Mittwoch, 24. September 2014

Das finstere Tal


  • Genre: Western/Drama
  • Regie: Andreas Prochaska
  • Laufzeit: 115 min.
  • FSK: ab 12 Jahre
  • Verleih: X Verleih (Warner)


Nachgereicht: Deutschland dreht nur öde Komödien mit Schweiger und Schweighöfer ? Weit fehl geschlagen. Dieses Jahr überraschte eine Art Heimatwestern. Django in den Alpen.




Über einen versteckten Pfad, irgendwo hoch oben in den Alpen, erreicht ein einsamer Reiter ein kleines Dorf. Unverhohlenes Misstrauen schlägt ihm entgegen. Die Söhne des Brenner-Bauern, der über Wohl und Wehe der Dorfbewohner entscheidet, hätten ihn wohl weggejagt. Doch für eine Handvoll Goldmünzen wird ihm den Winter über Quartier gewährt. Die bevorstehende Hochzeit der jungen Luzi scheint derweil wie ein dunkler Schatten über den Bewohnern des Tals zu liegen. Und dann kommt es zu einem tragischen Unfall, bei dem ein Brenner-Sohn sein Leben lässt… Was niemand weiß: Der Fremde hat eine Rechnung aus längst vergessen geglaubten Zeiten zu begleichen.




Heimatfilme verbindet man unweigerlich mit den 50ern oder heutzutage mit Joseph Vilsmaier, der in den letzten Jahren eher schwache Alpenstorys auf die Leinwand brachte. Ein deutsch-österreichischer Western ? Geht dass den ? Bei Western denken wir an die Prairie und Sonnenuntergänge. Das finstere Tal spielt mitten in den Alpen kurz vor dem Winter. Düstere Winterbilder statt staubige Sonnenszenarien. Die vorlage dafür schrieb Thomas Willmann, dessen Roman etwas ausufernd ist. Somit ließ man in der Filmfassung einiges weg, um schneller auf den Punkt zu kommen. Für die Hauptrolle konnte der Brite Sam Riley gewonnen werden, der eher unscheinbar wirkt und deshalb gut besetzt ist. Kein Franco Nero Typ, der am liebsten gleich das Dorf in SChutt und Asche legen möchte. Sondern seine Rache kommt langsam, aber sicher. Tobias Moretti spielt einen der Brenner Brüder und ist kühler denn je. So unsympathisch hat man den Österreicher wohl noch nie gesehen. Die Atsmosphäre tut ihr übriges und gibt dem Film seinen Feinschliff. Mit 8 Lolas beim Deutschen Filmpreis wurde das finstere Tal ausgezeichnet und selbst beim Bayrischen Filmpreis konnte das Werk in zwei Kategorien punkten. Schon ein Jahr zuvor versuchte sich Deutsche an das Westerngenre. Gold mit Nina Hoss blieb aber hinter den Erwartungen zurück, die nun mit "Das finstere Tal" erfüllt werden konnten. Ein grandioser Streifen aus deutschen Landen.




Cast:

  • Sam Riley: Greider
  • Paula Beer: Luzi
  • Tobias Moretti: Hans Brenner
  • Helmuth A. Häusler: Hubert Brenner
  • Martin Leutgeb: Otto Brenner
  • Clemens Schick: Luis Brenner
  • Johann Nikolussi: Rudolf Brenner
  • Hans-Michael Rehberg: Brenner
  • Erwin Steinhauer: Pfarrer Breisler
  • Thomas Schubert: Lukas


Trailer:
Das finstere Tal

Katakomben


  • Genre: Thriller
  • Regie: John Erick Dowdle
  • Laufzeit: 93 min.
  • FSK: ab 16 Jahre
  • Verleih: Universal



Blair Witch Project im Pariser Untergrund, den Katakomben. Durchaus spannender Horrorthriller mit etwas nerviger Wackelkamera.




Scarlett Marlowe ist eine unerschrockene Archäologin, deren Vater sich erhängt hat. Sie setzt seine Suche nach dem legendären Stein der Weisen fort und die Spur führt zu den unterirdischen Grabestunneln von Paris. Scarlett stellt nun ein Expeditionsteam zusammen, das aus einem Kollegen, einem Dokumentarfilmer und drei jungen französischen Katakomben-Spezialisten besteht. Ihr Ausflug in die Welt von rund sechs Millionen Toten erweist sich als eine Tour des Force des Terrors, die für einige nicht gut endet.




Warum es immer angesagt ist, Horrorstreifen als eine Art Dokumentation hinzustellen, bleibt ein Rätsel. Seit dem Überraschungshit Blair Witch Project, tauchten zahlreiche horrstreifen im Wackelkameradokustil auf. Der jüngste davon, ist Katakomben. Eine Gruppe junger Leute, krabbel im Pariser Untergrund herum, auf der Suche nach dem Stein der Weisen. Zu Beginn wirkt alles eher wie ein Abenteuerstreifen, der sich dann aber sehr bald zu einem düsteren Horrorstreifen verändert. Wobei die Elemente, nicht sehr neu sind. Die nervige Wackelkamera soll zusätzlich für ein Schaudern sorgen, was aber eher einem auf den Geist geht. Katakomben ist ein typische Genrewerk ohne große Namen. Der Reiz der Katakomben ist da, aber einmal sehen reicht.



Cast:

  • Perdita Weeks: Scarlett
  • Ben Feldman: George
  • Edwin Hodge: Benji
  • François Civil: Papillon
  • Marion Lambert: Souxie
  • Ali Marhyar: Zed
  • Cosme Castro: La Taupe
  • Hamid Djavadan: Reza
  • Emy Lévy: Tour Guide


Trailer:
Katakomben

Sex Tape


  • Genre: Komödie
  • Regie: Jake Kasdan
  • Laufzeit: 95 min.
  • FSK: ab 12 Jahre
  • Verleih: Sony Pictures



Nach Bad Teacher die zweite Zusammenarbeit zwischen Cameron Diaz und Jason Segel in einer komödie von Jake Kasdan, dem Sohn von Lawrence Kasdan.




Die beiden gelangweilten Eheleute Jay und Annie wollen wieder Schwung in ihr lustloses Sexleben bringen. Sie filmen kurzerhand einen Heimporno, den Jay jedoch versehentlich an mehrere Freunde, Verwandte und auch noch Annies neuen Boss in spe verschickt. Da es ihnen an technischen Knowhow mangelt, versuchen sie, alle relevanten Ipads ausfindig zu machen, um das kompromittierende Material darauf zu löschen. Sie starten eine aberwitzige "Search & Destroy"-Mission, die ihnen schnell über den Kopf wächst.




Egal wo, Sex Tape erhielt vernichtende Kritiken und wurde als nicht lustig eingestuft. Ganz so schlimm ist es nicht und zuweilen ist der Film sogar sehr amüsant. Jake Kasdan arbeitete bereits mit Diaz und Segel mit dem Film Bad Teacher zusammen. Nun also die amüsante Idee über ein Sex Tape, dass in Umlauf gerät. Angeblich soll es einen ähnlichen Vorfall gegeben haben, auf den dieser Film aufbaut. Das große Prolbem an diesem Streifen ist seine teilweise zotige Art und die Ähnlichkeiten mit anderen Filmen. Sei es z.B. Hangover. Trotzdem ist es gerade den Hauptdarstellern zu verdanken, dass man trotzdem etwas schmunzelnd im Saal sitzt und mit den anderen lacht. Keine tiefgehende Komödie. Zumindest nicht intellektuell gesehen. Eher körperlich. Für einen Streifen ab 12 haarscharf an der Grenze. Gerade das Thema Internetporno muss eigentlich noch nicht auf dem Radar jüngerer Zuschauer stehen, wenn auch Cameron Diaz mitspielt. Denn besseren Film hat sie bereits abgeliefert mit Schadenfreundinnen. Für den Kurzweil. 




Cast:

  • Cameron Diaz: Annie
  • Jason Segel: Jay
  • Rob Corddry: Robbie
  • Ellie Kemper: Tess
  • Rob Lowe: Hank Rosenbaum
  • Nat Faxon: Max
  • Nancy Lenehan: Linda
  • Randall Park: Edward
  • Dave Gruber Allen: Mailman
  • Jack Black: YouPorn-Besitzer



Trailer:
 Sex Tape

Mittwoch, 10. September 2014

Hercules


  • Genre: Action Fantasy
  • Regie: Brett Ratner
  • Laufzeit: 98 min.
  • FSK: ab 12 Jahre
  • Verleih: Paramount


Nachdem Renny Harlin bereits einen Hercules Film drehte und damit seine letzte Würde los wurde, schickt nun Rush Hour Regisseur Brett Rattner Dwayne Johnson als Hercules auf die Leinwand und kann damit um einiges mehr punkten.





Herkules hat sich mit dem Erlegen sagenumwobener Wesen den Ruf eines Halbgotts erworben und verdingt sich mit seinen treuen Kampfgefährten als Söldner. Sie werden von König Cotys in Thrakien engagiert, der seinen Rivalen Rhesus ausschalten will. Herkules und Co bilden eine Armee aus, die von ihnen angeführt zum Sieg schreitet. Doch Cotys erweist sich nicht als der edle Herrscher, für den er sich ausgibt, und Herkules wird vor eine schwere Entscheidung gestellt und muss über sich hinauswachsen.




Hercules dürfte für Dwayne Johnson alias The rock, die Rolle seines Lebens sein. Er spielt einen überzeugenden Hercules, der zwar etliche abenteuer erlebt hat, aber nichts von Ruhm hält und für den vorallem Geld wichtig ist. Nach der Ermordung seiner Familie ist er ein Söldner. Er tut nichts aus reiner Menschlichkeit, sondern weil die Kasse stimmt. Im Prinzip wird der Hercules Mythos über Bord geworfen. Was nicht heißt, dass der Zuschauer auf Fabelwesen oder Schlachszenen verzichten muss. Allerdings tauchen viele Szenen aus dem Trailer bereits am Anfang auf und zur Mitte hin, kommt es zu Schlachten und Intrigen. The Rock gibt Hercules ein Gesicht ohne dass er krampfhaft versucht ein Charakterschauspieler zu sein. Die sitzen in den Nebenrollen. Ob John Hurt, Rufus Sewell, Ian Mcshane oder auch Joseph Fiennes. Die Liste kann sich sehen lassen. Von so einem Cast konnte Renny Harlin nur träumen. Für einen Streifen ab 12 geht es allerdings hier und da etwas blutig zu, wobei es sich trotzdem noch in Grenzen hält. auf so manche Schockeffekte hätte man gut verzichten können, aber sonst weiß Hercules als spätsommerliches Popcornkino zu überzeugen.




Cast:

  • Dwayne Johnson: Hercules
  • John Hurt: Cotys, König von Thrakien
  • Rufus Sewell: Autolycus
  • Ian McShane: Amphiaraus
  • Ingrid Bolsø Berdal: Atalanta
  • Aksel Hennie: Tydeus
  • Reece Ritchie: Iolaos
  • Rebecca Ferguson: Ergenia
  • Joseph Fiennes: King Eurystheus
  • Steve Peacocke: Stephanos
  • Peter Mullan: Sitacles
  • Irina Shayk: Megara
  • Joe Anderson: Phineas
  • Barbara Palvin: Antimache
  • Tobias Santelmann: Rhesus
  • Caroline Boulton: Vixen



Trailer:
Hercules

Erlöse uns von dem Bösen


  • Genre: Horror
  • Regie: Scott Derrickson
  • Laufzeit: 119 min.
  • FSK: ab 16 Jahre
  • Verleih: Sony Pictures



Spannender Horrorthriller mit einem überzeugenden Eric Bana. Düsterer Horrorstreifen, der lange nachhallt.




Ralph Sarchie glaubt, als Cop in der Bronx schon alles gesehen zu haben. Doch drei besonders verstörende Fälle von Gewalt gehen auch dem Veteranen unter die Haut, der mit seinem Partner nach Gemeinsamkeiten im Tatvorgang sucht. Viel klarer als Sarchie sieht Jesuitenpriester Mendoza die schrecklichen Ereignisse, für die er einen Dämon verantwortlich macht. Sarchie aber jagt weiter nach einem Phantom und rationalen Erklärungen, bis ihn unerklärliche Visionen und schließlich sogar Hausbesuche aus der Hölle eines Besseren belehren.




Nachdem die Zusammenarbeit mit Disney vorerst geplatzt ist, bietet Jerry Bruckheimer seine Dienste wohl nun Sony an und es fällt gleich mal düsterer aus, als gewohnt. Eric Bana, der zuletzt eher weniger Glück hatte bei seiner Rollenwahl, spielt den fertigen New Yorker Cop Ralph Sarchie, den es tatsächlich gibt und angeblich diese Dinge erlebt hat. Edgar Ramirez ist hierzlande eher unbekannt. Gefällt aber als gefallener Priester. In dunkler Edeloptik verfolgt man mit schweisigen Händen Sarchie bei seinen Ermittlungen im Dauerregen der Bronx. Die Videoclipästhetik passt und verleiht dem Film einen gewissen Reiz. In letzter Zeit war das Horrgenre eher langweilig. Doch hier wird es reaktiviert und sorgt für eisige Gänsehaut. Wackelnde Schränke, komische Geräusche und verwirrte Menschen sorgen für ein 2 stündiges grausiges Vergnügen. Man will wegsehen und am liebsten gehen, tut es aber aus reiner Neugier nicht. Jerry Bruckheimer kann auch anders und ist vom Familienkino ganz weit entfernt.




