Dienstag, 2. September 2014

Die geliebten Schwestern


  • Genre: Drama
  • Regie: Dominik Graf
  • Laufzeit: 139 min.
  • FSK: ab 6 Jahre
  • Verleih: Senator



Nachdem Goethe vor einigen Jahren auf lockere leichte Art gehuldigt wurde mit der Liebe zu Charlotte von Stein, so ist nun sein ebenso berühmter Kollege Schiller an der Reihe.




Sturm und Drang ist 1788 in Rudolstadt angesagt. Friedrich Schiller und zwei mittellose Schwestern leben in einer Ménage-à-trois. Die unglücklich verheiratete Caroline von Beulwitz und deren schüchterne Schwester Charlotte von Lengefeld folgen ihrem Schwur, alles miteinander zu teilen, auch den berühmten Autor. Charlotte ehelicht ihn, damit ihre Dreiecksbeziehung unter dem Deckmantel der Konvention fortgesetzt werden kann. Caroline, deren Roman Schiller anonym publiziert, verlässt ihren Gatten. Als sie schwanger wird, zerbricht das fragile Gleichgewicht des Liebesdreiecks.




Dominik Graf, der zuletzt eher für das Fernsehen gearbeitet hatte, beschäftigt sich nun mit seinem neuen Film mit dem jungen Schiller und dessen Dreiecksbeziehung zu Cahrlotte von Lengefeld und Caroline von Beulwitz. Wer jetzt an zwei Stunden dröges Schulfernsehen denkt, ist weit gefehlt. Graf inszenierte diese Geschichte auf eine angenhme lockere Art und Weise, wie man sie von den deutschen Filmemachern nur selten kennt, wenn es um solche Stoffe geht. Das heißt nicht, dass es oberflächlich zu geht und man die Figuren und die Zeit, in dem der Film spielt aus den Augen verliert. Die sprache und die Stimmung bleiben auf hohem Niveau erhalten. Dazu kommt eine erlesene Auswahl an Schauspielern, die dem Film ihren Stempel aufdrücken. Die noch sehr jungen Henriette Confurius und die etwas ältere Hannah Herzsprung spielen gekonnt das Schwesternpaar, welches sich in den jungen Schiller verliebt, ohne dabei sich gegenseitig auszustechen. Auch Florian Stetter spielt bravourös. er selbst spielte schon einmal in einem Schiller Film mit, wobei Schiller damals von Matthias Schweighöfer gespielt wurde. Abgerundet wird das schauspielerische Können von Claudia Messner als Louise von Lengefeld. sie ist die Mutter, die zum einen auf Regeln besteht, aber auch den Schwestern eine gewisse Freiheit läßt und über so manchen Tabubruch hinwegsieht. Die geliebten Schwestern ist ein fabelhafter Historienfilm ohne den Drang, jetzt umbedingt pädagogisch wertvoll zu sein oder als Lernstoff herhalten zu wollen. Ein spannender, mitreisender kinofilm, bei dem das Allgemeinwissen natürlich auch geschult wird.




Cast:

  • Henriette Confurius: Charlotte von Lengefeld bzw. von Schiller
  • Hannah Herzsprung: Caroline von Beulwitz bzw. von Wolzogen
  • Florian Stetter: Friedrich Schiller
  • Claudia Messner: Louise von Lengefeld
  • Ronald Zehrfeld: Wilhelm von Wolzogen
  • Andreas Pietschmann: von Beulwitz


Trailer:
Die geliebten Schwestern

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen