Nach ein Dorf sieht schwarz wagen sich die Franzosen an das nächste heiße Thema. Wenn zwei Schwarze ein weißes Baby adoptieren.
Paul (Lucien Jean-Baptiste) und Sali (Aïssa Maïga) haben ihre Wurzeln im Senegal und wohnen in Paris, wo sie einen Blumenladen betreiben. Es gelingt ihnen dort sogar, ihre in Afrika lebenden Familien glücklich zu machen, indem sie die Traditionen der Heimat wahren. Seit Jahren bereits versuchen Paul und Sali, ein Kind zu adoptieren – die Freude ist also groß, als ihnen mit dem kleinen Benjamin vom Amt ein Baby angeboten wird. Der süße, pflegeleichte Racker hat die beiden Adoptiveltern im Nu verzückt, die sich auch schnell keine Gedanken wegen Benjamins weißer Hautfarbe machen. Im 21. Jahrhundert sollte ein schwarzes Pariser Paar keine Problem bekommen, wenn es ein weißes Kind hat, oder? Doch Madame Mallet (Zabou Breitman), die beim Amt für Familienzusammenführung arbeitet, sieht das anders. Auch beim Kinderarzt, auf dem Spielplatz und in den Augen der Großeltern Mamita (Marie-Philomène Nga) und Ousmane (Bass Dhem) ist die Farbkombination sehr wohl problematisch…
Und wieder sind es die Franzosen, die ein politisches Thema durchaus sehenswert in einer Komödie verpacken. In Zeiten wie diesen, wo auch ein großer Rechtruck in Frankreich durch die Politikerin Le Pain streift, sind solche Filme nahezu wichtig und die Franzosen sehen zum Glück sogar hin, wenn auch das Ergebnis nicht immer so gut ist. Während "Ein Dorf sieht schwarz" richtig schönen bissigen Humor hatte und mit guten Gags punkten konnte. Fällt dieser FIlm weit ab. Zu Vorhersehbar, zu sehr im wahrsten Sinnne auf schwarz weiß zugeschnitten und ein viel zu rasches versöhnliches Ende. Der Film ist durchaus launig inszeniert und mit 90 Minuten nicht zu lang, aber kann nicht ganz halten, was er im Trailer verspricht. Hier ist diesmal der Klassiker, dass man im Trailer bereits die besten Szenen zu sehen bekam und nun nur noch den Rest dazu serviert bekommt. Die guten Darsteller retten den hübschen Klamauk vor dem Untergang. Poltischer Einsatz in Ehren, aber vielleicht sollte die Franzosen auch mal eine Pause einlegen und dafür lieber mal wieder einen guten Thriller drehen wie "Die purpurnen Flüsse". Sowas hat es schon lange nicht mehr gegeben.
Cast:
- Lucien Jean-Baptiste : Paul Aloka
- Aïssa Maïga : Salimata Aloka
- Zabou Breitman : Claire Mallet
- Vincent Elbaz : Manu
- Michel Jonasz : Monsieur Vidal
- Naidra Ayadi : Anna (pouponnière)
- Marie-Philomène Nga : Mamita, la mère de Sali
Trailer:
Zum verwechseln ähnlich
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen