- Genre: Western/Drama
- Regie: Andreas Prochaska
- Laufzeit: 115 min.
- FSK: ab 12 Jahre
- Verleih: X Verleih (Warner)
Nachgereicht: Deutschland dreht nur öde Komödien mit Schweiger und Schweighöfer ? Weit fehl geschlagen. Dieses Jahr überraschte eine Art Heimatwestern. Django in den Alpen.
Über einen versteckten Pfad, irgendwo hoch oben in den Alpen, erreicht ein einsamer Reiter ein kleines Dorf. Unverhohlenes Misstrauen schlägt ihm entgegen. Die Söhne des Brenner-Bauern, der über Wohl und Wehe der Dorfbewohner entscheidet, hätten ihn wohl weggejagt. Doch für eine Handvoll Goldmünzen wird ihm den Winter über Quartier gewährt. Die bevorstehende Hochzeit der jungen Luzi scheint derweil wie ein dunkler Schatten über den Bewohnern des Tals zu liegen. Und dann kommt es zu einem tragischen Unfall, bei dem ein Brenner-Sohn sein Leben lässt… Was niemand weiß: Der Fremde hat eine Rechnung aus längst vergessen geglaubten Zeiten zu begleichen.
Heimatfilme verbindet man unweigerlich mit den 50ern oder heutzutage mit Joseph Vilsmaier, der in den letzten Jahren eher schwache Alpenstorys auf die Leinwand brachte. Ein deutsch-österreichischer Western ? Geht dass den ? Bei Western denken wir an die Prairie und Sonnenuntergänge. Das finstere Tal spielt mitten in den Alpen kurz vor dem Winter. Düstere Winterbilder statt staubige Sonnenszenarien. Die vorlage dafür schrieb Thomas Willmann, dessen Roman etwas ausufernd ist. Somit ließ man in der Filmfassung einiges weg, um schneller auf den Punkt zu kommen. Für die Hauptrolle konnte der Brite Sam Riley gewonnen werden, der eher unscheinbar wirkt und deshalb gut besetzt ist. Kein Franco Nero Typ, der am liebsten gleich das Dorf in SChutt und Asche legen möchte. Sondern seine Rache kommt langsam, aber sicher. Tobias Moretti spielt einen der Brenner Brüder und ist kühler denn je. So unsympathisch hat man den Österreicher wohl noch nie gesehen. Die Atsmosphäre tut ihr übriges und gibt dem Film seinen Feinschliff. Mit 8 Lolas beim Deutschen Filmpreis wurde das finstere Tal ausgezeichnet und selbst beim Bayrischen Filmpreis konnte das Werk in zwei Kategorien punkten. Schon ein Jahr zuvor versuchte sich Deutsche an das Westerngenre. Gold mit Nina Hoss blieb aber hinter den Erwartungen zurück, die nun mit "Das finstere Tal" erfüllt werden konnten. Ein grandioser Streifen aus deutschen Landen.
Cast:
- Sam Riley: Greider
- Paula Beer: Luzi
- Tobias Moretti: Hans Brenner
- Helmuth A. Häusler: Hubert Brenner
- Martin Leutgeb: Otto Brenner
- Clemens Schick: Luis Brenner
- Johann Nikolussi: Rudolf Brenner
- Hans-Michael Rehberg: Brenner
- Erwin Steinhauer: Pfarrer Breisler
- Thomas Schubert: Lukas
Trailer:
Das finstere Tal
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