich zu Beginn mit dem Schriftzug. Auch hier hätte Hitchcock am liebsten Grace Kelly eingesetzt, aber die wäre für meinen Geschmack zu nett gewesen für diesen Film. Tippi Hedren wirkt hier smarter und ähnelt einem Vamp mit Sexappeal. Genauso wie ihre Tochter Melanie Griffith (Die Waffen der Frauen). Wer genau hinsieht erkennt Jessica Tandy, die hier fast 30 Jahre jünger ist. Die Meisten kennen sie eher als alte Frau in "Das Wunder in der 8. Straße" oder "Miss Daisy und ihr Chauffeur".
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=eS4Pg96FAek


Platz 2 - Vertigo- Aus dem Reich der Toten, USA 1958
Mit James Stewart, Kim Novak

James Stewarts letzte Zusammarbeit mit Hitchcock ist gleichzeitig sein bester Film von den vieren. Ein Klassiker aus dem zahlreich zitiert wird und der mit tollen Effekten punktet. Die düstere verträumte Musik von Bernhard Herrmann, die Traumsequenz von James Stewart und natürlich seine Höhenangst im Glocktenturm sind brilliant. Spannung auf hohem Niveau. Klar wirkt es manchmal etwas alt, wenn einer in die Tiefe stürzt. Aber der Rest kann man heutzutage auch nicht besser zeigen und wird eher mit Effekten überschattet.

Ein wegen Höhenangst aus dem Polizeidienst ausgeschiedener Detektiv verliebt sich in die neurotische Frau eines Schulfreundes, die er überwachen soll. Als diese sich von einem Kirchturm stürzt, fühlt er sich für ihren Tod verantwortlich. Doch mit dem Auftauchen einer Doppelgängerin der Toten ahnt Ferguson, dass er auf ein Täuschungsmanöver hereingefallen ist.

Hitchcock und Kim Novak konnten sich überhaupt nicht leiden, was aber dem Film nicht schadete. Ganz im Gegenteil, dadurch hat das Spiel Novaks noch mehr was dämonisches geheimnisvolles. Als wolle sie jedem Moment jemanden an die Gurgel gehen. Aber auch verletzlich. Die wohl innere Wut ließ sie zu Hochform aufkommen. Stewart und Novak spielten nocheinmal zusammen in "Meine Braut ist übersinnlich"
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=1A91SU8Gj6o


Platz 1 - Psycho, USA 1960
Mit Anthony Perkins, Janet Leigh, Vera Miles

Die absolute Nummer eins und bis heute immer noch der Schocker schlecht hin. Schwazweiß war vom Studio gewünscht um es nicht zu brutal wirken zu lassen. Jeder der diesen Film noch nicht gesehen hat, kann ich nur raten guckt ihn euch in einer Dachwohnung mit knarrenden Balken und Parkett an. Natürlich zur späten Stunde. Viel Spass. Anschließend geht ihr nicht mehr Duschen. Schon damals saß wohl bei vielen Zuschauern der Schock tief nach der berühmten Duschszene. Schon der Vorspann mit den kreischenden Geigen von Bernhard Herrmann lassen einen Zusammenzucken. Böses liegt in der Luft. Nachdem eher unterhaltsamen "Unsichbaren Dritten" kam Hitchcock mit Psycho und es sollte sein Bester werden. Das Psychohaus kann man heute noch bewundern und ein jeder denkt bei einem abgelegenen Motel sofort an Psycho. So eindringlich sind hier die Elemente. Dabei hat der Film kaum was gekostet und sollte eigentlich erst nur für's Fernsehen produziert werden. Aber für das Fernsehen war der Film zu brutal und kam daher ins Kino.
Die Sekretärin Marion Crane unterschlägt 40.000 Dollar und macht auf ihrer Flucht in einem abgelegenen Motel Station, das der eigentümliche Norman Bates leitet, der mit seiner Mutter im Haus neben dem Motel lebt. Als Marion sich frisch machen will, wird sie während des Duschens erstochen. Nachdem ein Privatdetektiv, der ihre Spur gefunden hatte, ebenfalls verschwindet, begeben sich Marions Freund Sam und ihre Schwester Lila auf die Suche. In Bates Motel, machen sie eine grausige Entdeckung.

4 Fortsetzungen, von denen nur "Psycho II" wirklich noch spannend ist, und ein Remake zog das Original nach sich. Für Anthony Perkins bedeutete das seinen Durchbruch aber zugleich war das auch sein Fluch. Jeder wollte ihn am liebsten immer als Psychopath besetzen.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=x-uXsQdZuxo

Dienstag, 22. September 2009

Oben


Trickfilm - USA 2009
FSK: Ohne Altersbeschränkung - 96 Min.

Es gibt Ostern, Weihnachten, Pfingsten und es gibt Pixar. Fast nun Jährlich bringen die Giganten des Digitalen Trickfilms einen neuen Streifen heraus und legen selbst die Latte immer Höher. Eigentlich müssten die jungs um John Lasseter eigentlich schon einen Riesenständer haben. Seit 1995 wird der Zuschauer immer wieder mit einer neuen Idee verzaubert und nun steht mal wieder ein neuer Pixarfilm an, der diesmal mit einem für das Kino vollkommen untypischen Helden aufwartet.




Carl Fredericksen hat Zeit seines Lebens mit seiner Frau davon geträumt, die Welt zu bereisen, Abenteuer zu erleben und in Südamerika die Paradise Falls zu besuchen. Immer ist etwas dazwischen gekommen. Nach dem Tod seiner Frau will der 78-Jährige die Pläne endlich in die Tat umsetzen, zumal sein Häuschen einer neuen Immobilie den Platz räumen soll. Begleitet von dem hartnäckigen Pfadfinder Russell macht er sich auf den Weg - inklusive seines Häuschens, das sich, an zahllosen Ballons aufgehängt, in die Lüfte schwingt.




Allein die Anfangssequenz, wo das Leben des Karl vorüberzieht ist schon ein kleines Meisterwerk. Die Hauptfigur ist sehr angelehnt an Spencer Tracy und Walther Matthau. Der Trickfilm zeigt auf, das auch im Hohen Alter noch alles Möglich ist und es auch ein Leben jenseits des Alterheim gibt. Natürlich darf man alles nicht so ernst nehmen, aber die Botschaft kommt an. Lebe dein Leben bis zum Schluss. Freunde der 3-D Technik sollten sich das Werk umbedingt in 3 D ansehen. Bei der ein oder anderen Szene bekommt der Zuschauer auch mal das feuchte Auge., was sich hinter einer 3-D Brille gut kaschieren läßt. durch dieses moderne Sehvergnügen taucht man endgültig in die Pixarwelt ab und will nie wieder zurück.

Trailer
http://www.youtube.com/watch?v=GiKIZghXy0M

Freitag, 18. September 2009

TOP 5 - Western

Eigentlich bin ich überhaupt kein Westernfan, was aber nicht heißt dass ich überhaupt keinen Western ansehe. Auch hier hat es ein paar Perlen und deswegen heute in meiner Top 5 Reihe der Western.



Platz 5 - Der mit dem Wolf tanzt von und mit Kevin Costner.
Western - USA 1990
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
An dieser Stelle hagelt es wahrscheinlich gleich mal Kritik. Da viele Westernfans diesen Film als Western nicht anerkennen. Vielleicht weil es nicht in typischer John Wayner Manier abgespult wird und zuviele Frauen von diesem Film schwärmten. Dabei ist dies einer der Edelwestern schlecht hin. Man braucht zwar viel Sitzfleisch bei fast 4 Stunden spielzeit, aber die lohnen sich. Allein die Naturaufnahmen und die tolle Musik von John Barry ehren diesen Film.
Lt. John Dunbar (Kevin Costner) lässt sich auf einen abgelegenen Posten mitten in der Prärie versetzen. Nach einiger Zeit der Einsamkeit, in der er nur wiederholt von einem streuenden Wolf besucht wird, lernt er die Lebensart der Lakota-Sioux kennen und verliebt sich in die Halbindianerin "Steht mit einer Faust" (Mary McDonnell). Immer mehr bricht er seine Brücken zur weißen Zivilisation ab und entdeckt ein neues Lebensglück. Doch er wird von einer Truppe US-Soldaten als Verräter festgenommen.
Auch nach fast 20 Jahren immer noch ein sehenswertes Werk bedacht mit 7 Oscars.

Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=zMOQORiWn80



Platz 4 - Mein Name ist Nobody
(Il mio nome e Nessuno)
Western - BRD/Frankreich/Italien 1973
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren - 120 Min
Terence Hill in seiner wohl besten Rolle überhaupt und das ohne Bud Spencer. Dafür mit einem anderen Haudegen der sich damit brilliant auf die Schippe nahm: Peter Fonda.
Die Musik von Ennio Morricone und der schlacksige Humor sind legendär und längst nicht so Flach wie die späteren Prügelorgien der Hill/Spencer Filme. Was sicher auch daran lag, dass Sergio Leone seine Hände mit im Spiel hatte. Ein Klassiker.

Der alternde Revolverheld Jack Beauregard ist müde und möchte sich ohne viel Aufsehen nach Europa einschiffen. Er hat sich im Westen Feinde gemacht und möchte diesen so entkommen und sich zur Ruhe setzen. Als er jedoch auf Nobody, ein umtriebiges Schlitzohr trifft, ändern sich seine Pläne ungewollt. Nobody arrangiert eine Konfrontation mit der Bande „Die Wilde Horde“ und stellt dabei gekonnt die Weichen aus dem Hintergrund, so dass Beauregard mit einer letzten Heldentat in die Geschichte eingeht. Nobody selbst macht seinem Namen die Ehre und bleibt ein Niemand – jedoch nur, um sich selbst aus dem Ruhm seines Idols zu nähren, indem er ihn bei einem Scheinduell besiegt und so selbst zum Revolverhelden aufsteigt und seinem neuen Freund dadurch gleichzeitig den ersehnten Ruhestand verschafft.
Bis heute nicht verkommen.

Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=NokDRbCdR20



Platz 3 - Die Dollar Triologie, Italien 1964-1968
Regie:Ennio Morricone
Darsteller: Clint Eastwood, Lee Van Cleef
Seinen großen Durchbruch hatte Clint Eastwood weit über dreißig mit der Dollar Triologie. Für eine Handvoll Dollar, Für ein paar Dollar mehr und Zwei glorreiche Halunken. Das sind die Vorbilder für Quentin Tarantino, der sich immer wieder beim Spaghetti Western gründlich bedient. die Gruppe Metallica hat zu Ehren Ennio Morricones immer mal wieder das Hauptthema von "Zwei glorreiche Halunken" neu interpretiert oder als Einführungsfanfare verwendet.

Für eine Handvoll Dollar - Inhalt:
In dem abgelegenen Dorf San Miguel in New Mexico werden die Einwohner von zwei rivalisierenden Gangsterfamilien, den angloamerikanischen Baxters und den mexikanischen Rojos, terrorisiert. Ein einsamer, schießfertiger Reiter („Joe“, gespielt von Clint Eastwood) kommt in das Dorf und bietet beiden Familien an, für sie zu arbeiten. Er kassiert von beiden eine ansehnliche Bezahlung. Der Anführer der Rojos, Ramón (Gian Maria Volonté) entdeckt den Betrug und lässt Joe brutal foltern. Joe gelingt die Flucht. Die Rojos schlachten daraufhin die Baxters ab, weil sie sie verdächtigen, Joe zu verstecken. In einer aufgelassenen Mine erholt sich Joe und kehrt nach San Miguel zurück, um mit den Rojos, speziell mit Ramón, abzurechnen.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=s2ar1OB1LSQ


Für ein paar Dollar mehr - Inhalt:
Der Kopfgeldjäger Colonel Douglas Mortimer begibt sich auf die Jagd nach dem Ganoven Cavanagh, doch der Kopfgeldjäger Monco ist schneller und tötet den Banditen. Nachdem sie sich als Konkurrenten gegenseitig einschüchtern, beschließen Mortimer und Monco gemeinsame Sache zu machen, als sie erfahren, dass El Indio, der meistgesuchte Verbrecher im westlichen Territorium, aus dem Gefängnis entflohen ist und auf seinen Kopf 10.000 Dollar ausgesetzt sind.
Monco soll den Lockvogel spielen, indem er sich in Indios Bande einschmuggelt, nachdem er einen von Indios Leuten aus dem Gefängnis befreit hat. Indio ist jedoch misstrauisch; er schickt Monco zu einem fingierten Überfall nach Santa Cruz, um selbst die Bank in El Paso ausrauben zu können. Der Banküberfall gelingt, doch Mortimer und Monco sind zur Stelle, um Indio und seiner Bande das Handwerk zu legen.
In einem gewaltigen Showdown besiegen sie die Banditen. Dabei stellt sich heraus, dass es Mortimer nicht um die Kopfgeldprämie ging, sondern dass er die Ermordung seines Schwagers und die Vergewaltigung seiner Schwester durch Indio rächen wollte. Monco fährt mit einem ganzen Wagen voller steckbrieflich gesuchter getöteter Verbrecher zur nächsten Stadt, um ihr Kopfgeld einzufordern.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=RC6D2DvBbyU


Zwei glorreiche Halunken - Inhalt:
Der Film spielt zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs während der Sibley-Offensive (1862) im Südwesten der Vereinigten Staaten in New Mexico. Kopfgeldjäger Joe und Outlaw Tuco pflegen ein Joint Venture: Joe liefert Tuco aus, kassiert das Kopfgeld und schießt Tuco anschließend vom Strick. Eines Tages geht die Aktion beinahe schief und man trennt sich im Streit. Ein verborgener Schatz zwingt die Intimfeinde jedoch wieder zusammen, und gemeinsam muß man sich den Nachstellungen des Colonels Sentenza erwehren, der ebenfalls sein Auge auf den Mammon geworfen hat. Nach zahlreichen Abenteuern kommt es auf einem Dorffriedhof zum Showdown zu dritt.

Ein großer Showdown der sich um den großen Fund Gold dreht. Wunderbarer Schluss und einer der Lieblingsfilme von Quentin Tarantino.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=Xj0gJTGL93Q


Platz 2 - Erbarmungslos
Western - USA 1992 FSK: Freigegeben ab 16 Jahren - 130 Min.
Der Antiwestern schlechthin und mit 4 Oscars ausgezeichnet. U.a. für die beste Regie. Clint Eastwood inzinierte seinen eigenen Abgesang auf den Western, nachdem er gerade durch dieses Genre berühmt wurde. Hinzu kommt ein feines Filmthema komponiert von Eastwood selbst.

Inhalt:
Nachdem in der verschlafenen Kleinstadt „Big Whiskey“ eine Prostituierte von ihrem Freier, einem Cowboy, brutal zusammengeschlagen und durch Messerschnitte im Gesicht entstellt wurde, setzen ihre Kolleginnen ein Kopfgeld auf den Täter und seinen Kumpel aus. In die einsetzende Jagd auf die beiden Viehtreiber wird auch der alternde Revolverheld William Munny hineingezogen. Dieser hat seinem früheren Leben abgeschworen, doch plagen ihn Geldsorgen. Zusammen mit seinem ehemaligen Partner Ned Logan und einem jungen, kurzsichtigen Möchtegern-Revolverhelden, der sich „Schofield Kid“ nennt, geht er auf die Suche nach den beiden Viehtreibern, um das Kopfgeld zu kassieren.
Kaum in Big Whiskey angekommen, wird der inzwischen an Fieber erkrankte Munny von Sheriff „Little Bill“ Daggett, der die Rachemorde verhindern will, verprügelt und aus der Stadt gejagt. Nachdem er sich erholt hat, spüren Munny und seine beiden Begleiter die gesuchten Cowboys auf. Munny erschießt einen von ihnen aus dem Hinterhalt. Logan erkennt dabei, dass das Leben eines Revolverhelden für ihn vorbei ist – er verlässt die Gruppe und reitet heimwärts. Auf seinem Weg wird er jedoch von Sheriff Daggetts Leuten geschnappt und nach Big Whiskey gebracht, wo ihn der Sheriff foltert, um herauszufinden, wer und wo seine Partner sind. Logan erliegt seinen Verletzungen; seine Leiche wird auf offener Straße als abschreckendes Beispiel zur Schau gestellt.
Kid hat inzwischen mit der Hilfe von Munny auch den zweiten Cowboy erschossen. Beide warten vor der Stadt, um die Belohnung entgegen zu nehmen. Als Munny von Logans Tod erfährt, reitet er in die Stadt, um Rache für den Tod seines Freundes zu nehmen. Kid hingegen entscheidet sich, nach Hause zu reiten. Im Saloon trifft Munny auf den Sheriff und seine Gehilfen. Es kommt zum Showdown. Munny richtet ein Massaker an und verlässt die Stadt.
An dieser Stelle stirbt der Western mit seinen Klischees und an seiner Stelle tritt die Realität ein.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=4Df0KtJ01Ew


Platz 1 - Spiel mir das Lied vom Tod, Italien 1968
158 Minuten/FSK 16
Mit Charles Bronson, Claudia Cardinale, Henry Fonda u.a.
Regie: Sergio Leone

Drei Cowboys warten am Bahnhof auf einen anderen Cowboy, dessen Name niemals im Film genannt wird. Dieser Namenlose will Frank treffen, der einst seinen Vater umgebracht hatte.
"Wo ist Frank ?"
"Frank konnte leider nicht kommen !"
"Habt ihr ein Pferd für mich ?" die Cowboys schauen sich die drei Pferde an.
"Wenn ich mich so umsehe, dann sind hier nur drei Pferde.Sollten wir tatsächlich eins vergessen haben ?"
"Nein nein, ihr habt zwei zuviel" Darauf hin erschießt der Namlose sein dreteiliges Empfangskomitee.
"Der skrupellose Eisenbahnunternehmer Morton (Gabriele Ferzetti) versucht mit Hilfe eines eiskalten Killers (Henry Fonda) den Kampf um Macht und Geld für sich zu entscheiden. Jill (Claudia Cardinale) erbt das Grundstück ihres ermordeten Mannes. Dieses Grundstück versucht Morton als wichtigen Eisenbahnstützpunkt in die Hand zu bekommen. Ein "Fremder Mann" ersteigert das Stück Land und gibt es Jill zurück. Außer sich vor Wut fordert der Killer Frank den "Fremden" zum Duell...."Später kommt es zum Legendären Showdown. "Komm Junge, Spiel mir das Lied vom Tod"
Der Klassiker unter den Western. Geniale Musik, brilliante Schauspieler, virtuos in Szene gesetzt, auf eine Erzählweise die kaum zu finden ist und man kann sich diesen Streifen 1000 mal ansehen, ohne dass er langweilig wird. Und das gibt es nun nicht so oft. Besonders heutzutage.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=UU--2POYWMs
Anfangssequenz:
http://www.youtube.com/watch?v=j3gAf27IuJ8
http://www.youtube.com/watch?v=8Kg0vgzwPz8

Dienstag, 15. September 2009

Frost/Nixon


Drama - USA 2008
FSK: Freigegeben ab 6 Jahren - 122 Min
Sei es Politiker oder Bänker. Die Großen können den Karren gegen die Wand fahren und werden nach so einer Pleite noch fürstlich entlohnt. So muss es wohl auch bei Nixon gewesen sein, als er nach dem Watergate Skandal sein Amt niederlegen musste. Richtig entschuldigt bzw. darüber gesprochen hatte er nie bis es 1977 zu einem Interview kam, wovon dieser grandiose Film handelt.




Nach dem Watergate-Skandal trat US-Präsident Richard Nixon (Frank Langella) zurück und hüllte sich drei Jahre lang in Schweigen. Erst 1977 erklärt er sich für ein Interview mit dem britischen Talkmaster David Frost (Michael Sheen) bereit, der ihn zum TV-Duell herausfordert. Nixon sagt nur zu, weil er glaubt, den als wenig schlagfertig bekannten Journalisten mühelos zu beherrschen. Doch vor laufenden Kameras erweist sich Frost als bestens vorbereitet.





Ron Howard ("A Beautiful Mind") hat mit diesem packenden Drama einen Oscarfavoriten generiert. Basierend auf dem legendären Interview, schrieb "Die Queen"-Autor Peter Morgan ein Zwei-Personen-Theaterstück, dessen beide Darsteller auch in der elektrisierenden Filmadaption auftreten.

Ron Howard hat es mal wieder geschafft Unterhaltung auf hohen Niveau zu drehen. Nicht zu dialoglastig, aber auch keine Effekthascherei oder unnötige Szenarien.


 
 Cast:
David Frost  Michael Sheen
Richard Nixon  Frank Langella
Jack Brennan  Kevin Bacon
Caroline  Rebecca Hall
Swifty Lazar  Toby Jones
John Birt  Matthew Macfadyen
Bob Zelnick  Oliver Platt
James Reston  Sam Rockwell
Regie                       Ron Howard


Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=H1EW0q3OhJ4

Donnerstag, 10. September 2009

District 9


Science Fiction - USA 2009
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren - 112 Min.
Als vor über 28 Jahren erstmals Außerirdische über Johannesburg auftauchen, ist man nicht sicher, ob dies in feindlicher oder fortschrittlicher Absicht geschieht. So werden die Aliens übergangsweise in einer speziellen Notunterkunft, dem District 9, untergebracht. Als die Regierung nach fruchtlosen Verhandlungen die Verantwortung für die hilflosen Wesen einer privaten Firma übergibt, will diese sie für Waffenexperimente missbrauchen. Dazu werden sie umgesiedelt, wobei sich ein Mitarbeiter mit einem mysteriösen Virus ihrer DNA infiziert.


Ganz im Stil von Cloverfield kommt dieser Sci-Fi Actionthriller daher und läßt durch seine athentische Kamera so ziemlich alles real wirken, als ob wir uns Aufzeichnungen von einer Privatperson ansehen. Peter Jackson, der hier als Produzent fungiert, bietet beste unterhaltung und Kenner sprechen jetzt schon von einem modernen Klassiker. Auf dem Fantasy Filmfest wurde der Streifen bereits groß gefeiert und auch in den USA spielte mehr als das dreifache seiner Produnktionskosten ein.


Cast:
Wikus Van De Merwe - Sharlto Copley
Koobus Venter - David James
Christopher Johnson - Jason Cope
Tania - Vanessa Haywood

Regie - Neill Blomkamp


Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=ws81P8HqIGw

Fantasy Filmfest 2009 - 4 Filme = 4 Bilanzen

Auch dieses Jahr war das Programm vom Fantasy Filmfest bunt gemischt. Asia Action bis hin zum Hardcore Splatter. Meiner eins hatte sich wieder mehr der Action zu gewandt, die wie bereits sehr oft gar nicht mal nur aus Amerika kommt sondern aus Frankreich. Aber nicht destotrotz wurde es neben politischen Themen auch makaber und blutrünstig:

Film 1:

Largo Winch, Frankreich 2008
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren - 104 Min.
Industriekapitän Nerio Winch ist bei einem angeblichen Unfall angeblich ertrunken. Nun streitet der Vorstand, was mit dem auf 20 Milliarden geschätzten Unternehmen wird. Da wartet die Generalmanagerin mit einer Überraschung auf: Nerio hat einen Sohn namens Largo. Der sitzt zwar gerade wegen Drogenhandels im Dschungelknast, ist aber schon auf dem Weg des Ausbruchs und wird dem Erbe als typischer Abenteurer gewiss gewachsen sein. Manche scheinen das anders zu sehen, denn die Menschenjagd auf Largo Winch ist bereits eröffnet.
Feine Mischung aus James Bond, Transporter und etwas Wall Street. Schöne Wendungen zwischen Gegenwart und VErgangenheit lassen den ZUschauer rätseln. Largo Winch basiert auf eine comicreihe aus Frankreich, wo bereits der 2. Teil gedreht wird.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=r863MT2SQ_E

Film 2:

Trick 'r Treat, USA 2008
Horror/Episodenfilm - USA 2008
FSK: keine Jugendfreigabe - 79 Min.
Süßes oder Saures, Trick 'r Treat und sieht sich dieser film auch an.4 grausiger, aber auch komische Episoden, die sich um das wohl in Amerika bekannteste Fest dreht: Halloween. Von blutig bis sehr skurill wird alles versammelt. Roter Faden ist ein Unfall, bei dem ein gefüllter Schulbus in den Abgrund fiel und der Ort deshalb verflucht ist. Man sieht immer wieder einen kleinen Knirps mit einem Kartoffelsack, der aussieht wie ein Kürbiskopf. Erzählt wird von einem mordenden Kinderhasser, einem Typ der sich für einen Vampir hält, von vier jungen Mädels, die alles andere sind als unschuldig und einem alten vor sich hin brodelnden Mann der bösartig attackiert wird. Hier ist der Begriff Scary Movie Programm und ist beste unterhaltung ohne albernheiten à la Wayans Brüder.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=vMoiNyyXSwU

Film 3:

The Tournament, GB 2008
Actionthriller über die weltbesten Killer, die sich Freiwillig auf ein gefährliches Katz und Maus Spiel einlassen.
Alle sieben Jahre wird an einem geheim gehaltenen Ort ein besonderer Wettbewerb ausgetragen, der Millionenumsätze generiert. 30 der abgebrühtesten Profikiller treffen bei einem gnadenlosen Shoot-out aufeinander. Es gibt lediglich eine Regel: Töte oder stirb! Wer nach 24 Stunden alleine übrig bleibt, den erwarten zehn Millionen Dollar Preisgeld. Organisiert wird das illegale Spektakel, das diesmal im britischen Middlesbrough stattfindet, von dem skrupellosen Geschäftsmann Powers (Liam Cunningham), der die Action per Dauer-Live-Schaltung aus allen Winkeln der Stadt direkt an seine Spieltische überträgt, an denen eine Handvoll Verrückter aus der ganzen Welt Millionenbeträge auf den Sieger setzt. Zu den Favoriten zählen der ultra-sadistische Texaner Miles Slater (Ian Somerhalder), die chinesische Attentäterin Lai Lai Zhen (Kelly Hu), der knallharte Russe Yuri Petrov (Scott Adkins) und natürlich der Titelverteidiger Joshua Harlow (Ving Rhames), den die Ermordung seiner schwangeren Frau wieder ins Spiel getrieben hat. Der Täter soll sich seinen Informationen zufolge im Teilnehmerfeld befinden. Nachdem bereits einige ins Gras beißen mussten, betritt ein neuer Akteur das Feld. Allerdings ist der schwer versoffene Pater Joseph Macavoy (Robert Carlyle) unfreiwillig auf die Spielfläche gedrängt worden…
Knallharte Action gespickt mit schwarzem Humor und trotz alter Story recht originellen Einfällen.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=n3MQwDyx_DM

Film 4:

Secrets of State, Fr 2008
Politthriller
Die USA beschäftigt sich mit dem Thema Terrorismus aus dem Nahen Osten seit Jahren. Syriana, Machtlos, Operation:Kingdom oder zuletzt "Der Mann der niemals lebte" waren alles gute Thriller. Nun setzt Frankreich seine politischen Zeichen zu diesem Thema und herausgekommen ist ein brillianter Politthriller.
Zwei junge Menschen werden angeworben: Diane vom französischen Geheimdienst und Pierre von einem extremistischen Terrornetzwerk. Die Gegenspieler sind der eiskalte Recruiter für die Innere Sicherheit, Alex, und der manipulative, aber auch charismatische Terrorboss Al Barad. Für diese Männer heiligt der Zweck jedes Mittel - keiner von ihnen schreckt davor zurück, Menschen als Waffen einzusetzen. So ist es stets nur auf den ersten Blick ersichtlich, wer Gutes und wer Böses im Sinn hat; die Grauzone dazwischen bleibt geheimnisvoll verschwommen. Diane, die ihr Studium bisher durch einen Nebenjob als Edel-Callgirl finanzierte, ist zunächst moralisch ambivalent. Aber ihr Hunger nach Abenteuer und der ständige Adrenalinkick lassen sie als Agentin Ehrgeiz entwickeln. Pierre hingegen ist ein Loser, verstoßen von der versoffenen Mutter, wegen kleiner Delikte auf der schiefen Bahn und bald im Knast. Sein Weg von dort bis zum Bootcamp ist erdrückend nachvollziehbar. Wie Figuren in einem Schachspiel erfüllen beide ihre Rolle. Nur wer die Züge macht, ist nicht sofort klar. Bis der Tag kommt, an dem sich Pierres und Dianes Wege kreuzen und dieser äußerst raffinierte Actionthriller zu einem mächtigen Showdown anhebt.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=e1NyA3R9KD4

Dienstag, 8. September 2009

Top 5 - James Bond 007

"Mein Name ist Bond, James Bond. Wodka Martini geschüttelt, nicht gerührt." Wer kennt sie nicht diese Sätze des wohl berrühmtesten Geheimgagenten der Welt im Dienste seiner Majestät. Seit inzwischen fast 50 Jahren rettet uns 007 vor den Bösewichtern dieser Welt. Verschiedene Jahrzehnte und politische Wandlungen hat er hinter sich und oft genug wußte man nicht, ob die Reihe überelben tut. 6 unterschiedliche Schauspiler verkörperten den smarten Agenten und jeder auf seine Weise. Nun kann man James Bond ja eigentlich zum Actiongenre zählen, aber er verdient seine eigene Top 5. Und als Fan stelle ich einfach mal meine Favoriten vor. Ein Thema deren Geschmäcker unterschiedlich sind und sich jeder nicht anfreunden kann, aber das gibt es ja überall. In diesem Sinne Bond will returns:


Platz 5 - James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug, GB 1999
James Bond fühlt sich schuldig am Tod eines befreundeten Öl-Magnaten. Deshalb sieht er es als seine Pflicht an, dessen Tochter Elektra King zu beschützen. Diese hält sich im fernen Aserbeidschan auf, wo sie den Bau einer Öl-Pipeline überwacht, die zum Schwarzen Meer führen soll. Dort stellt sich Agent 007 der schmerzunempfindliche Terrorist Renard in den Weg. Er hat einen Nuklearsprengkopf gestohlen, mit dessen Hilfe er eine neue Weltordnung herstellen will. Obendrein ahnt Bond nicht, dass Elektra ein doppeltes Spiel spielt. Brosnans bester. goldeneye war ein guter Start, hatte aber Längen. "Der MORGEN stirbt nie" besaß Top Action, aber leider keinen charismatischen Bösewicht. All das besaß "Die Welt ist nicht genug"
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=Y5SbB81NGf0


Platz 4 - James Bond 007 - Der Spion der mich liebte, GB 1977
Der wohl Lustigste Bond und zugleich Moore's Bester. Der Cocktail an Witz, Action, Spannung und ein Schuss Erotik schmeckt bestens. Curd Jürgens als Karl Stromberg, welcher 2 U-Boote entführt, um damit einen dritten Weltkrieg auszulösen. Ein Fall für James Bond und da es sich bei einem der U-Boote, um ein russisches handelt, tut man sich in dem Fall mit den Russen zusammen. Die schicken ihre beste Agentin Triple X alias Barbara Bach. Unter den Gegnern taucht u.a. der legendäre Beißer auf. Top Unterhaltung und hat bis heute nichts eingebüßt.

http://www.youtube.com/watch?v=gZ3FFHXuna4


Platz 3 - James Bond 007 - Liebesgrüße aus Moskau, GB 1963
Nachdem Dr. No erfolgreich gestartet ist, drehte man die Fortsetzung, welche weitaus besser ausfiel als sein Vorgänger. 007 auf der Jagd nach der Dechiffiermaschine. Dabei stößt er auf die hübsche Agentin Tatiana Romanova mit der Bond dann später nach Italien flüchtet. Und halb Russland ist hinter ihnen her. Der Kampf zwischen Connery und Robert Shaw gilt bis dato zu einen der brutalsten aber auch spannenden Fights.
Sean Connerys zweit bester.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=pQPBRl-H39k