Cast:

  • Eric Bana as Ralph Sarchie, a New York City street cop with a New Jersey accent who has put his faith in religion behind him, only to find himself entangled with the devil.
  • Édgar Ramírez as Mendoza, the Spanish (Castilian) priest who teams with Ralph.
  • Olivia Munn as Jen Sarchie, Ralph’s wife, who also has a tie to the case.
  • Sean Harris as Santino, a soldier possessed by the devil, who ends up targeting Ralph
  • Joel McHale as Butler, Ralph’s partner, a tough, experienced cop.
  • Chris Coy as Jimmy Tratner
  • Dorian Missick as Gordon
  • Rhona Fox as Zookeeper
  • Valentina Rendón as Claudia
  • Olivia Horton as Jane Crenna


Trailer:
Erlöse uns von dem Bösen

A Most Wanted Man


  • Genre: Drama Thriller
  • Regie: Anton Corbijn
  • Laufzeit: 122 min.
  • FSK: ab 6 Jahre
  • Verleih: Senator



Philip Seymour Hoffman in seiner letzten Rolle und er zeigt nocheinmal sein ganzes Können in einem stillen Agentenfilm alter Schule.




Der russisch-tschetschenische von Folter gezeichnete Issa Karpow fordert bei einer Hamburger Bank das im Schließfach liegende illegale Vermögen seines Vaters ein und sucht Kontakt zur islamischen Gemeinde. Günther Bachmann, Leiter einer halb offiziellen deutschen Anti-Terrorismus-Einheit, will durch den Fremden die Hintermänner eines islamistischen Finanznetzes, das Al Kaida zuarbeitet, entlarven. Dazu braucht er Zeit. Die lassen ihm aber weder CIA und noch andere deutsche konkurrierende Geheimdienste.




Anton Corbijn, der uns schon mit "Control" und "The American" schöne Genreperlen präsentierte, kam in den Genuss mit dem jüngst verstorbenen Philip Seymour Hoffman zu arbeiten. Für seinen stillen Agententhriller nach einem Roman von John Le Carre konnte Hoffman nocheinmal sein ganzes Können unter Beweis stellen. So kaputt wie sein Filmcharakter war leider Hoffman auch im richtigen Leben. Gerade hier sieht man wie fertig Hoffman gewesen sein muss und läßt dieses Gefühl in seiner Rolle mit hineinfließen. An seiner Seite überzeugen Rachel McAdams, Willem Dafoe, Daniel Brühl, Robin Wright & Nina Hoss. Der Kinostart ist der 11.9. und könnte somit nicht passender sein. Während wir heutzutage die Geschindigkeit eines Jason Bourne gewohnt sind, dürfte es etlichen Zuschauern sauer aufstoßen, dass dieser Agententhriller sich auf altmodische Weise fortbewegt und sich vollends auf seine Figuren konzentriert. Keine Verfolgungsjagden, coole Sprüche etc. Schon wie bei Carre's Dame, König, Ass, Spion wurde gezeigt wie trocken das Spionageleben ist und wie fertig einem diese Arbeit machen kann. A most wanted man ist ein brillanter Agenthriller, der nicht aktueller denn je hätte ausfallen können. Wehmütig schauen wir Philip Seymour Hoffman zu mit dem Wissen, dass dies sein letzter großer Film ist. Der Film endet damit, dass Hoffman frustiert das Auto verläßt, aus dem Bild verschwindet und den Zuschauer allein zurück läßt. Als ob Hoffman geahnt hätte, dass es bald vorbei ist.



Cast:

  • Philip Seymour Hoffman: Günter Bachmann
  • Rachel McAdams: Annabel Richter
  • Willem Dafoe: Tommy Brue
  • Daniel Brühl: Max
  • Nina Hoss: Erna Frey
  • Robin Wright: Martha Sullivan
  • Grigoriy Dobrygin: Issa Karpov
  • Derya Alabora: Leyla
  • Herbert Grönemeyer: Michael Axelrod
  • Martin Wuttke: Erhardt
  • Kostja Ullmann: Rasheed
  • Homayoun Ershadi: Dr. Faisal Abdullah
  • Mehdi Dehbi: Jamal Abdullah
  • Vicky Krieps: Niki
  • Rainer Bock: Dieter Mohr


Trailer:
A most wanted man