Länge (1 Std. 33 Min.)
Von Sofia Coppola
Mit Colin Farrell, Nicole Kidman, Kirsten Dunst mehr
Genres Thriller, Drama
Produktionsland USA
Nach Bling Ring drehte Sofia Coppola ein Remake des Clint Eastwoods Films Betrogen und kann mit einem tollen Frauencast punkten.
Seit drei Jahren tobt der Amerikanische Bürgerkrieg zwischen Nordstaaten und Südstaaten und mittlerweile sind nur noch fünf Schülerinnen am Mädcheninternat von Schulleiterin Martha Farnsworth (Nicole Kidman) verblieben: Alicia (Elle Fanning), Amy (Oona Laurence), Jane (Angourie Rice), Marie (Addison Riecke) und Emily (Emma Howard). Von Miss Farnsworth und der einzigen Lehrerin Edwina Dabney (Kirsten Dunst) unterrichtet, führen die Mädchen an dem Internat in Virginia ein ruhiges Leben, bis Amy eines Tages über den verletzen Nordstaaten-Offizier John McBurney (Colin Farrell) stolpert. Zwar will Miss Farnsworth eigentlich nichts mit dem verfeindeten Soldaten zu tun haben, dennoch entscheidet sie sich nach kurzem Zögern, John erst einmal gesund zu pflegen. Doch schnell stellt sich heraus, dass sich alle Damen, egal ob jung oder alt, in John verguckt haben, und das geordnete Leben in der Schule gerät durcheinander…
Die Verführten basiert auf einen Roman des Autors Thomas P. Cullinan. Diesen Verfilmte Don Siegel 1971 mit Clint Eastwood und landete damals einen Flop, weil die Kinobesucher Clint Eastwood als Dirty Harry oder Westernhelden sehen wollten. Während im Original Clint Eastwood der bekannteste Schauspieler im Film war, kann Sofia Coppola mit einem grandiosen Frauencast auftrumpfen und lässt den männlichen Part eher schwach aussehen. Statt eines knackigen Eastwood ist es Colin Farrell als verletzter Soldat, der gepflgt werden muss und den letzten verbliebenen Frauen und Mädchen den Kopf verdreht. Farrell spielt nicht schlecht, wirkt aber zu blass. Ihm stehen gegenüber eine tolle Nicole Kidman, die in letzter Zeit etliche gute Filme wieder gedreht hatte. Eine verliebte und zeitgleich gefühlsmässig verletzte Kirsten Dunst, die schon mehrmals mit Coppola arbeitete erfolgreich arbeitete. Elle Fanning ist die dritte im Bunde, zuletzt sehr überzeugend in Jahrhundertfrauen. Die restlichen jungen Mädchen bzw. eigentlich noch Kinder runden den Frauencast ab. Sofia Coppola ist abermals ein toller Film gelungen mit ruhigen Bildern, den Krieg immer im Hintergrund von Kanonenschlägen oder vorbeiziehenden Soldaten. Als ob es die Stimmung in der Welt wiederspiegeln würde. Die Gefahrt hört man, sieht sie aber nicht. Einen Soundtrack in diesem Sinne gibt es nur bedingt, wobei interessanterweise die Musik von der Band Phönix stammt. Ein Ambientalbum, wenn man es mal so sehen möchte. Die Verführten konnte in Cannes überzeugen und holte dort zurecht die Goldene Palme für die beste Regie.
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