Donnerstag, 29. August 2013

Paulette


  • Genre: Drama
  • Regie: Jérôme Enrico
  • Laufzeit: 87 min.
  • FSK: ab 12 Jahre
  • Verleih: Neue Visionen


Die Franzosen beweisen abermals wie man ein schweres Thema zu einem luftigleichten Film verwandeln kann. Altersarmut in Paris.



Witwe Paulette lebt von einer kargen Rente in einem Vorort von Paris. Als ihre Möbel gepfändet werden, hat sie die Nase voll von Wohlanständigkeit und heuert bei einem Drogenboss an. Bald dealt sie in Bahnunterführungen und Hausfluren und macht den coolen Jungs mit ihrer karierter Einkaufstasche Konkurrenz. Die ehemalige Konditorin hat eine tolle Geschäftsidee, backt mit ihren drei Freundinnen zu Hause Hasch-Cookies statt Schwarzwälder Kirsch. Die süßen Leckereien gelten schnell als Geheimtipp in der Szene.




Bernadette Lafont brilliert als Paulette. Als wäre die Rolle nur für sie geschrieben worden. Paulette steht für das, wovor immer mehr Menschen heutzutage Angst haben. Die Alterarmut kommt immer mehr vor und in den Vororten in Paris dürfte das weitaus verbreiteter zu sein, als in Deutschland. Paulette ist keine typische Kifferkomödie, die mit den klischees spielt. Es geht auschließlich darum, dass eine alte Frau nicht von der Stütze leben muss und aus dem Trottt herauszukommen Das ernste Thema verwandelte Jerome Enrico in eine luftigleichten Tragikomödie mit einem Feelgoodgefühl. Es kommt nie hektik auf. Die sprache ist zwar rüde, ist aber nötig um den Standort entsprechend rüberzubringen. So geht es nunmal zu in den Häußerschluchten ohne Zukunft. Auf bedeutsame Weise zeigt der Film, wo das Rechtssystem hinkt und Leute durch das soziale Netz rutschen. Zwar endet der Film in einem Möchtegerntraum, aber kommt ansonsten ganz natürlich rüber. Eine Perle des französischen Kinos.




Cast:

  • Bernadette Lafont: als Paulette
  • Carmen Maura: als Maria
  • Dominique Lavanant: als Lucienne
  • Françoise Bertin: als Renée
  • André Penvern: als Walter


Trailer:
Paulette

R.I.P.D.


  • Genre: Action Komödie
  • Regie: Robert Schwentke
  • Laufzeit: 96 min.
  • FSK: ab 12 Jahre
  • Verleih: Universal



Neues von Robert Schwentke, der zuletzt mit RED einen Hit landen konnte. Leider landet er mit RIPD auf der Nase.



Nick Walker ist ein abgebrühter Cop in Boston, der von seinem korrupten Partner Bobby erschossen wird. Nick fährt gen Himmel, landet allerdings im Büro des R.I.P.D. Seine neue Chefin verklickert ihm seine Aufgabe, sogenannte "Deados", untote Seelen, die auf der Erde ihr Unwesen treiben, zu ihrer letzten Destination zu verfrachten. Mit seinem neuen knorrigen Partner Roy kommt er einer apokalyptischen Geisterverschwörung auf die Spur, die das gesamte Universum auf den Kopf zu stellen droht.




Der Film ist durchaus launig, aber er kopiert zu sehr andere Filme. Die ganze Zeit hat man MIB im Kopf und wünscht sich, dass an der nächsten Ecke Tommy Lee Jones und Will Smith warten. Der ganze Erzählverlauf ist, der eines typischen Buddymovies mit zahlreichen Klischees. Reynolds und Bridges sorgen für gute Laune und retten irgendwie das sinkende Schiff vor dem totalen Untergang. Jeff Bridges perfliziert seine Rollen aus CrazyHeart und True Grit. Was fast schon schade ist, da er sowas nicht nötig hätte bzw. eine Verschwendung seiner Schauspielkunst ist. Lustig ist Mary-Louise Parker als Chefin der RIPD. Durch sie kann man erkennen, was Schwentke mal vorschwebte, als er den Film drehte. ebenso bei den lustigen Szenen, wenn sich die Jungs unter die Menschen tummeln und als hübsche blondine und Chinese auftreten. In den USA ist RIPD sehr schwer gefloppt, wieviele andere Filme in diesem Sommer auch, auf die man gesetzt hatte.




Cast:

  • Jeff Bridges: Roy Pulsipher
  • Ryan Reynolds: Nick Walker
  • Kevin Bacon: Bobby Hayes
  • Mary-Louise Parker: Proctor
  • Stephanie Szostak: Julia
  • James Hong: Nicks Avatar
  • Marisa Miller: Roys Avatar
  • Robert Knepper: Stanley Nawlicki
  • Mike O'Malley: Elliot
  • Devin Ratray: Pulaski
  • Larry Joe Campbell: Officer Murphy


Trailer:
R.I.P.D.

Dienstag, 20. August 2013

Pain & Gain


  • Genre: Komödie Action
  • Regie: Michael Bay
  • Laufzeit: 130 min.
  • FSK: ab 16 Jahre
  • Verleih: Paramount


Nach den bombastischen Transformerfilmen, drehte Michael Bay endlich mal wieder einen Actionfilm, wie man es eher aus den 90ern von ihm kannte, zu Zeiten von Bad Boys. Nur diesmal grotesker und nach einer wahren Begebenheit.




Mit großem Einsatz hat Daniel Lugo in Miami ein heruntergekommenes Fitness-Center wieder auf Vordermann gebracht, ohne dass er allerdings finanziell davon profitieren würde. Mit den befreundeten Muskelmännern Adrian und Paul, beide ebenso nicht allzu helle, plant er also, den wohlhabenden Geschäftsmann Kershaw zu entführen und ihn zu erpressen. Ein simpler Plan, der allerdings von Anfang an schief läuft. Bald sehen sich Daniel und Co. zu Mord- und Totschlag gezwungen, worin sie allerdings auch kein Talent haben.




Natürlich darf man nie in einem Michael Bay nach einem tieferen Sinn suchen und schon gar nicht wenn es um bodybuilder geht, welche die große Kohle suchen. Trotzdem ist Pain & Gain durch seine skurille Art recht unterhaltsam, was aber auch an den Nebenfiguren liegt, wie z.B. Tony Shalhoub als Victor Kershaw oder Rebel Wilson als betrogene Braut Robin Peck. Trotzdem tragen die drei Hauptfiguren den Film, der manchmal allzu selbstverliebt wirkt und durch seine Ästhetik wie ein überlanger Videoclip. Wahlberg und Johnson zeigen sich von ihrer komischen Seite und lassen nicht nur hohl ihre Muskeln spielen.  Der Anabolikawahn wird gekonnt auf die Schippe genommen mit all seinen Stallones und Schwarzeneggers. Schön ist auch, dass Ed Harris mal wieder sich zeigt, der einst mit Bay "The Rock" drehte. Ob das alles wirklich war gewesen ist, sei dahingestellt. aber schon lustig, was das Leben so mit sich bringt. Wildes Popcornkino für Fitnessstudiobesucher.




Cast:

  • Mark Wahlberg: Daniel Lugo
  • Dwayne Johnson: Paul Doyle
  • Anthony Mackie: Adrian Doorbal
  • Tony Shalhoub: Victor Kershaw
  • Ed Harris: Ed DuBois
  • Rob Corddry: John Mese
  • Bar Paly: Sorina Luminita
  • Rebel Wilson: Robin Peck
  • Ken Jeong: Johnny Wu
  • Michael Rispoli: Frank Griga
  • Keili Lefkovitz: Krisztina Furton


Trailer:
Pain & Gain

Stuck in Love


  • Genre: Komödie
  • Regie: Josh Boone
  • Laufzeit: 100 Minuten
  • FSK: 12
  • Verleih: Wild Bunch



Manchmal greift eine Sneak Preview ziemlich weit voraus und so konnte man im August bereits einen Film sehen, der erst irgendwann im September bei uns startet und eine angenheme Abwechslung zu den Bombastfilmen ist. Nach langer Zeit mal wieder ein kleiner Ensemblefilm.




