Olivier Assayas ist auch in seinem neuesten Film politisch, aber längst nicht so, wie in seinem Carlos Film.
Frankreich 1971: Im Nachhall der 1968er Bewegung probt eine kleine Gruppe von Gymnasiasten in der Pariser Banlieue den Widerstand, glaubt an einen politischen Systemwechsel. Die jungen Leute drucken Flugblätter, besprühen die Schulmauern, debattieren nächtelang. Als sie bei einer ihrer Aktionen einen Wachmann schwer verletzen, bricht die Gruppe langsam auseinander. Jeder sucht den für sich eigenen Weg - künstlerische Kreativität, Drogen, Anarchismus oder fernöstlichen Philosophien.
Während die Amis die 68er Generation nahezu gern verklärt mit Klischeebildern von Demonstranten, Kiffern und Liebenden untermalt mit 60er Jahre Musik, so ist "die wilde Zeit" sicher auch spannend und hat aufregende Momente. Zeigt aber auch den natürlichen, nahezu er nüchternen Blick der rebellischen Jugend Anfang der 70er Jahre. Manches zog sich hin und war längst nicht so aufregend, wie es sich anhört aus heutiger Sicht. Die Zeit war geprägt von Unsicherheit und Orientierungslosigkeit. Das bringt Olivier Assayas mit unverbrauchten Gesichertn brilliant rüber und es gibt keine Effekthascherei. Songs kommen nur bedingt vor und auch sonst, ist der Streifen typisch europäisch. Interessasantes Stücl Politkino, als junge Leute noch was vernünftiges zu sagen hatten.
Cast:
India Menuez | Leslie | |
Clement Metayer | Gilles | |
Lola Creton | Christine | |
Felix Armand | Alain | |
Carole Combes | Laure | |
India Menuez | Leslie | |
Hugo Conzelmann | Jean-Pierre | |
Mathias Renou | Vincent | |
Léa Rougeron | Maria | |
Martin Loizillon | Rackam le Rouge | |
André Marcon | Gilles Vater |
Trailer:
Die wilde Zeit
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