Länge | (2 Std. 8 Min.) |
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Regie | Tom McCarthy |
Mit | Michael Keaton, Mark Ruffalo, Rachel McAdams |
Genre | Drama , Thriller |
Nationalität | USA |
Zurecht für 6 Oscars nominiert. Preisgekrönter Thriller, im Stil von "Die Unbestechlichen", welcher sich mit Missbrauchsfällen in der Katholischen Kirche beschäftigt.
Als eine Journalistin des Boston Globes in einem Artikel einen Missbrauchsfall in den Reihen der katholischen Kirche aufbereitet, der direkt in Boston geschah, weckt sie damit das Interesse des neuen Chefredakteurs Marty Baron (Liev Schreiber). Dieser ahnt, dass hinter der Geschichte mehr steckt und setzt das Spotlight-Team auf die Angelegenheit an, deren Recherche Schreckliches zutage fördert. Denn Spotlight-Chef Walter „Robby“ Robinson (Michael Keaton) und seine Mitarbeiter Michael Rezendes (Mark Ruffalo), Sacha Pfeiffer (Rachel McAdams) und Matt Carroll (Brian D’Arcy James) stellen fest, dass weit mehr Priester in den Missbrauch von Kindern verwickelt sind als bislang angenommen. Doch die akribischen Ermittlungen der Journalisten werden durch das Schweigen der verängstigten Opfer und gut bezahlte Anwälte zunehmend erschwert.
Für viele Menschen ist die Kirche wie ein zweites Zuhause. Die kirchliche Gemeinde kann man fast schon als Familienmitglied beschreiben. Schon über Jahrhunderte besaß die Kirche einen großen Einfluss und die Menschen pilgerten zu ihr in Scharen. Ob in Amerika oder auch in Deutschland ist die Kirche stark präsent und besteht aus vielen Gemeindemitgliedern. Ja ganze Familien. Für viele eine Rückzugsort. Ein Stück heile Welt, sodass man gerne über so manches schmutziges Detail gerne hinwegsieht bzw. komplett wegschaut. Spotlight ist eine kleine Gruppe von Journalisten, die sich mit schwierigen Themen auseinandersetzen und dafür einen größeren Zeitraum in Anspruch nehmen, als üblicherweise. So auch bei dem Thema sexueller Missbrauch von katholischen Priestern an zahlreichen Kindern. Regisseur Tom McCarthy spielte selbst in der preisgekrönten Serie "The Wire" einen schmierigen Journalisten. Spotlight ist alles andere als schmierige Journalisten. Sie haben Schuldgefühle, sind akribisch, fleißig und fürsorglich. Spotlight ist ein Thriller, der ohne Action und Sex auskommt. Auch wird auf sämtliche Nebenhandlungen verzichtet. Die privaten Probleme der einzelnen Journalisten bleibt außen vor. Trotzdem ist Spotlight ein spannender Thriller, der sehr an "Die Unbestechlichen" mit Dustin Hoffman und Robert Redford erinnert, als diese damals die Watergate Affäre aufdeckten. Oder auch an Erin Brockovich, die einen Umweltskandal bearbeitete, indem sie zahlreiche Opfer aufsuchte und mit ihnen redete. Genau das tun die Spotlightleute auch und trotzdem sitzt man gespannt auf seinem Kinosessel und wünscht dem Team alles gute bei der Aufklärung. Für Michael Keaton ist es ein weiteres Highlight, nachdem er mit Birdman wieder zu Oberliga gehört. Auch hier ist er abermals brillant. Zurecht sind Mark Ruffalo und Rachel McAdams für den Oscar nominiert. Sie gehören zur jungen Reporterelite, die mit vollen Elan an eine Sache heran geht. Zum Hochgenuß an Schauspielerei tragen zusätzlich Liev Schreiber, John Slattery, bekannt aus Mad Men und Stanley Tucci bei. Nachdem Film beschleicht dem Zuschauer ein schlechtes Gefühl. Nahezu ein flauer Magen entsteht. Besonders wenn man das Kino verlässt und gleich gegenüber das "Haus der katholischen Kirche" vor sich hat. Da will man fast einen Farbbeutel mit voller Abneigung reinwerfen. Ein Film der nicht moralisch sein will, aber zum Nachdenken anregt und möchte, dass die Menschen nicht wegsehen, sondern sich erheben und zu Wortmelden.
Cast:
Trailer:
Spotlight
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