Der Schriftsteller Bill Borgens leidet unter Einsamkeit und Schreibblockade, seitdem ihn seine Ehefrau wegen eines jüngeren Kerls verlassen hat. Er trägt immer noch den Ehering und spioniert seiner Ex hinterher, auch wenn er ab und an mit seiner Nachbarin Sex hat. Die beiden Kinder wollen beruflich in seine Fußstapfen treten. Tochter Samantha, die bei One-Night-Stands immer auf den Falschen trifft, hat einen Verlag für ihr erstes Buch gefunden. Sohn Rusty möchte Stephen King nacheifern und verknallt sich in ein drogenabhängiges Mädchen.




Stuck in Love reiht sich in den klassischen Ensemblefilm ein, wo mehrere Leute Probleme haben und irgendwie miteinander verknüpft werden. Ein klassiker darunter ist Short cuts von Robert Altman. an die Klasse reicht natürlich Stuck in Love nicht heran. Gegen das Schwergewicht ist Stuck in Love fliegengewicht, aber unterhaltsam und leicht. Eine hübsche ansammlung von Stars, die oft gekonnt in Nebenrollen einen film veredeln treten hier auf und durchleben eine schwierige Phase ihres Lebens oder sind für andere da, um ihnen zu helfen. Ob eher das ältere Semester Kinnear & Connelly oder die jüngeren Collins, Lerman und Wolff. sie alle können die schwächen des Film locker überspielen und so manche Weinerlichkeit wett machen. Sie sorgen dafür, dass nichts zu schmalzig gerät. Was auch an der nüchternen Inszenierung liegt, die niemals zu hektisch gerät, wie sonst in Hollywoodfilmen ist. Ein kleiner Film, dem Aufmerksamkeit gebührt.




Tracklist:

  • Greg Kinnear as Bill Borgens, a famous novelist
  • Jennifer Connelly as Erica, the ex-wife of Bill who left him for a younger man
  • Lily Collins as Samantha, Bill and Erica's collegiate daughter
  • Logan Lerman as Lou, a classmate of Samantha's and potential love interest.
  • Nat Wolff as Rusty, Bill and Erica's 16 year-old son and a hopeless romantic
  • Liana Liberato as Kate, Rusty's love interest with a troubled life
  • Stephen King as himself
  • Kristen Bell as Tricia


Clip:
Stuck in Love

Elysium



  • Genre: Science Fiction
  • Regie: Neill Blomkamp
  • Laufzeit: 110 min.
  • FSK: ab 16 Jahre
  • Verleih: Sony Pictures



Wenn der Regisseur von "District 9" einen Blockbuster dreht, sieht dass nochmal ganz anders aus, als z.B. bei einem Michael Bay Film. Elysium dürfte wahrscheinlich bisher der beste Sci-Fi Film in diesem Jahr sein, Dank seiner guten Inszenierung.




Im Jahr 2154 haben sich die Reichen der Welt von der Erde verabschiedet und leben in Saus und Braus auf der Raumstation Elysium, während auf dem Planeten der Rest der Menschheit versklavt und hilflos seinem Schicksal ausgeliefert ist. Ohne sein Zutun gerät der ehemalige Troublemaker Max de Costa in einen Teufelskreis, der ihn mit der Autorität zusammenprallen lässt. Von Freunden wird er schwer verletzt wieder zur Kampfmaschine zusammengesetzt und macht es sich zur Mission, der Ungerechtigkeit ein Ende zu setzen.




In diesem Jahr wird man regelrecht von Science Fiction Filme überrannt. Oblivion, After Earth, Star Trek und nun Elysium. Letztere stammt von Neill Blomkamp, der schon mit seinem genialen Film District 9 dem Science fictiongenre seinen eigenen Stempel aufdrücken konnte. Elysium hat zwar auch eine eher simple Story, kann aber mit guten Darstellern und einer tollen Atmosphäre überzeugen. Die Kulissen auf der Erde sehen so trostlos aus, dass einem Angst und Bange werden könnte. Der dokumentarische Stil unterstreicht Das sogenannte Elysium bietet den krassen Kontext. Es ist der wahre Augenschmaus und zeigt das Leben, wie es viele leider nun mal nicht haben. Das ist zugleich die einzige Schwäche des Films, dass zu simpel zwischen Weiß und scharz unterschieden wird. auch hätte man etwas mehr von Elysium und seinen Bürgern erfahren. Der film ist natürlich ganz auf Matt Damon zugeschnitten, der sich gut schlägt im ScienceFiction Genre und den Bourne der Zukunft gibt. Jodie forster, groß mitangekündigt, bietet eher eine zurückhaltende Rolle, wobei sie dabei ihre fiese Seite zeigen darf. Der wahre Star aber ist Sharlto Copley als M. Kruger. So durchgeknallt, war ein Bösewicht schon lange nicht mehr. Copley spielte schon famos in District 9. Wer also schon die Nase voll hat von Science Fictionfilme, sollte sich nochmal überwinden, da dies der bisher beste Streifen in diesem Jahr ist.




Cast:

  • Matt Damon: Max DeCosta
  • Jodie Foster: Ministerin Delacourt
  • Sharlto Copley: M. Kruger, alias Agent 32 Alpha 21b
  • Alice Braga: Ärztin Frey
  • Diego Luna: Julio
  • Wagner Moura: Spider
  • William Fichtner: John Carlyle


Trailer:
Elysium

Kick - Ass 2


  • Genre: Action Komödie
  • Regie: Jeff Wadlow
  • Laufzeit: 103 min.
  • FSK: ab 18 Jahre
  • Verleih: Universal



Die groteske Verfilmung eines Marc Millars Comic geht in die zweite Runde und kann ebenso überzeugen, wenn man es mag.




Obwohl Kick-Ass nach dem Training mit Hit-Girl athletischer und damit tauglicher als Verbrechensbekämpfer wirkt, bleibt das Dream-Team mit seiner Ausbilderin eine Illusion. Während Hit-Girl auf Wunsch ihres Vormunds versucht, das Leben eines ganz normalen Teenagers zu führen, schließt sich Kick-Ass der Superheldentruppe um Colonel Stars and Stripes an. Doch keiner ahnt, dass Kick-Ass' Erzfeind Red Mist unter neuem Namen seine Rache mit einer furchterregenden Söldnertruppe und tödlicher Skrupellosigkeit plant.




Schon der erste Kick-Ass Film war eigentlich eher nur was für Comicfans und Verehrer. Schauspielerisch und auch Storymässig war Kick-Ass tadelos und zählte bei vielen zu den besten Streifen 2010. Leider blieben die Einspielergebnisse weit hinter den Erwartungen der Macher. Trotzdem entschloss man sich für einen zweiten Teil, der zwar Storymässig nicht ganz mithalten kann, aber dafür mit Slapstik und Action, die teilweise wesentlich grotesker ist, als im ersten Teil. Teilweise bleibt einem das Lachen im Hals stecken. Obwohl es grausam zugeht, liegt man lachend in der Ecke. Schauspierlisch liegen Aaron Taylor-Johnson undChloe Grace Moretz ganz vorne und beweisen abermals, das sie zur zukünftigen Elite gehören können. Als Nebendarsteller überrascht Jim Carry, der wohl allmählich erkannt hat, dass er für's Grimassen schneiden zu alt ist, als abgehalfteter Sicherheitsmann. aber auch Christopher Mintz-Plasse alias "The Mother fucker" beweist abermals sein komisches Talent. Insgesamt ist Kick-Ass eine angenehme Abwechslung zu den ganzen Blockbustern bzw. Flopbustern aus Hollywood.




Cast:

  • Aaron Taylor-Johnson: Kick-Ass / Dave Lizewski
  • Christopher Mintz-Plasse: Chris D'Amico / The Mother Fucker
  • Chloë Grace Moretz: Hit-Girl / Mindy Macready
  • Jim Carrey: Colonel Stars and Stripes
  • Morris Chestnut: Detective Marcus Williams
  • Clark Duke: Marty / Battle Guy
  • Augustus Prew: Todd / Ass Kicker
  • Lyndsy Fonseca: Katie Deauxma
  • Donald Faison: Dr. Gravity
  • Garrett M. Brown: Mr. Lizewski
  • John Leguizamo: Javier
  • Lindy Booth: Night Bitch
  • Olga Kurkulina: Mother Russia
  • Claudia Lee: Brooke
  • Tanya Fear: Harlow
  • Ella Purnell: Dolce
  • Yancy Butler: Angie D'Amico


Trailer:
Kick - Ass 2