Platz 2 - James Bond 007 - Casino Royale, GB/USA 2006
Auf der Jagd nach Le Chiffre (Mads Mikkelsen), dem inoffiziellen Bankier des Weltterrorismus, überschreitet der britische Auslandsagent James Bond (Daniel Craig) schon mal Kompetenzen und Vorschriften. Prompt befördert man ihn zum Geheimagenten mit Lizenz zum Töten und verleiht ihm den begehrten Titel mit der Doppelnull. Als Le Chiffre seinen Reichtum ausgerechnet beim Texas Hold'Em im Casino Royale ins Unermessliche steigern will, muss Bond natürlich mit am Pokertisch sitzen. Doch der Weg dorthin ist steinig.
Back to the Roots. Nachdem die Technik doch etwas überhand nahm in "Stirb an einem anderen Tag" besannen sich die Produzenten auf die alten Tage Connerys und setzten mehr auf den Darsteller. Daniel Craig hatte es nicht einfach, da er von jedem ersteinmal ausgelacht wurde und es dann allen zeigte. Connery bleibt der Ur-Bond. Aber dann kommt Craig.


Trailer:

http://www.youtube.com/watch?v=KftZsY2lEX8


Platz 1 - James Bond 007 - Goldfinger, GB 1964
"Erwarten sie dass ich rede Goldfinger?"
"Nein Mr. Bond ich erwarte, dass sie sterben !"

"Mein Name ist Pussy Galore !"
"Dass muss ein Traum sein !"

Diese geschliffenen Sätze sind längst Kult und Goldfinger gilt unter Fans als der Beste. Gert Fröbe als Auric Goldfinger, der den Goldbestand Amerikas atomatisch verseuchen will umd dann selbst dadurch zum reichsten Menschen der Erde zu werden, ist einfach brilliant. Legendäre Szenen wie die nackte Frau übergossen mit Gold oder der Chinese mit dem Sägehut, ließen diesen Film unsterblich werden. hinzu kommt der geniale Titelsong gesungen von Shirley Bassey und geschrieben von John Barry.

Trailer
http://www.youtube.com/watch?v=XRmLjheB16Y

Freitag, 4. September 2009

Taking Woodstock



Komödie - USA 2009

FSK: Freigegeben ab 6 Jahren - 121 Min.



Seit etlichen Wochen ist immer wieder die Rede von 40 Jahre Woodstock. Dem legendären Musikfestival bzw. die Mutter aller Festivals. Doch wer waren die Macher ? Wer stand dahinter ? Wer hatte das überhaupt ermöglicht ? Regisseur Ang Lee gibt diesen Fragen in seinem neusten Werk die Antworten:

In New York ist Elliot Tiber eine aufstrebende Größe in der Kunstszene und fühlt sich in der aufkeimenden Schwulenbewegung wohl. Doch wenn er zurück nach Hause ins 100 Kilometer entfernte Bethel kehrt, um seinen Eltern beim Führen ihres Motels zu helfen, darf niemand etwas davon wissen. Als Leiter der Handelskammer in seinem Heimatdorf verfügt Elliot über die Erlaubnis für ein jährliches Musikfestival. Als der junge Mann Wind davon bekommt, dass Michael Lang und ein paar Hippies nach einem geeigneten Ort für ein großes Rockfestival suchen, bietet er seine Hilfe an. Keiner ahnt, dass mehr als 500.000 Menschen kommen werden. Die entzweite Familie Tiber muss sich zusammenraufen.



Ang Lee hat es wieder mal geschafft eine brilliante Komödie zu drehen. Er verzichtet auf große Namen und besetzt lieber die Rollen mit Nachwuchsdarstellern oder tollen Nebendarstellern wie Liev Schreiber als tuntiger Sicherheitschef oder Eugene Levy als Farmer. Hier werden ganz bewußt nur die Aktuere hinter dem Festival gezeigt. Wer hier Musikszenen vom Konzert sucht, der muss sich den Woodstockfilm ansehen im fast 4 stündigen Director's cut. Hier geht um das Feeling der Zeit. Sehr schön auch die Beobachtung der Hippies. Im Prinzip nicht viel anders als heute auf einem Festival. Nur damals war es nicht so kommerziell. Hatte Ang Lee vor rund zehn Jashren den "Eisturm" gedreht, dem man als abgesang jener Zeit ansehen konnte, ist "Taking Woodstock" der Höhepunkt einer besonderen Ära.



Cast:
Elliot Tiber - Demetri Martin

Sonia Teichberg-  Imelda Staunton
Jake Teichberg - Henry Goodman
Billy - Emile Hirsch
Dan Jeffrey - Dean Morgan
Max Yasgur - Eugene Levy
Michael Lang - Jonathan Groff
Tisha - Mamie Gummer
Vilma - Liev Schreiber
Devon - Dan Fogler


Trailer:

http://www.youtube.com/watch?v=uBun1xztmAQ